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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor
Autoren: S. D Perry
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tot …
    Er konnte keinen Puls finden. Ohne noch länger zu zögern, schob er die Magnum hinter seinen Gürtel und fasste die Frau an den Schultern, um sie umzudrehen und festzustellen, ob sie vielleicht doch atmete, ob ihm ihr Puls nur entgangen war …
    … aber gerade als er sie anhob, sah er etwas, das ihn veranlasste, sie wieder hinzulegen. Sein Herz schien sich in seiner Brust zusammenzuziehen.
    Die Bluse des Opfers war weit genug aus dem Hosenbund gerutscht, um ihm zu offenbaren, dass ihre Wirbelsäule und ein Teil ihres Brustkorbs zerfetzt waren. Die fleischigen Wirbel glänzten rot, die schmalen, gebogenen Rippen verschwanden im blutigen Gewebe. Es war, als habe man sie erst niedergeschlagen und dann … dann angefressen . Informationen, die Leon zunächst als unwichtig abgetan hatte, schoben sich nun plötzlich in den Vordergrund, und als er sich die wenigen Fakten, die er hatte, bewusst machte, spürte er, wie die ersten tiefschwarzen Ranken einer schrecklichen Angst nach seinem Verstand tasteten.
    Die Krähen können das nicht getan haben, sie hätten Stunden dafür gebraucht – und wer zum Teufel hat je von Krähen gehört, die nach Einbruch der Dunkelheit zum Fressen ausschwärmen? Dann dieser Scheißgestank. Er geht nicht von ihr aus, sie ist noch nicht lange tot und –
    Kannibalen … Mörder!
    Nein, unmöglich! Damit es hätte passieren können, dass ein Mensch umgebracht und dann teilweise … aufgefressen wurde, auf offener Straße, mitten in der Stadt, und niemand einschritt …
    … und dass genug Zeit verging, um Aasfresser anzulocken …
    … damit all dies hätte passieren können, hätten die Mörder den größten Teil, wenn nicht sogar die gesamte Bevölkerung abschlachten müssen!
    Unwahrscheinlich? Schön. Aber woher kommt dieser Gestank dann? Und wo sind all die Leute?
    Hinter Leon erklang ein tiefes, leises Stöhnen. Ein schlurfender Schritt, ein weiteres, feuchtes Geräusch.
    Er brauchte keine Sekunde, um aufzustehen und sich umzudrehen, die Hand instinktiv nach der Magnum fassend.
    Es war das Paar von vorhin, die Betrunkenen. Sie schwankten auf ihn zu, und ein Dritter hatte sich ihnen angeschlossen, ein muskulös aussehender Typ, dessen –
    – dessen Hemd über und über mit Blut befleckt war. Ebenso wie seine Hände. Und es tropfte auch aus seinem Mund, einem gummiartigen, roten Maul, das wie eine offene Wunde in seinem teigigen, verwesenden Gesicht klaffte.
    Der andere Mann, der Große mit den Arbeitsstiefeln und den Hosenträgern, sah ganz ähnlich aus – und der V-Ausschnitt der rosafarbenen Bluse der blonden Frau enthüllte einen Busen, der dunkel mit, wie es schien, Schimmel gesprenkelt war!
    Das Trio stolperte in Leons Richtung, an seinem Jeep vorbei. Die Gestalten hoben ihre bleichen Hände, während sie stöhnende, hungrige Heullaute ausstießen. Dunkle Flüssigkeit blubberte aus der Nase des muskulösen Mannes und rann über seine sich bewegenden Lippen, und Leon wurde von der Erkenntnis überwältigt, dass der schreckliche Gestank, den er schon die ganze Zeit roch, vom verfaulten Fleisch dieser Albtraumgestalten ausging.
    Und dann kam noch eine solche Erscheinung. Sie trat von einer kleinen Veranda vor einem Haus auf der anderen Straßenseite, eine junge Frau in einem fleckigen T-Shirt, das Haar zurückgebunden und ein schlaffes, geistloses Gesicht preisgebend.
    Hinter ihm – ein Ächzen.
    Leon warf einen Blick über die Schulter und sah auf dem dunklen Gehsteig einen Jugendlichen mit schwarzem Haar und verwesenden Armen, der aus dem Schatten einer Markise schlurfte.
    Leon hob die Magnum und zielte auf die Gestalt, die ihm am nahesten war, den Mann mit den Hosenträgern. Gleichzeitig drängte ihn sein Instinkt, wegzulaufen. Er war fassungslos, aber sein antrainierter Sinn für Logik beharrte darauf, dass es eine Erklärung für all das, was er sah und erlebte, geben musste – dass er keinen lebenden Toten gegenüberstand.
    Bleib cool, du bist ein Cop – du kontrollierst die Situation, nicht sie dich!
    „Na schön! Das reicht jetzt! Keinen Schritt weiter!“
    Seine Stimme klang fest, in entschiedenem Befehlston, und er trug seine Uniform, und …
    Gott, warum blieben sie denn nicht stehen? Der Mann mit den Hosenträgern stöhnte abermals, war blind für die auf seine Brust gerichtete Waffe und wurde noch immer von den anderen flankiert, nunmehr weniger als drei Schritte entfernt.
    „Stehen bleiben!“ , wiederholte Leon seine Aufforderung, und der Klang seiner
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