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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe
Autoren: Dirk van den Boom
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meinen besten Zeiten einer der fähigsten Robotechniker und
ich habe immer nur die Besten eingestellt.«
    »Welche Funktionen haben diese Maschinen?«, erkundigte sich der Tätowierte.
    »Dieser hier ist ein Sexspielzeug mit variabler Innenausstattung. Er ist
hermaphroditisch und kann sich allen Wünschen individuell anpassen. Ein
Bordell in Seer'Tak-City hatte ihn geordert. Ich verkaufe ihn für 34000
Kredite!«
    Der Tätowierte grinste. »Nein, danke. Was haben Sie noch?«
    »Dieser hier ist ein persönlicher Hausdiener. Koch, Gärtner,
Raumpfleger, Gesellschafter – er kann 12 Musikinstrumente spielen und Gedichte
vortragen. Die Bestellung einer ziemlich dekadenten Adelsfamilie von Merios
III. Ich denke, für 25000 Kredite ein gutes Geschäft.«
    »Aber kein Bedarf. Und die letzte Einheit?«
    Der dritte Android war von außen wie ein junger, athletischer Mann gebaut.
Die Visagisten hatten ihm ein angenehmes, Vertrauen erweckendes Gesicht modelliert.
Er trug einen uniformähnlichen Overall und wirkte sehr dynamisch.
    »Ein Navigator. Eine kleine Reederei wollte auf ihren diversen älteren
Schiffen keine neuen Einrichtungen einbauen und fragte nach einem mobilen Navigator,
der gleichzeitig angemessen mit Passagieren interagieren könne. Er kann
nicht nur Schiffe bis zur Klasse IV fliegen, er ist auch ein perfekter Steward,
wurde für Rettungsmissionen programmiert und hat grundlegende Nahkampffähigkeiten
erhalten. Er hat ein automatisches Übersetzungssystem und seine Sternkartenbank
ist ebenso vollständig wie alle Veröffentlichungen zum Thema Raumrecht,
deren ich habhaft werden konnte. Ich bin bereit, mich für 55000 Kredite
von ihm zu trennen.«
    Der Tätowierte starrte sinnierend auf die Maschine. Er warf seinem Begleiter
einen kurzen Blick zu, dieser nickte knapp.
    »Und wie sieht es mit Ersatzteilen und der Wartung aus?«
    Weenderveen zuckte mit den Schultern.
    »Na ja – wie ich schon sagte, es handelt sich durchgängig um
Einzelanfertigungen. Es gibt kaum standardisierte Bauteile. Ich kann Ihnen weder
Garantie noch Wartung bieten. Sie bekommen alle Baupläne und die wenigen
vorhandenen Ersatzteile – das ist alles.«
    Der Tätowierte schwieg einen Moment.
    »Aber Sie könnten die Einheit reparieren?«
    Weenderveen reckte sich. »Ich habe sie konstruiert!«
    »Dann mache ich Ihnen dieses Angebot: Ich kaufe den Droiden für 30000
Kredite und biete Ihnen ein Job beim Freien Raumcorps an. Das dürfte mehr
sein, als Sie in Ihrem Leben noch erwarten dürften.«
    Weenderveen verbarg seine Überraschung und tat, als müsse er überlegen.
Doch seine Entscheidung war längst gefallen. Erst wollte er aber noch mehr
wissen.
    »Was für ein Job genau ist das?«
    Der Tätowierte lächelte.
    »Ein ebenso spannender wie interessanter Job – und einer, der einem
auch noch ein gutes Gefühl gibt.«
    Weenderveen blickte den Mann misstrauisch an.
    »Mehr wollen Sie nicht sagen?«
    »Mehr kann ich nicht sagen. Es hält Sie aber später niemand davon
ab, wieder auszusteigen. Wenn Sie also keine Anstellung brauchen ...«
    Weenderveen zögerte nicht länger.
    »Ich denke, dass wir uns einig sind«, erklärte er schließlich.
Er reichte dem Tätowierten die Hand und blickte sich noch einmal in der
Werkhalle um. Sie war für Jahre des Glücks wie der Verzweiflung seine
Heimat gewesen. Er hatte das unbestimmbare Gefühl, dass die neue Herausforderung
vor ihm ihr eigenes Quantum an Glück und Verzweiflung bereithielt. Doch
Darius Weenderveen hatte beim besten Willen nichts zu verlieren.
    So begannen Arthur Trooids und Darius Weenderveens Karrieren beim Freien Raumcorps.
     

 
2.
     
    Sally McLennane saß völlig unbewegt in ihrem Sessel hinter dem wuchtigen,
imposant wirkenden Schreibtisch. Ihre stechenden Augen musterten die beiden
vor ihr sitzenden Männer mit herablassender Sympathie und ihre ätzende
Stimme schien jedes Molekül im Raum einzuschüchtern, wenn sie sie
erhob. Die hagere Gestalt in der zu weit geschnittenen Uniform hielt sich kerzengerade
und der harte Zug um die Mundwinkel der Chefin der Rettungsabteilung sprach
Bände. Sally McLennane war eine Chefin, mit der nicht zu spaßen war,
und in der Tat hatte kaum jemand sie jemals lächeln gesehen. Sie galt als
rücksichtslos und heimtückisch, wenn es um die Durchsetzung ihrer
Interessen ging. Glücklicherweise war die Rettungsabteilung des Freien
Raumcorps ihr Interesse, sodass
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