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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor
Autoren: S. D Perry
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eigenen, panikgefärbten Stimme ließ ihn einen Schritt zurückweichen. Sein Blick wieselte von links nach rechts, wo, wie er sah, immer mehr dieser wimmernden Gestalten aus den Schatten getorkelt kamen.
    Etwas packte ihn am Knöchel.
    „Nein!“, schrie er, riss die Pistole herum und sah, dass die Leiche des Unfallopfers mit einer blutverkrusteten Hand an seinem Stiefel kratzte, bemüht, ihren verstümmelten Körper näher an ihn heranzuziehen. Ihr gieriges Röcheln vermengte sich mit den unartikulierten Lauten der anderen. Sie versuchte, in seinen Fuß zu beißen. Blutige Speichelschlieren troffen von ihrem aufgeschürften Kinn auf das Leder.
    Leon schoss ihr in den oberen Teil des Rückens, das scharfe, explosionsartige Krachen der schweren Waffe lockerte den Griff der Frau – und zerriss aus dieser Nähe vermutlich ihr Herz. Krampfhaft zuckend sank sie wieder auf das Pflaster.
    Leon wandte sich um und sah, dass die anderen jetzt weniger als ein, zwei Schritte entfernt waren. Er feuerte noch zweimal. Die Kugeln ließen rote Blumen auf der Brust einer weiteren der Gestalten erblühen. Aus den Eintrittsöffnungen strömte Scharlachröte.
    Der Mann mit den Hosenträgern ließ sich von den zwei klaffenden Löchern in seinem Oberkörper kaum aus dem Konzept bringen. Sein schwankender Vorwärtsdrang geriet nur für eine Sekunde ins Stocken. Er öffnete seinen blutigen Schlund und keuchte ein hungriges Zischen, wiederum die Händen erhoben, wie um sich auf die Quelle, die seinen Hunger stillen konnte, zuzutasten.
    Muss auf Droge sein! Solche Treffer würden einen Elefanten umhauen!
    Nach hinten weichend, schoss Leon abermals. Und noch einmal. Und noch einmal. Dann polterte der leere Clip aufs Pflaster. Leon rammte einen neuen in die Pistole und feuerte weiter. Doch sie kamen immer noch auf ihn zu, nahmen die Kugeln, die ihr stinkendes Fleisch zerfetzten, nicht einmal wahr. Es war ein verdammter Traum, ein beschissener Film, es war nicht wirklich – gleichzeitig wusste Leon, dass er sterben würde, wenn er nicht bald damit anfing, es als real zu akzeptieren. Er würde bei lebendigem Leib aufgefressen werden von diesen –
    Nur zu, Kennedy, sprich’s endlich aus: von diesen Zombies!
    Der Rückweg zu seinem Jeep war ihm verstellt. Wild um sich feuernd, stolperte Leon ins Dunkel der Nacht.

VIER
    So viel also zum Nachtleben – da bin ich wohl in Totenhausen gelandet …
    Claire hatte ein paar Leute herumlaufen sehen, während sie durch Raccoon gefahren war, aber bei weitem nicht so viele, wie es eigentlich hätten sein müssen. Der Ort schien außergewöhnlich menschenleer. Der Helm schränkte ihr Gesichtsfeld ein, aber auf der östlichen Seite der Stadt herrschte eindeutig ein Mangel ein Belebtheit. Das kam ihr komisch vor, aber im Vergleich zu den Katastrophen, die sie sich den ganzen Nachmittag über ausgemalt hatte, war dies nicht allzu beunruhigend. Wenigstens existierte Raccoon noch, und während sie in Richtung des rund um die Uhr geöffneten Restaurants nahe der Powell Street fuhr, bemerkte sie eine größere Gruppe von Feiernden, die mitten auf der Fahrbahn eine Seitenstraße hinabspazierte. Betrunkene Mitglieder einer Studentenverbindung, wenn sie die hiesigen Verhältnisse von ihrem letzten Besuch her noch richtig in Erinnerung hatte. Kein sehr erbaulicher Anblick, aber auch kaum die Reiter der Apokalypse.
    Keine zerbombten Ruinen, keine verlöschenden Feuer, keine Luftangriffsirenen – so weit, so gut .
    Claire hatte vorgehabt, direkt zu Chris’ Wohnung zu fahren, bis ihr eingefallen war, dass sie auf dem Weg dorthin bei Emmy’s vorbeikommen würde. Die Kochkünste von Chris waren keinen Pfifferling wert, folgerichtig lebte er von Frühstücksflocken, kalten Sandwichs und, etwa sechsmal die Woche, vom Abendessen im Emmy’s. Selbst wenn er nicht dort war, schien es den Halt wert sein. Sie konnte die Bedienungen fragen, ob sie ihn in jüngster Zeit gesehen hatten.
    Als Claire die Softail vor Emmy’s sanft zum Stehen brachte, bemerkte sie ein paar Ratten, die von einer Mülltonne auf dem Gehweg herabsprangen und in Deckung huschten. Sie stellte das Motorrad auf den Ständer, schwang sich vom Sattel, nahm ihren Helm ab und legte ihn auf den warmen Sitz. Ihren Pferdeschwanz ausschüttelnd, rümpfte sie angewidert die Nase – dem Gestank nach stand der Abfall schon eine ganze Weile hier herum. Was immer man auch weggeworfen hatte, es sonderte einen ziemlich üblen Geruch ab.
    Bevor sie hineinging, rieb sie
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