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Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 001 - Die Feuertaufe
Autoren: Dirk van den Boom
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knapp. Dann erhob sie sich und öffnete die Nebentür zu
ihrem Büro.
    »Mit diesem Besatzungsmitglied wären wir dann komplett, meine Herren.
Darf ich Ihnen Thorpa vorstellen, der Xenopsychologe der Mission.«
    Losians und Dr. Ekkris Augen wanderten zur Tür. Herein trat ein filigran
wirkendes Wesen, das wir ein wandelnder Strauch aussah. In der Mitte war so
etwas wie ein stärkerer Stamm erkennbar, von dem eine Vielzahl von Gliedmaßen
abgingen. Das Wesen bewegte sich auf wurzelähnlichen Pseudopodien fort.
    »Sie haben einen Pentakka für uns gewinnen können?«, fragte
Dr. Ekkri überrascht. »Das ist wirklich eine Bereicherung unserer
Mannschaft!«
    Der Pentakka deutete eine Verbeugung an.
    »Es freut mich sehr, dass Sie dieser Auffassung sind«, klang es aus
seinen Sprachmembranen. Pentakka waren in der Lage, jedwelchen Laut, auch im
Ultraschallbereich zu erzeugen und galten als Kommunikationskünstler. »Es
freut mich ebenfalls sehr, mein Lebenspraktikum auf Ihrem Schiff durchführen
zu können.«
    Ekkri wurde blass.
    »Praktikum sagten Sie?«
    Sally hatte sich derweil wieder hingesetzt.
    »Nun, ein voll ausgebildeter Pentakka wäre unbezahlbar gewesen«,
erklärte sie mit süffisantem Lächeln. »Wir haben daher diesen
Studenten des zweiten Jahres für uns gewinnen können. Er sieht es
als echte Herausforderung an!«
    Thorpa raschelte mit seinen Gliedmaßen.
    »Ich versichere Ihnen, dass ich ein sehr nützliches und produktives
Mannschaftsmitglied sein werde. Meine Lieblingsspezies seit der xenobiologischen
Grundschulung in der Schule waren die Humanoiden. Sie sind leicht berechenbar,
denken einfach und verfügen über einen eingeschränkten geistigen
Aktionsradius. Ich werde mich sehr leicht auf die Arbeitsweise meiner Kollegen
einstellen können, es wird keine Anpassungsprobleme geben.«
    Für einige Sekunden herrschte Schweigen.
    Dr. Ekkri schluckte trocken. »Das ist ja sehr beruhigend«, presste
er hervor. Angesichts der Tatsache, dass das Studium der Xenopsychologie für
die langlebigen Pentakka in der Regel zwölf Jahre dauerte, war ein Student
im zweiten Jahr tatsächlich eine Herausforderung für sich.
    »Nun gut, wir haben eine Mannschaft, wir haben ein Schiff, und all das
wird in etwa vier Wochen einsatzbereit sein«, erklärte Captain Losian.
»Jetzt sollten wir unserem ersten Corps-Rettungskreuzer auch einen Namen
geben!«
    Losian blickte Sally McLennane erwartungsvoll an. Die grinste sardonisch.
    »Angesichts dieser Mannschaft und der Umstände, in denen wir arbeiten,
dürfte die Bezeichnung Ikarus angemessen sein!«, meinte sie
bestimmt. Losians Begeisterung hielt sich in Grenzen, während Dr. Ekkris
Kenntnisse über terranische Sagen zu unvollständig waren, um die Schicksalsdrohung,
die in dem Namen steckte, voll erfassen zu können.
    » Ikarus also«, meinte der Chefarzt und erhob sich. »Die
Notaufnahme meiner Klinik auf Vortex Outpost ist jedenfalls bereit. Ich werde
selbst die Leitung übernehmen. Wir können die Arbeit also aufnehmen!«
    »Ja«, bestätigte Sally grimmig und blickte ins Leere. »Und
wir werden mehr Erfolg haben, als uns so mancher zutraut oder wünscht!«
    Losian warf Ekkri einen bedeutungsvollen Blick zu, den dieser zurückgab.
Der Pentakka spürte förmlich, dass es noch ein Hintergrundthema gab,
das wie eine bedrohliche Wolke im Schatten dieser letzten Äußerung
lag. Trotz seiner Neugierde hielt er sich zurück, denn er spürte deutlich,
dass eine jede Frage zu diesem Zeitpunkt unpassend, ja fast schon gefährlich
war. Er sah die beiden Männer an und wie sie die Münder zusammenkniffen.
    Sally gab keine weiteren Erläuterungen.
    Sie ließ offen, wen sie genau mit ihrer Aussage meinte.
    Und keiner wagte zu fragen.

    Vortex Outpost war eine kleine Wartungsstation, die um eine ersterbende rote
Sonne kreiste. Sie war vor gut 20 Jahren eingerichtet worden, als klar wurde,
dass in diesem Bereich der Galaxis die Handelswege vor allem des Freien Raumcorps
eine zunehmende Bedeutung erlangten. Die charakteristische 5-D-Strahlung des
Roten Riesen machte das Vortex-System zu einem Orientierungspunkt für Raumschiffe,
die das System daher regelmäßig anflogen. Vortex Outpost war als
Einrichtung des Raumcorps für alle Kunden offen und bestand aus einem schlanken,
runden Stationskörper, der auf seiner Spitze einen großen Diskus
trug. Die Station verfügte über eine Wartungswerft mit
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