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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe
Autoren: Dirk van den Boom
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waren
McLennane und Sentenza.
    »Wir haben einen großartigen Erfolg zu verbuchen«, erklärte
die Chefin der Rettungsabteilung mit Nachdruck. »Die edirianische Regierung
hat uns nicht nur eine offizielle Dankesbotschaft geschickt, die in alle Medien
gegangen ist, sondern auch eine Spende von 100.000 Krediten – was unseren
Etat endlich wieder flüssig werden lässt. Wir können sogar die
diversen anfallenden Reparaturen bezahlen.« Sally warf dem Captain einen
säuerlichen Blick zu, den dieser ungerührt zurückgab. »Die
Resonanz auf die Rettungsaktion ist durchaus positiv und aus dem Raumcorps-Hauptquartier
bekam ich Ermunterung.«
    »Welche Form hatte diese Ermunterung? Weitere Abhöranlagen oder noch
ein paar Angriffe durch Raumkreuzer? Vielleicht das nächste Mal ein Schlachtschiff,
damit es auch richtig Spaß macht!«, unterbrach Sentenza mit sarkastischem
Unterton. Sally seufzte.
    »Ich bin mir über die problematische Seite der Aktion durchaus im
Klaren. Sie dürften mittlerweile mitbekommen haben, dass ich diesen Job
nicht bekommen habe, weil ich so gut aussehe – oder weil ich für nichts
anderes qualifiziert wäre. Ich habe Gegner innerhalb der Corpshierarchie,
die mich lieber heute als morgen endgültig von der Oberfläche verschwinden
sehen würden. Ja, es sind auch richtige Feinde darunter. Aber ich habe
alles publik gemacht: Die Wanzen und den Angriff des Raumbootes. Die Logbucheintragungen
und die automatischen Aufzeichnungen sind durch die halbe Galaxis gegangen.
Wer immer dafür verantwortlich ist, wird diesen Trick nicht noch einmal
wagen.«
    Sentenza war nicht zu überzeugen.
    »Und demnach subtiler vorgehen. Gefährlicher. Unerkennbar!«,
ergänzte der Captain unwirsch. »Ich bin nicht bereit, meinen Kopf
für corpsinterne Streitigkeiten hinzuhalten. Ich verlange eine Garantie,
dass Sie alles tun werden, um diese Gefahren vom Team der Ikarus fern
zu halten! Und ich verlange Resultate, Namen, Enthüllungen und Konsequenzen!
Ich verbleibe nur unter Vorbehalt in diesem Team!«
    Für einige Sekunden herrschte Stille. Dann nickte Weenderveen beifällig.
Auch die anderen Besatzungsmitglieder solidarisierten sich mit ihrem Kommandanten.
Sally beobachtete dies im Grunde mit Genugtuung. Langsam begann sich aus diesem
zusammengewürfelten Haufen so etwas wie eine Mannschaft zu formen.
    Sally raffte sich auf.
    »Ich verspreche Ihnen, mein Möglichstes zu tun. Fürs erste werden
wir Ruhe haben, denn unsere Gegenspieler ...«
    »IHRE Gegenspieler!«, unterbrach Sentenza rasch.
    »... also gut ... meine Gegenspieler werden die Lage sondieren und sich
etwas Neues ausdenken. Das wird dauern. Das gibt mir außerdem Zeit, mir
etwas einfallen zu lassen. Keine Sorge, ich bin in diesem Spiel auch ganz gut.«
    Damit wandte sich Sally grußlos um und verließ den Raum. Die Mannschaftsmitglieder
der Ikarus sahen sich wortlos an, dann ergriff Sentenza wieder das Wort.
    »Ich jedenfalls bin mit Ihnen allen zufrieden. Wir werden ein gutes Team,
da bin ich mir sicher. Das war nicht die erste gute Story, die man sich von
der Ikarus erzählen wird. Allerdings ...«
    Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen.
    »... unterhalten wir uns jetzt mal über ein paar Defizite. Da fallen
mir als Erstes 100 Flugstunden für unseren Freund Thorpa ein ...«
    Und aus der Ecke, in der der Pentakka saß, klang etwas völlig Unmögliches:
Ein verzweifeltes Rascheln!

    Viele Lichtjahre entfernt in einem kleinen Büro saß ein fetter, massiger
Mann vor einem Computerpad, auf dem eine Reihe von Agenturmeldungen standen.
Vor ihm wippte ein Echsenabkömmling von einem Bein auf das andere. Der
Wenxi schien sich ganz und gar nicht wohl in seiner Haut zu fühlen, denn
in regelmäßigen Abständen sah er auf die Tür, offenbar
im dem Wunsch, durch diese der Gegenwart seines Chefs so rasch wie möglich
entkommen zu können.
    »Ich sehe das also richtig, die Aktion war ein völliger Reinfall«,
knurrte der Dicke und knallte das Pad auf den Tisch. Die Echse schwieg. Es gab
dazu nichts hinzuzufügen. Der Dicke lehnte sich in dem ächzenden Plastiksessel
zurück. Er sah alles andere als glücklich aus. Hinter seiner breiten,
schweißglänzenden Stirn arbeitete es. Die Enttäuschung wurde
aus jeder seiner Gesten offenbar.
    »Wir werden uns die Situation genauer ansehen. Ich will bei einzelnen Mitgliedern
der Ikarus -Crew ansetzen, sie nach und nach knacken.
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