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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe
Autoren: Dirk van den Boom
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einer beachtlichen
Instandsetzungskapazität, einen Erholungsbereich, einen kleinen Wohnbereich,
die technischen und administrativen Abteilungen sowie eine gut ausgebaute Krankenstation.
Die ständige Besatzung bestand aus 35 Angehörigen des Raumcorps, außerdem
hatten sich etwa 200 weitere Bewohner hier häuslich niedergelassen, die
meisten davon Handelsagenten oder Mitarbeiter von Niederlassungen großer
Firmen, die auf Vortex Outpost ihre Waren verkauften. Die Projektionen der Corps-Prognostizisten
sagten aus, dass Vortex Outpost in den nächsten hundert Jahren seine Kapazität
würde verdreifachen müssen, um der wachsenden Bedeutung der Region
gerecht zu werden. Generell ging man davon aus, dass die strategisch günstige
Position der Station für die zukünftigen Geschäfte des Corps
nicht zu unterschätzen sei.
    Ein Grund mehr, das erste Schiff der neuen Rettungsabteilung auf Vortex Outpost
zu stationieren.
    Die Mannschaft erhielt einen eigenen Bereich zugeteilt, in unmittelbarer Nähe
der Schleusenstationen, in denen die Zubringerboote für alle jene Raumfahrzeuge
lagen, die zu große waren, als dass sie sinnvoll an die Station andocken
konnten. Die Ikarus gehörte in diese Kategorie. Die Krankenstation
war bereits vorher durch Dr. Ekkri um eine große Notaufnahmeabteilung
erweitert worden und zusätzliches Fachpersonal war eingetroffen. Sie waren
nicht unmittelbar der Rettungsabteilung zugeordnet, Vortex Outpost wäre
ohnehin ausgebaut worden. Doch so konnte das Angenehme mit dem Nützlichen
verbunden werden, und Sally McLennane, die ihr Hauptquartier ebenfalls auf der
Station aufschlug, musste die Kosten minimieren und den Nutzen maximieren. Vortex
Outpost war der ideale Standort dafür. Außerdem schien es, als sei
die Corpsleitung über diese Entscheidung ebenfalls sehr glücklich
gewesen, denn das bedeutete, dass Sally 116 Lichtjahre vom Corps-HQ entfernt
stationiert werden würde. Und dies schien den Verantwortlichen ausgezeichnet
in den Kram zu passen.
    Der kleine Besprechungsraum war karg ausgestattet. In der Mitte stand ein Kommunikationstisch
mit Holoprojektor und Computerterminals. Um ihn herum eine Reihe von Sesseln,
an der Wand Zeitpläne, Diensttabellen und technische Blaupausen. In einer
Ecke stand ein Versorgungsautomat, der Getränke und Snacks bereitstellte.
Eine Tür führte in den Unterkunftsbereich der Rettungsabteilung, eine
andere direkt in den Hangar, der die Ikarus schnell ins Weltall katapultieren
konnte, da das Schiff auf einer energetischen Startanlage ruhte. Der Raum war
mit Menschen voll besetzt: Captain Sentenza saß am Kopfende und starrte
in die Runde, als könne er nicht glauben, wieder über eine Mannschaft
zu präsidieren. Seit er die Blutwäsche des Alkoholentzugs verlassen
hatte und eine psychische Grundreinigung erhalten hatte, erinnerte nur noch
wenig an die völlig heruntergekommene Person, die Corpsleute in einer schäbigen
Raumhafenbar aufgelesen hatten. Sentenza war hagerer geworden und seine Gesichtszüge
schärfer, doch hielt er sich aufrecht und kontrolliert. Sein Blick taxierte
jedes Mitglied seiner Mannschaft genau, der Captain war die personifizierte
Aufmerksamkeit. Keine Geste, keine Mimik, kein Wort, und sei es noch so leise,
entging ihm. Es war offensichtlich, dass, was immer zu seinem Prozess und der
Verurteilung geführt hatte, er es nicht zu wiederholen gedachte.
    Dr. Anande saß unruhig auf einem Sessel und spielte mit seinen Händen.
Von der ruhigen, fast stoischen Persönlichkeit, die er einmal gewesen war,
war nicht mehr viel übrig. Er wirkte unsicher, lächelte fahrig, seine
Finger in ständiger Bewegung. Die Corpsleute hatten auch ihn in wenig bemitleidenswerter
Lage aufgegriffen, ohne Erinnerung an wichtige Teile seines Lebens, mit nur
noch knappen Finanzmitteln ausgestattet, arbeitete er als Assistenzarzt in einer
kleinen xenomedizinischen Krankenstation und versuchte, seine offenbar vorhandenen
umfangreichen Kenntnisse irgendwie mit seinem Lebenslauf in Einklang zu bringen,
was ihm jedoch nie recht gelingen wollte. Das Angebot des Corps kam da wie gerufen,
Anande sah diese Herausforderung nicht zuletzt als Möglichkeit, mehr über
sich selbst zu erfahren und zu erkennen, welche Möglichkeiten er besaß.
In gewisser Hinsicht war der Mediziner auf der Suche.
    Chief DiMersi machte einen ähnlichen Eindruck wie der Captain, doch in
ihr war
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