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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe
Autoren: Dirk van den Boom
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um die Geschwindigkeit zu erhöhen, doch dies erwies sich prompt als Fehler.
Er übersteuerte und der ausgefahrene Andockpuffer glitt rasch an der Öffnung
vorbei, sodass er das gesamte Manöver wiederholen musste.
    »Wir haben nur noch etwa zwanzig Minuten«, stellte Thorpa lakonisch
fest.
    Weenderveen stieß nur ein unwilliges Knurren aus. Er steuerte gegen. Die Ikarus rotierte langsamer. Er ließ das Schiff sich einmal um sich
selbst drehen, dann gab er ganz sachte Gegenstöße. Der Tunnel glitt
nun unendlich langsam, kaum merkbar auf eine Position gegenüber der Schleuse
der Entaxa zu. Diesmal wollte er sich nicht nur die Umstände hetzen
lassen, hatte der Techniker beschlossen. Er ignorierte die Uhr und konzentrierte
sich hundertprozentig auf das schwierige Manöver. Weenderveen drückte
einen Knopf. Der Computer stoppte die Rotationsbewegung auf Null.
    »Wir sind genau darüber«, stellte Weenderveen mit einem stolzen
Unterton fest. »Jetzt wird es noch mal kompliziert!«
    Er nahm einige Schaltungen vor. Die Nervosität war von ihm abgefallen.
Fast agierte er wie ein Raumschiffpilot mit jahrelanger Erfahrung. Er war konzentriert
bis in die Haarspitzen. Der Erfolg hatte ihm sein Selbstbewusstsein zurückgegeben,
doch er machte nicht den Fehler, übermütig zu werden. Damit konnte
er immer noch alles vermasseln.
    Die Ikarus bekam einen Schub aus seitlichen Steuerdüsen. Sachte,
kaum erkennbar, glitt der Tunnel näher an die Schleuse. Weenderveen stoppte
das Schiff, als der Andockpuffer keine drei Meter mehr von der Entaxa entfernt war.
    »Jetzt fahre den Tunnel ganz aus!«, wies er Thorpa an. Auf den Schirmen
war deutlich erkennbar, wie der Tunnel sich vorschob und schließlich die
Schiffshülle der Entaxa berührte. Es gab nicht die geringste
Erschütterung. Weenderveen hatte das Manöver perfekt durchgeführt.
Arthur Trooid hätte es nicht besser machen können.
    »Baue Druck auf. Schleuse intakt. Verbindung hergestellt«, kommentierte
Thorpa sachlich. Weenderveen musste sich eingestehen, dass der Pentakka seine
Sache auch gut machte. Er hatte sich seiner sonst so wortreichen Kommentare
enthalten und ganz seiner Aufgabe gewidmet. Weenderveen schoss der Gedanke durch
den Kopf, dass wohl so jedes Besatzungsmitglied dieses Schiff seine verborgenen
Qualitäten hatte. Seine eigenen hatte er gerade eben erst entdecken können.
    »Captain«, rief er durch den Funk. »Wir haben angedockt. Sie
sollten sich auf den Weg machen. Wir sind keine fünfzehn Minuten vom Planeten
entfernt.«
    »Ich bestätige!«, klang es aus den Lautsprechern. »Das war
gute Arbeit, Weenderveen. Sie haben mich nicht enttäuscht!«
    Und für einen kurzen Moment spürte der Techniker, wie der Stolz ihm
schier die Brust platzen lassen wollte. Ein breites Lächeln erschien auf
seinem Gesicht und für einen Augenblick gönnte er sich dieses Gefühl
des Triumphs. Dann wurde er rasch wieder ernst.
    »Ich habe berechnet, dass der Treibstoffverbrauch für dieses Manöver
überproportional über der errechneten Idealquantität lag«,
erklärte der pedantische Pentakka, um Weenderveen auf den Boden der Tatsachen
zurückzuholen. Doch da war er beim Falschen gelandet. Der Techniker drehte
sich um, als er die ersten Mitglieder des Außenteams den Tunnel betreten
sah, musterte Thorpa kurz und erklärte dann grinsend: »Weißt
du was, mein Freund? Du kannst mich mit deinem Treibstoff mal ganz herzlich
am Popo fassen!«
    Der Pentakka entgegnete einen Moment gar nichts, dann aber erhob er sich, legte
eines seiner astartigen Gliedmaßen auf die Schulter des Technikers und
gurrte: »Ist dies eine Aufforderung zu Interspezies-Sexualkontakten? Ich
muss Sie darauf hinweisen, dass die Kompatibilität unserer beiden Spezies
in dieser Hinsicht eher als rudimentär einzustufen wäre! Sollten Sie
jedoch an diesem Experiment Freude haben, könnte ich mich einverstanden
erklären, wenngleich gewisse Hygienevorschriften zu beachten wären!
Außerdem sollten wir uns beeilen, da unsere Schiffskameraden gleich eintreffen
werden!«
    Weenderveen sah seinen Gesprächspartner nur noch fassungslos an. Thorpa
musste wie immer das letzte Wort haben ...

    Die Ikarus bewegte sich langsam von der Entaxa fort. Captain Sentenza
blickte starr auf die Aufzeichnung des edirianischen Schiffes, das vor gut 20
Minuten auf den Planeten herabgefallen war. Sie hatten es wenige Minuten vor
der
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