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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe
Autoren: Dirk van den Boom
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mit einem intensiven Blick aus ihren pupillenlosen Augen.
    »Das habe ich wohl gemerkt, Maschinenmann«, antwortete sie leise.
Längst hatte sie erkannt, dass es sich bei Trooid nicht um eine natürliche
Lebensform handelte, sonst hätte er diesen Gewalten nicht standhalten können.
    »Wir benötigen dringend das Codewort des Computers, um von unserem
Schiff in die Steuerung eingreifen zu können!«, erklärte Trooid.
»Auch ich kann in der Zentrale ohne das Codewort nichts ausrichten.«
    Die Bordkönigin blickte Trooid traurig an.
    »Ich kenne das Codewort nicht«, erklärte sie.
    »Wir vermuten mit großer Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Euren
Namen handelt, Exzellenz«, sagte Trooid mit einem behutsamen Unterton.
    Der Blick der Bordkönigin verschleierte sich. Für einen Augenblick
sagte sie gar nichts, als würde sie um eine Antwort ringen, doch dann äußerte
sie exakt das, was Thorpa vorausgesagt hatte.
    »Diesen darf ich nicht nennen. Eher lasse ich dem Schicksal seinen Lauf
und beende mein Leben hier. Niemand darf den Namen kennen außer meinem
Kapitän und mir. So ist es seit je her Brauch in unserem Volk. Ich kann
mich auch in der Stunde der Not nicht darüber hinwegsetzen.«
    »Der Kapitän ist tot«, erwiderte Trooid mit einem bedauernden
Unterton. Doch diese Nachricht löste nur eine traurige, resignierende Kopfbewegung
bei seiner Gesprächspartnerin aus.
    »Dann sind wir es auch bald«, stellte die Edirianerin fest.
    Trooid hielt eine Sekunde inne.
    »Exzellenz, ich bin nur eine Maschine. Wenn Ihr Euren Namen einem Wartungsroboter
nennt, ist dies ein Sakrileg?«
    Die Bordkönigin zögerte. Unter diesem Aspekt hatte sie die Sache offenbar
noch gar nicht betrachtet. Schließlich raffte sie sich zu einer Antwort
auf.
    »Keinesfalls«, meinte sie schließlich.
    »Dann bin ich doch nicht viel mehr als ein Wartungsroboter. Ich verspreche,
das Wort nur für die Kommunikation mit dem Computer einzusetzen und anschließend
aus meinem Speicher zu löschen.« Trooid hoffte, sie damit überzeugen
zu können, denn die Zeit drängte. Er erkannte schnell, dass auch DiMersi
und Sentenza ohnmächtig geworden waren. Nicht mehr lange, dann würde
auch die Kraft der Energiezellen in der Trage nicht mehr ausreichen, um die
Patientin in einer erträglichen Lage zu halten.
    »Welche Sicherheit habe ich?«, fragte die Verletzte.
    »Keine – außer der, dass wir alle überleben werden und
ich von einem anständigen Intelligenzwesen programmiert wurde. Die Rettungsabteilung
des Raumcorps wird zu jedem Zeitpunkt für eine entsprechende Untersuchung
offen sein, das kann ich versprechen.« Bei sich hoffte der Droid, dass
er in diesem Augenblick nicht zu viel versprach.
    Die Bordkönigin verhielt erneut einen Augenblick, dann flüsterte sie
ein Wort.
    Trooid erhob sich und stellte eine Verbindung zu Weenderveen her.
    »Ich benötige ein direktes Comlink zum Computer der Entaxa «,
verlangte er hastig. Weenderveen verband ihn rasch, ohne weitere Fragen zu stellen.
Er wusste, dass es jetzt um jede Sekunde ging. Der Roboter sandte das Codewort
und eine Befehlskette ab.
    Erneut ruckte das Schiff. Die Erschütterung schleuderte Trooid durch die
Kabine. Dann fühlte er, dass die Rotation sich verringerte. Die Düsen
feuerten nun in entgegengesetzter Richtung. Auch das Zittern des Schiffskörpers
war abgeklungen, die Triebwerke abgeschaltet. Die Situation normalisierte sich.
Aus einer Ecke ertönte ein leises Stöhnen, das von der Chefingenieurin
ausgestoßen wurde, die langsam wieder zu sich kam. Sekunden später
fielen Sentenza und Anande in das Stöhnkonzert ein. Als der Captain den
ersten Fluch ausstieß, wusste Trooid, dass die Krise überstanden
schien.
    Gerade hatte sich Sentenza vorsichtig auf wackelige Beine erhoben und sich über
den immer noch geschwächten Anande gebeugt, als Weenderveens Stimme in
seinem Helm erklang.
    »Ich will Sie ja nicht unnötig beunruhigen, Captain, aber die Eigengeschwindigkeit
der Entaxa ist immer noch relativ hoch, wenngleich sie nicht mehr beschleunigt.
Und das Schiff erreicht in etwa 30 Minuten das Schwerefeld eines sonnennahen
Planeten. Ich befürchte, dass das Schiff dort abstürzen wird.«
    »Wir sind so schnell wie möglich bei der Schleuse!«, erwiderte
Sentenza und half dem schwankenden Anande auf, der begonnen hatte, auf ein eilig
verabreichtes Aufputschmittel zu reagieren.
    »Ähm, das ist ja sehr
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