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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt
Autoren: K. H. Scheer
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ab. Zu­vor wur­de uns klar, wie sehr sich der ehe­mals er­bit­ter­te Feind der Mensch­heit zu un­se­rem Vor­teil ver­än­dert hat­te. Coat­la, ein füh­ren­der Wis­sen­schaft­ler des aus­ge­stor­be­nen De­neb-Vol­kes, gab uns un­zäh­li­ge In­for­ma­tio­nen. Un­se­re neu­en Ul­tra­plast-Trieb­wer­ke, die An­druck­ab­sor­ber und wert­vol­le, astro­nau­ti­sche Er­kennt­nis­se stam­men von ihm. Ob­wohl sein Volk ehe­mals die Ab­sicht hat­te, uns zu un­ter­jo­chen, ist Coat­la zu ei­nem Freund ge­wor­den. Se­hen Sie das bit­te als fest­ste­hen­de Tat­sa­che an.«
    Ich nick­te schwei­gend. Auch ich hat­te das Ge­fühl ge­habt, als hät­te sich der frü­her so ar­ro­gan­te De­ne­ber ge­wan­delt.
    Der Chef faß­te mich am Arm und zog mich auf die ge­pols­ter­te Tür zu. Da­bei fiel mir ein, daß ich kei­ne Dienst­mas­ke trug. Ich er­wähn­te es. Re­ling wink­te ab.
    »Nicht nö­tig! Wir sind un­ter uns. Au­ßer­dem wird es bald nicht mehr er­for­der­lich sein, die läs­ti­gen Tarn­fo­li­en zu tra­gen. Die in­ner­po­li­ti­schen Strei­tig­kei­ten auf der Er­de dürf­ten be­en­det sein. Na­tür­lich wer­den wir nach wie vor da­für Sor­ge tra­gen, daß die Ein­satz­agen­ten der GWA nicht je­der­mann be­kannt sind. Das wä­re falsch und ge­fähr­lich. Nun sam­meln Sie sich. Ver­su­chen Sie, Co­at­las Be­wußt­seins­in­halt zu er­fas­sen.«
    »Das kann ich noch nicht, Chef«, er­klär­te ich ner­vös.
    »In die­sem Fal­le doch. Der De­ne­ber ist von Na­tur aus Te­le­path. Wenn Sie sich wäh­rend Ih­rer Übun­gen mit Man­zo und Ki­ny auf Ge­dan­ken­wel­len-Ba­sis un­ter­hal­ten konn­ten, müß­te es hier auch mög­lich sein. Ver­sa­gen Sie mir nur nicht! Ich ah­ne, daß wir wich­ti­ge In­for­ma­tio­nen er­hal­ten kön­nen. Lei­der brach Coat­la so plötz­lich zu­sam­men, daß wir völ­lig über­rascht wa­ren. Als er sich noch ei­ni­ger­ma­ßen wohl fühl­te, hat­te er ge­zö­gert, uns zu sa­gen, was er nun, im An­ge­sicht des To­des, of­fen­bar un­be­dingt los­wer­den möch­te.«
    So war das al­so! Wahr­schein­lich un­ter­schied sich ei­ne In­tel­li­genz aus den Tie­fen der Milch­stra­ße in sol­chen Mo­men­ten nicht we­sent­lich von ei­nem Men­schen.
    Es ge­sch­ah tat­säch­lich im­mer wie­der, daß Ster­ben­de Er­klä­run­gen ab­ga­ben, die sie vor­her um nichts in der Welt preis­ge­ge­ben hät­ten. In die­ser Hin­sicht er­schi­en mir der plötz­li­che Mit­tei­lungs­drang des Frem­den sehr wahr­schein­lich.
    Hin­ter uns schlos­sen sich die schall­dich­ten Tü­ren. Vor mir lag ein großer, freund­li­cher Raum mit staub­frei­er Kli­ma­luft und Ther­mal­fens­tern.
    Lang­sam trat ich an das brei­te, nied­ri­ge Bett. Fas­zi­niert, von un­de­fi­nier­ba­ren Ge­füh­len be­wegt, sah ich auf die dar­in lie­gen­de Frau nie­der.
    Sie war jung, dun­kel­haa­rig und von ei­ner ei­gen­ar­ti­gen Schön­heit. Nur wir wuß­ten, wie sehr das Äu­ße­re täusch­te. In ih­rem Kopf ruh­te ein an­de­res Ge­hirn; ein Ge­hirn, das we­der mensch­lich noch auf der Er­de her­an­ge­reift war.
    Wäh­rend der von uns ab­ge­wehr­ten De­neb-In­va­si­on war es Wis­sen­schaft­lern der Nich­tir­di­schen ge­lun­gen, die Psy­cho­lo­gin Dr. Gun­dry Pon­ja­res in ih­re Ge­walt zu brin­gen.
    Was an­schlie­ßend mit Gun­dry ge­sche­hen war, galt auf der Er­de als Mord. Ihr Ge­hirn war ope­ra­tiv ent­fernt wor­den, wo­bei der Kör­per je­doch er­hal­ten blieb. In den Schä­del war das Ge­hirn ei­nes de­ne­bi­schen Fach­wis­sen­schaft­lers ein­ge­pflanzt wor­den. Ei­ne bes­se­re Tar­nung hät­te sich der Ein­dring­ling nicht wün­schen kön­nen, und doch hat­te mein Ein­satz­kom­man­do ihn ent­deckt, weil er im Ge­gen­satz zu ech­ten Men­schen kei­ne Ul­tra­schall­schwin­gun­gen er­tra­gen konn­te.
    Den Mord an Gun­dry Pon­ja­res hat­te ein in­ter­na­tio­na­les Ge­richt be­ar­bei­tet. Im Ein­ver­ständ­nis mit al­len Völ­kern wa­ren die Rich­ter zu der An­sicht ge­kom­men, die­ser Fall müs­se ge­son­dert be­wer­tet wer­den.
    Dr. Mir­nam tipp­te mir auf die Schul­ter. Ich dreh­te mich um. Er zeig­te auf einen Be­trach­ter, vor des­sen
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