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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe
Autoren: Dirk van den Boom
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...«
    »Bitte! Komm zur Sache!«, fuhr Weenderveen dazwischen.
    »Nun gut. Jedenfalls ist es so eine Angewohnheit der Edirianer, ihre Codewörter
aus einem Bereich zu wählen, der ihnen sehr viel bedeutet. Einem Schiffskommandanten
bedeutet nichts mehr, als das Wohl und Wehe seiner Bordkönigin. Dementsprechend
hat die Vermutung Validität, dass das Codewort der Name der Bordkönigin
ist. Ein sehr sicheres Verfahren!«
    Weenderveen rollte mit den Augen.
    »Was ist daran sicher?«
    »Nach den heiligen Riten der Edirianer ist der Eigenname der Bordkönigin
ein lebenslanges Geheimnis zwischen dem Kapitän und ihr selbst, das den
Charakter eines Heiligtums hat. Es darf niemals offenbart werden.«
    »Das«, knarrte es aus dem Lautsprecher, »ist eine unangenehme
Erkenntnis!«
    Thorpa raschelte.
    »In der Tat. Denn eine Bordkönigin würde eher sterben, als dieses
Geheimnis zu entweihen. Mir ist leider nicht bekannt, wie man es schaffen könnte,
dieses Problem zu lösen. Natürlich, wenn ich an Bord wäre, könnte
ich durch meine außergewöhnlichen Fähigkeiten und mein beispielloses
Einfühlungsvermögen hier wesentliche Impulse leisten, aber so ...«
    Dumpfes Gemurmel antwortete ihm. Weenderveen horchte so etwas wie »Ein
Glück, dass der nicht hier ist« heraus, war sich aber nicht sicher
darüber.
    Der Techniker starrte verbittert auf die Entaxa . Das Schiff hielt offensichtlich
Kurs auf die Sonne des Systems. Ein starkes Gefühl der Hilflosigkeit stieg
in ihm auf. Das Schiff nahm Kurs auf seine eigene Grabstätte, wenn sich
nicht etwas Entscheidendes ereignete.
    »Und unsere Leute sterben mit ihr ...«
     

 
5.
     
    Sentenza fühlte sich wie von einer eisernen Faust an die Wand gepresst.
Seine Haut legte sich straff über seine Knochen und das Atmen fiel ihm
schwer, als drücke ein tonnenschweres Gewicht auf seinem Brustkorb. Er
meinte, seine Rippen knacken zu hören, als sich der Andruck auf seinen
Körper mit jeder Minute verstärkte. Mühsam drehte er seinen Kopf,
um zu erkennen, dass es den anderen nicht besser ging – bis auf Trooid,
der unbekümmert die Antigravtrage in eine richtige Position brachte, den
Schwerkraftgenerator der Trage anpasste und somit der Patientin das Leben mehrmals
das Leben rettete. Sentenza versuchte, sich aufzurichten, scheiterte aber und
fühlte sich nur noch fester an die Seitenwand des rotierenden Schiffes
geworfen. Hier spürte er, dass das Fahrzeug zitterte unter dem Andruck
der Beschleunigung, der es wohin auch immer führte. Vor seinem geistigen
Auge spielte sich sekundenlang eine Szene ab, die ein immer stärker beschleunigendes
Raumschiff der Edirianer und an Bord eine platt gedrückte Mannschaft aus
Leichen und einem Roboter enthielt. Sentenza wischte den Gedanken fort. Eine
grimmige Entschlossenheit drang aus seinem Innern hervor. Er hatte einmal eine
falsche Entscheidung getroffen und anschließend resigniert, das hatte
sein Leben völlig aus der Bahn geworfen. Ein zweites Mal würde ihm
das nicht passieren. Doch zurzeit war er an den Boden gefesselt und es gab nur
noch eine Person, die an Bord dieses Schiffes Aktivitäten entfalten konnte.
    »Trooid«, presste Sentenza hervor. »Die Bordkönigin ...
Codewort ...« Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen und nur mit großer
Mühe konnte er das Bewusstsein wahren. Er erkannte, dass Anande längst
das seine verloren hatte, nur Sonja DiMersi erwies sich als ähnlich gestählt
wie er selbst. Die unwilligen Bewegungen des weißen Haarschopfes dokumentierten,
dass sie vergeblich gegen die Gewalten des Andrucks ankämpfte. Sentenza
wollte ihr zurufen, die Kräfte zu sparen, doch brachte schließlich
nicht mehr als nur ein angestrengtes Würgen hervor. Seine Augäpfel
wurden zusammengepresst und sein Blick verschwommen. Er spürte, wie sich
seine Sinne vernebelten und er das Bewusstsein erneut zu verlieren drohte. Doch
aus den verschwommenen Bildern, die seine in die Höhlen gepressten Augen
noch aufnahmen, erkannte er, dass sich der Droide nach seinen gerade noch so
hervorgebrachten Worten zu bewegen begonnen hatte.
    Trooid hatte die mühsamen Worte seines Captains verstanden und beugte sich
zu der Bordkönigin hinab. Diese hatte den Vorgang mit stoischer Gelassenheit
verfolgt und schien sich mit ihrem Schicksal weitgehend abgefunden zu haben.
    »Wir haben ein Problem, Exzellenz«, erklärte Trooid. Die Edirianerin
bedachte ihn
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