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Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)

Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Zoe Held
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Kapitel 1
    Tony verbiss sich ein Seufzen über das Wetter. Es wäre schöner gewesen, diesen Abend in den Gärten der Villa zu feiern und die mediterrane Luft von Sainte-Maxime zu genießen. Dieser Vorstellung hatte der Regen gehörig einen Strich durch die Rechnung gemacht. Hauptsache, ihre Gäste amüsierten sich, und sie erfüllte ihre Rolle als Gastgeberin. Die Musiker spielten mit beschwingtem Jazz gegen das Prasseln an den raumhohen Fenstern an. Die Kellnerinnen schenkten eilfertig Getränke nach, damit niemand auf die Idee kam, sich über die an manchen Stellen unfertige Dekoration zu wundern. Bisher hatte niemand bemerkt, wie überstürzt vor vierzehn Stunden alles in das Innere des Hauses verlegt worden war.
    Prüfend blickte Tony sich um, um herauszufinden, welche der Gäste Nachhilfe bei ihrer Unterhaltung benötigten. Im Vorbeigehen nahm sie ein weiteres Glas Champagner von einem Silbertablett und bedankte sich mit einem höflichen Plausch für ein viel zu freundliches Lob, mit dem einer der Gäste sie in ein Gespräch verwickelte.
    Sie hasste Abende wie diese, an denen alle und jeder übertrieben freundlich war. Es war verlogen, es war falsch, es war grauenhaft. Aber es musste sein, schließlich waren es die Geschäftspartner ihres Vaters, die Geldgeber, die Kunden. Außerdem waren Abende wie dieser bestens dafür geeignet, sich etwas Abwechslung zu verschaffen.
    Jon hatte es selbstverständlich nicht geschafft, sich diesen Abend freizunehmen. Irgendeine internationale Transaktion stand kurz vor dem Abschluss. Das war wichtiger als ein Sommerfest. Es hätte Tony auch nicht gestört, wenn er hier gewesen wäre.
    Ihr Blick blieb an einem Mann hängen, der ungefähr ihr Alter hatte. Eigentlich bevorzugte sie die dunkelhaarigen Typen. Er war blond und hellhäutig. Er hatte ein sehr markantes Kinn, das er mit einem sorgfältig rasierten Kinnbart noch mehr zur Geltung brachte. Seine Figur gefiel ihr: schmale Hüften, ein flacher Bauch und Schultern, die auf regelmäßigen Sport hindeuten. Nicht der perfekte One-Night-Stand, aber auch nicht zu verachten. Sie wartete, bis ihre Blicke sich kreuzten, und lächelte ihn offen an. Er strahlte etwas Resolutes aus. Er hielt sich schon den ganzen Abend an ihren Doktorvater. Daraus schloss sie, dass er Ingenieur war – jemand, der keine Ahnung von Technik hatte, hielt es mit ihrem Mentor nicht lange aus.
    Umso besser. Sie trat zu den beiden Männern, begrüßte ihren Doktorvater, wechselte einige höfliche Worte und konzentrierte sich dann auf ihr eigentliches Ziel: Mr. Sexy in ihr Bett zu bekommen.
    »Und Sie sind?«, sprach sie ihn an. Er hatte ihre Einmischung in das Gespräch bisher schweigend hingenommen.
    »Wertinger. Mikael Wertinger«, stellte er sich steif vor. Mechanisch streckte er seine rechte Hand aus. Er sprach seinen Vornamen nicht amerikanisch aus, wie Michael, sondern melodisch. Anziehend. Ein wenig italienisch.
    »Tony Miller.« Sein Griff war fest. Sofort huschten Bilder durch ihren Kopf. Wenn er im Bett genauso zulangte, versprach es, ein guter Abend zu werden. Sie liebte es, wenn die Kerle beim Sex mit ihren Brüsten spielten. Mr. Sexy konnte von der Sorte sein, die das auch wirklich tat. »Management Accounting, London. Sie sind unser Konstruktionsgenie? Ich habe schon von Ihnen gehört. Die ganze Firma spricht von Ihnen.«
    »Dann sind Sie diejenige, die uns das Geld abdreht, wenn die Versuche spannend werden. Davon habe ich auch schon gehört.« Er zuckte mit den Schultern und blickte sich nervös um, als fühlte er sich in dieser schicken Umgebung nicht wohl. Der amerikanische Akzent war deutlich zu erkennen. Texas, verbunden mit dem vergeblichen Versuch, sich diese Herkunft nicht anmerken zu lassen.
    Sein Anzug saß ausgesprochen schlecht. Wahrscheinlich hatte er ihn sich in einer hektischen Aktion gekauft, als er die Einladung in seinem Postfach gefunden hatte. Daraus schloss sie, dass er keine Freundin hatte. Wunderbar. Das versprach keine Komplikationen.
    »Sie haben sich die richtige Gesellschaft ausgesucht, Professor!« Tony schüttelte ihre Locken aus und schenkte Mikael ein offenherziges Lächeln. Sie hob das Champagnerglas an die Lippen und nippte daran. Auffällig, bis sie seinen Blick auf ihren Lippen spürte. »Aber jetzt muss ich mich entschuldigen, Professor, Mikael.«
    Sie warf einen schnellen Blick in Richtung der Fenster, wo eine Gruppe Banker viel zu laut lachte, und zwang sich ein nichtssagendes Lächeln auf die Lippen. Banker
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