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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt
Autoren: K. H. Scheer
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»Woll­ten Sie mir noch et­was sa­gen?«
    »Ja. Ich ha­be die De­tek­tor­mes­sun­gen be­merkt. Die Reiz­strö­me ta­ten weh. Wer war das?«
    »Pro­fes­sor Ho­ram. Sei­en Sie ihm nicht bö­se. Er ahn­te nicht, daß er …«
    »Schon gut«, un­ter­brach mich der De­ne­ber. Ich hat­te den Ein­druck, als lie­ßen sei­ne Kräf­te rasch nach. Er drück­te es auch so­fort aus:
    »Ich muß mich be­ei­len. Al­les Gu­te für Sie und Ih­re ge­lieb­te Mensch­heit, HC-9! Ich glaub­te Sie has­sen zu müs­sen. Sie ha­ben mein Volk ver­nich­tet. Wir hat­ten fast zwei­hun­dert­tau­send Jah­re lang in den Höh­len des Mon­des im Tief­schlaf ge­le­gen, um auf das Ab­klin­gen der ge­fähr­li­chen Ra­dio­strah­lung zu war­ten. Wir wa­ren nur noch we­ni­ge. Als wir er­wach­ten, wa­ren die Af­fen­menschen des Pla­ne­ten Er­de schon zu klug und mäch­tig ge­wor­den. Wir hat­ten Sie ein­fach un­ter­schätzt. Ver­ges­sen wir das aber, HC-9, hö­ren Sie …!«
    Die Im­pul­se wur­den un­deut­lich. Vor mei­nen geis­ti­gen Au­gen zeich­ne­ten sich ro­te Ne­bel ab.
    »Coat­la!« rief ich. Im­mer wie­der dach­te ich sei­nen Na­men mit stei­gen­der In­ten­si­tät. Das schi­en ihm noch­mals Kräf­te zu ver­lei­hen. Das Wal­len lich­te­te sich. Ich emp­fing wie­der kla­rer, doch kaum noch ver­ständ­lich. Warum muß­te er sich mit die­sen Vor­re­den auf­hal­ten! Wahr­schein­lich war es für ihn wich­tig, ei­ne grö­ße­re Klar­heit in un­se­re Be­zie­hun­gen zu brin­gen.
    »HC-9, Sie wol­len zur Ve­nus flie­gen, nicht wahr? Ich ah­ne es. Sie wol­len die Me­ta­bo­li­schen be­sie­gen. Gut so, denn sie wer­den im­mer wie­der ver­su­chen, die Er­de zu un­ter­jo­chen. Frü­her, als die Men­schen noch mit Lan­zen kämpf­ten, wä­re es leicht mög­lich ge­we­sen. Da konn­te man sich auf Ve­nus nicht ent­schei­den. Dann ka­men die Raum­schif­fe­in­flü­ge. HC-9, ich ha­be Ih­nen nicht al­les über die Zell­ver­for­mer auf der Ve­nus ge­sagt.«
    »Spre­chen Sie, Coat­la, bit­te«, dräng­te ich, der Er­schöp­fung na­he. Ich spür­te, daß ich die­ses We­sen nur noch mit der Kraft­strö­mung mei­nes Geis­tes bei Be­wußt­sein hal­ten konn­te. Das Ge­hirn zehr­te be­reits von mei­nen noch so we­nig aus­ge­bil­de­ten Psi-Kräf­ten.
    »Ja, ich spre­che. Die Ve­nu­sier wur­den von uns aus­ge­bil­det. Sie sind un­fä­hig, vor­han­de­ne Ma­schi­nen, selbst wenn die­se noch so ein­fach sind, zu ver­voll­komm­nen. Sie sind er­obe­rungs­süch­ti­ge Pa­ra­si­ten, aber oh­ne rech­te Ent­schluß­kraft. Als ich mit mei­nem Volk ins ir­di­sche Son­nen­sys­tem kam, um die Res­te der mar­sia­ni­schen Flot­te auf dem Mond zu zer­schla­gen, wa­ren die Ve­nu­sier un­se­re Skla­ven. Wir ga­ben ih­nen ei­ni­ge Schif­fe, viel­leicht tau­send Stück. Ich weiß es nicht mehr ge­nau. Sie soll­ten nicht hin­flie­gen, zur Ve­nus, mei­ne ich. Sie sind be­tro­gen wor­den. Es ist nicht so, wie Sie den­ken. Ich woll­te es Ih­nen erst nicht sa­gen, aber jetzt muß ich. Die Krea­tu­ren der Ve­nus sind schlau. Sie wis­sen, daß die Er­de ein­mal zu­schla­gen wird, um den Ge­fah­ren­herd Ve­nus zu be­sei­ti­gen. Wenn Sie flie­gen, HC-9, dann pas­sen Sie auf, daß die …«
    In mei­nem Se­pa­rat­ge­hirn schi­en et­was zu ex­plo­die­ren. Ich hör­te noch einen lau­ten Schrei, dem so­fort ein fürch­ter­li­cher Schmerz in mei­nem Kopf folg­te.
    Die te­le­pa­thi­sche Ver­bin­dung zu Coat­la riß ab. Er, der nur noch von mei­nem Psi-Band ge­speist wor­den war, muß­te bei mei­nem Ver­sa­gen ge­stor­ben sein.
    Ich konn­te nichts mehr den­ken. Ich sah irr­lich­tern­de Feu­er­rä­der, die bei ei­ner zwei­ten De­to­na­ti­on in mei­nem Hin­ter­kopf kas­ka­den­ar­tig zer­spran­gen. Dann über­fiel mich Dun­kel­heit.
     
     

3.
     
    Ich schi­en es nur noch mit krei­sen­den Feu­er­rä­dern zu tun zu ha­ben. Als ich er­wach­te, war mein Seh­ver­mö­gen ge­trübt. Die vom Hin­ter­kopf aus­ge­hen­den Schmer­zen be­ein­fluß­ten den ge­sam­ten Kör­per, so daß ich kaum ein Glied zu re­gen ver­moch­te.
    »Lang­sam, im­mer mit der Ru­he«, sag­te je­mand mit wohl­tö­nen­der Stim­me. Ich lausch­te den Klän­gen nach
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