Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor
Autoren: S. D Perry
Vom Netzwerk:
Schuhe, selbst das Namensschild aus Plastik, das an der Brust der Frau befestigt war – „Julie“ oder „Julia“ stand darauf …
    Ihr Kopf. Ihr fehlt der Kopf … !
    Nachdem Claire erkannt hatte, was „falsch“ war, konnte sie sich nicht mehr dazu zwingen, es zu ignorieren, so sehr sie es auch gewollt hätte. Wo sich der Kopf der Kellnerin hätte befinden sollen, war nur eine Lache trocknenden Blutes – eine klebrige Pfütze, gesäumt von Schädelfragmenten und matschigem, dunklem Haar und blutigen Brocken. Der Koch hielt sich die Hände vors Gesicht, und während Claire entsetzt die kopflose Leiche anstarrte, entließ er ein klagendes Wimmern.
    Claire öffnete den Mund, nicht sicher, was herauskommen würde. Ob sie schreien oder ihn fragen würde, was hier vorgefallen war … oder ihm anbieten würde, Hilfe zu rufen – sie wusste es wirklich nicht, und als sich der Mann umwandte, zu ihr hochschaute und die Hände sinken ließ, war sie erstaunt, dass nichts über ihre Lippen kam.
    Er hatte sich nicht um die Kellnerin gekümmert. Claire hatte ihn beim Fressen gestört. An seinen dicken Fingern klebte etwas Dunkles, sein seltsam fremdartiges Gesicht, das er ihr entgegenhob, war mit Blut verschmiert.
    Ein Zombie.
    Als Fan spätnächtlicher Monster-Features und Lagerfeuergeschichten begriff ihr Verstand es binnen des Bruchteils einer Sekunde, den sie brauchte, um es gedanklich in Worte zu fassen. Sie war nicht blöde. Der Mann war totenbleich und verströmte jenen ekelhaft süßen Verwesungsgeruch, der ihr schon früher aufgefallen war, und seine Augen waren trüb und weiß.
    Zombies in Raccoon. Wer hätte das gedacht …
    Nach dieser noch fast ruhigen, logischen Erkenntnis kam ein wahrer Sturm des Entsetzens über sie. Claire stolperte nach hinten, und die fiebrige Panik verwandelte ihre Eingeweide in etwas Flüssiges, während der Koch sich vollends umdrehte und aus der Hocke nach oben kam. Er war riesig , locker einen Kopf größer als Claire mit ihren gerade mal Einssechzig, und breit wie ein Scheunentor.
    Und tot! Er ist tot, und er hat sie gefressen – lass ihn nicht näher an dich ran!
    Der Koch machte einen Schritt auf sie zu, seine fleckigen Hände ballten sich zu Fäusten. Claire wich schneller zurück und rutschte dabei beinahe auf einer Speisekarte aus. Unter einem ihrer Stiefel klapperte eine Gabel davon.
    RAUS HIER ! LOS !
    „Ich … ich geh dann mal“, stammelte sie. „Bemühen Sie sich nicht, ich finde den Weg schon allein … “
    Der Koch taumelte vorwärts, seine blinden Augen leuchteten in tumber Gier. Ein weiterer Schritt zurück. Claire fasste hinter sich, griff ins Leere –
    – und dann doch noch das kühle Metall des Türknaufs. Ein Adrenalinstoß durchfuhr sie, als sie herumwirbelte, nach dem Griff schnappte –
    – und aufschrie.
    Es war ein kurzer, scharfer Schreckensschrei. Denn draußen warteten zwei, nein, drei weitere Gestalten, die in Auflösung begriffenen Leiber gegen die Außenscheibe des Restaurants gepresst. Einer von ihnen besaß nur noch ein Auge und ein eiterndes Loch dort, wo sich das andere befunden hatte. Ein anderer hatte keine Oberlippe mehr, und sein Unterkiefer bildete ein zerfranstes, permanentes Grinsen. Geistlos kratzten sie über die Fenster, ihre aschfahlen, verheerten Gesichter voller Blut – und aus den Schatten auf der anderen Straßenseite schlurften weitere dunkle Schemen heran.
    Da komm ich nicht raus, ich sitze fest … Jesus, die Hintertür!
    Am Rande ihres Blickfeldes glomm das grün schimmernde Exit -Schild wie ein Leuchtfeuer. Claire wirbelte herum, sah kaum, wie sich der Koch, nur zwei, drei Schritte entfernt, nach ihr streckte und bündelte alle Konzentration auf die einzige Chance, die ihr noch blieb, um zu entkommen.
    Sie rannte los, die Sitzecken wischten als farblose Schlieren an ihr vorüber, und mit rudernden Arme rang sie um Tempo. Die Tür führte auf die Gasse hinaus. Claire würde sich in vollem Lauf dagegenwerfen – und falls sie fest verschlossen war, würde dies das sichere Ende bedeuten.
    Claire rammte mit der Schulter gegen die Tür, und sie flog auf, krachte gegen das Ziegelgemäuer der Gasse draußen –
    – und eine Pistole richtete sich auf ihr Gesicht.
    Nichts anderes hätte sie in dieser Sekunde noch aufhalten können, aber ein Mann mit einer Waffe …
    Sie erstarrte, hob instinktiv die Arme, wie um einen Schlag abzuwehren.
    „Halt! Nicht schießen!“
    Der Schütze bewegte sich nicht, zielte mit der tödlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher