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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe
Autoren: Dirk van den Boom
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einen Augenblick.
    »Captain, das dürfte die Struktur der Zelle beeinträchtigen.«
    Sentenza seufzte. Das einprogrammierte Sicherheitsdenken seines Piloten musste
eventuell modifiziert werden. Der Captain machte sich in Gedanken eine Notiz.
    »Das ist wahr, Pilot. Die Ikarus wird scharf abbremsen, und ich
hoffe, das Kurierboot wird nahe an uns vorbeifliegen. Dann feuert der Chief
mit dem schweren Brenner. Geben Sie volle Energie, lassen Sie das Teil meinetwegen
durchgehen!«
    Trooid begriff. Das Kurierboot hatte erneut aufgeholt. Die Laserschüsse
hatten den Schutzschirm des Gegners nur schwach aufleuchten lassen. Es war klar,
dass er gegnerische Pilot dem Schiff keine ernsthafte Gegenwehr mehr zutraute.
Sentenza nickte grimmig. Solche Fehleinschätzungen waren schon so manchem
Kampfpiloten zum Verhängnis geworden.
    »Gegner lädt Kanone auf!«, meldete DiMersi.
    »Jetzt, Trooid!«
    Sentenza krallte sich in die Armlehnen seines Sessels.
    Ein heftiger Ruck durchfuhr das Schiff. Ein unkontrolliertes Zittern ließ
die Zelle schwingen, als die Steuerdüsen am Bug vollen Gegenschub gaben.
Alle Strukturwarnungen gellten auf und das Schiff schien sich zusammenfalten
zu wollen.
    Das gegnerische Schiff schnellte heran. Die Impulskanone spuckte einen hellen
Energiestoß aus, der seitlich an der Ikarus vorbeiglitt. Trooid
schaltete schnell. Nur für einige Sekundenbruchteile würde das gegnerische
Schiff nahe an der Ikarus vorbeigleiten.
    Der schwere Schneidbrenner war seitlich ausgefahren. Die ultraheiße Energielanze
stach ins Nichts. Dann sprang das Kurierboot an der Ikarus vorbei und
der Brenner zog eine lange, lodernde Spur durch den Schutzschirm des Schiffes.
    Sentenza atmete heftig aus.
    »Status?«
    »Die Ikarus ist stabil. Der Gegner wurde schwer getroffen!«
    Sentenza lächelte freudlos, als er das Kurierboot in der Ortung betrachtete.
Es war längsseits aufgerissen. In der offenen Hülle gab es Energiesignaturen.
Der Brenner hatte den Schutzschirm wie Butter durchdrungen. Die extrem energiereiche
Energielanze hatte dazu nicht viel Zeit gebraucht. Mit diesem Manöver hatte
sein Gegner sicher nicht gerechnet.
    »Denen geht der Reaktor hoch!«, rief der Pilot aus.
    »Trooid, vollen Schub und zum Tor!«
    »Aber wir können doch nicht ...«
    DiMersis Protest blieb ihr im Hals stecken, als eine gleißende Explosion
die Zentrale erhellte. Das gegnerische Schiff war im Feuer des durchgehenden
Reaktors vergangen. Dieses Inferno hatte niemand überlebt. Selbst der Schutzschirm
der Ikarus war erheblich belastet worden. Angesichts dieser Gewaltmanöver
würde die Werft auf Vortex einiges zu tun bekommen. Der Captain hatte schon
jetzt die Beschwerden Sallys im Ohr.
    »Wir erreichen das Sprungtor in 20 Sekunden«, platzte Trooid in die
entstehende Stille.
    Sentenza fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
    »Alarm ist aufgehoben. Chief, machen Sie sich an die Schadenskontrolle.
Wir treffen uns im Hangar von Vortex Outpost wieder. Trooid, Sie haben die Brücke.«
    Damit erhob er sich und verließ die Brücke.
    Es war offensichtlich, dass Sentenza mit dem Ausgang ihrer ersten Rettungsmission
nicht einverstanden war. Während alle anderen mit Spekulationen über
den Grund des überraschenden Angriffes beschäftigt waren, nahm sich
der den Mittelgang des Schiffes entlangschreitende Captain vor, nach seiner
Rückkehr Sally McLennane ein paar sehr intensive Fragen zu stellen.
    Und er würde sich nicht mit Ausflüchten abspeisen lassen ...

    Sally McLennane saß im Besprechungsraum mit der Mannschaft der Ikarus zusammen und musterte die Anwesenden. In ihrem sonst so unbewegten Gesicht lag
ein Ausdruck der Zufriedenheit und es war offensichtlich, dass sie die eher
verhaltene Einschätzung der Beteiligten zum Ausgang der Expedition nicht
teilte. Es hatte eine lebhafte Debatte gegeben und vor allem der Captain hatte
es sich nicht nehmen lassen, bohrende Fragen in Bezug auf die politischen Hintergründe
von Sallys Ernennung zu stellen. Seine Chefin hatte die Fragen ausweichend beantwortet
und versucht, die ganze Mission in einem positiveren Licht dastehen zu lassen.
Obwohl die Mehrheit der Besatzung dieser Einschätzung durchaus etwas abgewinnen
konnte, hatte sich rasch eine Solidarität zum Captain entwickelt, sodass
die zustimmenden Äußerungen sehr verhalten gewesen waren. Es hatte
sich so etwas wie eine Zweifrontenstellung gebildet und die Protagonisten
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