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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe
Autoren: Dirk van den Boom
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sie ihre Charaktereigenschaften weniger an ihren
Untergebenen, als vielmehr in der Chefetage des Raumcorps wirken ließ.
Niemand konnte sich erklären, warum sie dafür noch nicht entlassen
worden war, da sie sich einiges erlauben konnte. Gerüchte besagten, sie
sei einst ebenfalls in den höchsten Ebenen des Raumcorps an verantwortlicher
Stelle tätig gewesen, jedoch aufgrund eines Zwischenfalles in Ungnade gefallen.
Seitdem leitete sie die gerade neu gegründete Rettungsabteilung, die zurzeit
aus ihr, einem pensionierten Corpscaptain namens Losian und dem Chefarzt der
Medostation der Corpszentrale, Dr. Saldor Ekkri, bestand. Beide Männer
saßen nun vor ihr und hatten Computerpads auf den Knien.
    »Nun, meine Herren«, erklang die befehlsgewohnte Stimme Sallys. »Sie
hatten einige Zeit, sich vorzubereiten. Ich darf Ihnen sagen, dass man unser
Budget erneut gekürzt hat, wir können nur mit den notwendigsten Mitteln
arbeiten. Vielleicht beginnen Sie, Losian.«
    Der Mann mit der Tätowierung des Raumcorps straffte sich.
    »Wir haben von der Redirischen Sternenwerft einen ausgemusterten Leichten
Kreuzer der Redirischen Raumflotte erwerben können, recht günstig.
Das Schiff ist nie ernsthaft in einen Konflikt geraten, wir konnten uns davon
überzeugen, dass die Hülle in gutem Zustand ist. Technisch ist es
völlig veraltet, doch das Design bestens für die Umbauten zum Rettungskreuzer
geeignet. Einige Modifikationen werden natürlich notwendig sein –
ich denke mal, wir werden innerhalb des Budgets damit fertig werden.«
    McLennane nickte befriedigt.
    »Wie sieht es mit der Mannschaft aus?«
    Losian räusperte sich.
    »Nun ja ... da wir sehr enge finanzielle Rahmen haben und das meiste Geld
in den Umbau des Schiffes gehen wird, dürfte klar sein, dass wir ... nun
... nicht gerade erstklassiges Material vorweisen können.«
    Sallys verbitterte Miene wurde noch um eine Spur düsterer.
    »Wem erzählen Sie das ... wen haben Sie gefunden?«
    »Als Navigator einen Droiden, einen Prototypen einer Firma, die jüngst
bankrott gegangen ist. Wir haben den Konstrukteur gleich als Wartungstechniker
mit eingekauft, er scheint da vielseitig begabt zu sein.«
    »Ein Droid? Na gut, warum nicht. So machen wir's. Wen noch?«
    Dr. Ekkri hob die Stimme. Sie klang sowohl sanft wie auch fesselnd.
    »Als Captain haben wir jemanden namens Roderick Sentenza eingekauft. Er
war Mitglied der Raummarine des Kaiserlichen Imperiums und hat offenbar einen
bösen Fehler begangen – jedenfalls verlor er sein Kommando. Wir haben
ihn in seiner Stammkneipe aufgegabelt, er war volltrunken. Wir mussten erfahren,
dass er seit seiner Verurteilung vor einem Jahr Alkoholiker geworden ist. Dementsprechend
konnten wir ihn auch nicht um Erlaubnis fragen – nun ja, unsere Leute haben
ihn shanghait. Er liegt seit drei Tagen in der Blutwäsche und ich gebe
ihm die angemessenen Psychopharmaka. Er ist so gut wie trocken.«
    »Und, wird er mitmachen?«
    Losian lächelte.
    »Für ein Kommando würde er seine rechte Hand geben!«
    McLennanes Gesicht war anzusehen, was sie von der personellen Wahl hielt. Doch
blieb ihr kaum eine Wahl.
    »Bordarzt?«
    »Dr. Jovian Anande. Promovierter Biologe und Mediziner. Arbeitete für
Holy Spirit Medics auf St. Salusa, war dort in ein illegales Experiment verstrickt.
Er wurde konzernintern gehirngemolken und dann auf die Straße gesetzt.
Er hat einige Schäden davongetragen, seine fachliche Qualifikation steht
jedoch außer Zweifel. Wir sind uns über seine charakterlichen Eigenschaften
nicht im Klaren, aber er hat den Vertrag unterschrieben und wir werden ihn im
Auge behalten.«
    »Na fein. Wir haben da ja eine illustre Mannschaft. Chefingenieur?«
    Losian blickte auf seinen Computerpad.
    »Sonja DiMersi, Kategorie 1. Sie arbeitete zuletzt auf einem Raumfrachter
des Corps, der auf den freien Linien verkehrte. Sie machte einen Fehler und
das Schiff wurde zerstört, zwei Tote, mehrere Verletzte. Sie lag ein halbes
Jahr im Koma, bis sie daraus geweckt wurde, trägt jedoch einen gigantischen
Schuldkomplex mit sich herum. Als sie hörte, was für eine Stelle wir
ihr anbieten, hat sie sofort zugesagt – wahrscheinlich will sie etwas gut
machen. Außerdem hat uns der Vorfall die Notwendigkeit der Rettungsabteilung
verdeutlicht: Die Besatzung wurde von einem Rettungskreuzer der Wingha aus dem
All gefischt. Sonst hätte keiner überlebt.«
    Sally nickte
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