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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe
Autoren: Dirk van den Boom
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schön«, erklang es von der Ikarus her. »Aber das Raumboot ist abgerissen und ...«
    »... das heißt, Sie müssen die Ikarus an die Entaxa heransteuern, einen Tunnel ausfahren und uns rüberholen. Die Antigravtrage
ist definitiv nicht raumtauglich!«, brüllte Sentenza ärgerlich.
Diese Mission schien ihn in allen Einzelheiten an einem ersten Erfolg hindern
zu wollen. So langsam hatte er die Nase voll ...
    Weenderveen schluckte hörbar.
    »Aber ich habe nicht mehr als die obligatorischen 100 Flugstunden absolviert
... davon die meisten im Simulator ... und mit wenig berauschendem Erfolg!«
    Den Einwand ließ der Captain nicht gelten.
    »Thorpa wird Ihnen helfen«, erklärte Sentenza.
    »Sir, ich kam bisher leider nicht dazu, die genannten Stunden zu absolvieren«,
erklang Thorpas Stimme. »Ich verspreche Ihnen jedoch, gleich nach unserer
Rückkehr sofort und mit großem Enthusiasmus ...«
    Sentenza schaltete ab. Er schüttelte den Kopf und fasste sich an die Stirn.
    »Von was für einer Rückkehr faselt er da ...«, knurrte er
schließlich. Ihr Überleben hing von den Pilotenkünsten zweier
absoluter Amateure statt und erneut ging es um einen kurzen Zeitraum. Sentenza
war sich sicher, in den letzten Stunden mindestens zwei Jahre seiner durchschnittlichen
Lebenserwartung verloren zu haben.
    Mit einem resignierten Unterton begann er, Weenderveen über Funk Anweisungen
zu geben.

    Weenderveen saß schwitzend hinter der Steuerkonsole. Der Pentakka wuselte
dauernd mit seinen Zweigen in der Gegend herum und trug zur allgemeinen Verwirrung
bei. Der Techniker hatte nicht untertrieben: Die Flugstunden, die jedes Besatzungsmitglied
im Notfalltraining absolvieren musste, waren an ihm weitgehend vorübergegangen.
Er hatte die entsprechende Prüfung mit einer Mischung aus Glück und
Nachsicht der Prüfer bestanden und war froh, dass fast jedes andere Mitglied
der Ikarus -Besatzung besser abgeschnitten hatte – den Pentakka ausgeschlossen.
Dass ausgerechnet sie beide nun an Bord der Ikarus das Notfallteam bildeten,
zeugte von der Tatsache, dass auch Captain Sentenza erst noch lernen musste,
die Gruppe entsprechend ihrer Fähigkeiten einzuteilen. Dass dieser Lernprozess
jedoch mit einer offenbar recht verhängnisvollen Fehlentscheidung eingeleitet
wurde, sprach nicht für gute Aussichten, ihn zu einem Ende bringen zu können.
    Mit feuchten Händen griff Weenderveen an den Steuerknüppel, der das
Schiff relativ zum künstlichen Horizont bewegte, der auf der Basis der
eigenen Schwerkraftgenerierung funktionierte. Die Steuerdüsen des großen
Schiffes sprachen auf jede feine Bewegung an. Glücklicherweise war die
Steuerung computerunterstützt, was sich nun als Segen herausstellte. Unregelmäßigkeiten
und Ausrutscher wurden vom Computer ausgeglichen, den Weenderveen hier auf eine
große Toleranz eingestellt hatte, sodass die Katastrophe nicht unmittelbar
eintreten würde.
    »Thorpa, bitte nimm auf dem Sitz von Chief DiMersi Platz«, erklärte
Weenderveen mit ruhiger Stimme, die jedoch einen vibrierenden Unterton hatte,
der Thorpa nicht verborgen blieb. Der Student tat wie ihm geheißen.
    »Fahre den Verbindungstunnel aus.«
    »Bestätige!«
    Weenderveen warf einen Blick auf das Bild der Außensensoren. Der Andocktunnel
schwang sich langsam aus der Schiffshülle der Ikarus . Weenderveen
drückte gegen den Steuerknüppel. Die Ikarus beschleunigte sanft.
Der Computer erledigte die exakte Angleichung an die Geschwindigkeit der Entaxa .
Weenderveen hätte das gesamte Dockmanöver gerne dem Computer überlassen,
doch hier rächte sich die Tatsache, dass die Rettungsabteilung nur mit
einem sehr engen Budget ausgestattet worden war. Der Computer war sozusagen
das absolute Mindestmaß für ein Schiff dieser Größe und
erfüllte daher auch nur absolute Mindestanforderungen. Komplexe Dockmanöver
ohne die Beteiligung qualifizierten Personals in Notsituationen durchzuführen
gehörte leider nicht dazu.
    Bald lagen beide Schiffe gleichauf.
    »Arretiere Tunnel«, befahl der unfreiwillige Pilot. Die Bestätigung
kam prompt. Weenderveen begann, die Ikarus sanft rotieren zu lassen,
um die Schleuse der Entaxa in die Nähe des Tunnels zu bringen. Die
Tunnelmündung bewegte sich in Schleichfahrt auf das edirianische Schiff
zu. Weenderveen wünschte sich, den Prozess beschleunigen zu können,
da ihnen die Zeit davonlief. Er stieß den Steuerknüppel sanft an,
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