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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt
Autoren: K. H. Scheer
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auf­tauch­te, gab es meis­tens Schwie­rig­kei­ten.
    Er kam auf mich zu, schüt­tel­te wort­los mei­ne Hand und sag­te knapp: »Gut, daß Sie hier sind. Er stirbt!«
    Ich lausch­te auf das dump­fe Po­chen in mei­nem Hin­ter­kopf. Mir­nams prü­fen­de Bli­cke ge­wahr­te ich kaum.
    Je­mand be­fand sich in größ­ter Not. Ein In­di­vi­du­um rang um sein Le­ben, woll­te an­schei­nend nicht auf­ge­ben. Ich spür­te die Im­pul­se deut­lich.
    »Sie füh­len es, nicht wahr?« er­kun­dig­te sich Mir­nam. »Sehr gut, das hat­ten wir er­war­tet.«
    »Von wem spre­chen Sie?« frag­te ich sto­ckend. Das Po­chen in mei­nem Kopf wur­de stär­ker.
    Mir­nam zeig­te sich über­rascht.
    »Wie, sind Sie nicht in­for­miert? Ich dach­te, der Chef per­sön­lich hät­te Sie an­ge­ru­fen.«
    »Stimmt, aber Sie ken­nen ihn ja. Er ver­schwen­de­te kei­ne Wor­te. Was ist los?«
    »Coat­la, der De­ne­ber, liegt im Ko­ma. Wir ver­ste­hen dar­un­ter ei­ne tie­fe Be­wußt­lo­sig­keit, die ge­steu­er­te Ge­dan­ken­gän­ge ei­gent­lich nicht mehr zu­las­sen soll­te. Trotz­dem zei­gen un­se­re Mes­sun­gen, daß das Ge­hirn noch im­mer Ge­dan­ken­wel­len aus­strahlt, die wir aber nicht iden­ti­fi­zie­ren kön­nen. Des­halb wur­den Sie ge­ru­fen.«
    »Coat­la!« flüs­ter­te ich mit sprö­den Lip­pen.
    Mir­nam nick­te ernst.
    »Es ist uns nicht mehr mög­lich, den Frem­den zu ret­ten. Sie wis­sen, daß es die de­ne­bi­sche Ope­ra­ti­ons­tech­nik ver­moch­te, das Ge­hirn ei­nes de­ne­bi­schen Wis­sen­schaft­lers in den Schä­del ei­nes mensch­li­chen Trä­ger­kör­pers zu ver­pflan­zen. Die ge­ni­als­te Trans­plan­ta­ti­on, die ich je ge­se­hen ha­be. Es ging ei­ni­ge Jah­re gut, doch dann wur­de das Ge­hirn mit den Stoff­wech­sel- und Kreis­lauf­funk­tio­nen des Gast­kör­pers nicht mehr fer­tig. Wir ha­ben al­les ver­sucht, um Co­at­las la­bi­les Zell­sys­tem mit ver­schie­den­ar­ti­gen Sti­mu­li zu kräf­ti­gen. Ver­ge­bens. Die phy­sio­lo­gi­schen Funk­tio­nen des Trä­ger­kör­pers sind gut; wahr­schein­lich zu gut! Aus die­sem Grun­de ha­ben wir Herz- und Kreis­lauf­tä­tig­keit schon her­ab­ge­setzt, aber für das Ge­hirn wa­ren sie noch im­mer zu stark. Be­son­ders Blut­druck und Durch­fluß­ge­schwin­dig­keit sind zu hoch. Wenn wir die na­tür­li­che Funk­ti­on des Kör­pers noch mehr dros­seln, stirbt er. Da­mit wä­re dem Ge­hirn auch nicht ge­dient. Wir ha­ben den gol­de­nen Mit­tel­weg ge­wählt!«
    Wei­ter vorn wur­de ei­ne ge­pols­ter­te Tür ge­öff­net. Ge­ne­ral Re­ling er­schi­en in Be­glei­tung von zwei uni­for­mier­ten GWA-Ärz­ten. Ei­ner von ih­nen war Ge­hirn­spe­zia­list Pro­fes­sor Ho­ram, der mir vor Jah­ren ei­ne Ner­ven­fa­ser in mei­ner grau­en Rin­de durch­trennt hat­te.
    Re­lings mar­kan­tes Ge­sicht war von An­span­nung ge­zeich­net. Ra­schen Schrit­tes kam der Al­te auf mich zu. Auf ei­ne Be­grü­ßung ver­zich­te­te er.
    »Sie ha­ben mit Mir­nam ge­spro­chen? Ja …? Okay, dann kom­men Sie. Die Te­le­pa­then Man­zo und Ki­ny Ed­wards be­fin­den sich auf dem Mars. Sie sind nicht ver­füg­bar. Trau­en Sie sich zu, die ver­zwei­fel­ten Ver­stän­di­gungs­ver­su­che des De­ne­bers rich­tig aus­zu­wer­ten? Wer­den Sie auch pa­ra­psy­chisch ant­wor­ten kön­nen? Ho­ram be­haup­tet nach dem De­tek­tor­gramm, Coat­la wol­le an­schei­nend wich­ti­ge Mit­tei­lun­gen ma­chen.«
    Ich war zu er­regt und nie­der­ge­schla­gen, um die Auf­for­de­rung als Zu­mu­tung an­zu­se­hen. Völ­lig ver­ges­sen hat­te ich, daß ich ja noch ein Psi-Schü­ler war, des­sen Fä­hig­kei­ten noch lan­ge nicht voll aus­ge­bil­det wa­ren.
    Ich nick­te, oh­ne zu er­fas­sen, wel­che Hoff­nun­gen ich da­mit im Chef aus­lös­te. Er ent­spann­te sich.
    »Gut«, sag­te er schwer at­mend. »Sehr gut so­gar! Vor­her noch ei­ni­ge dienst­li­che In­for­ma­tio­nen. Wir ha­ben Coat­la vor sie­ben Mo­na­ten in die­se Kli­nik ge­bracht, weil wir uns von der ge­sun­den Ber­g­luft und dem ge­rin­ge­ren at­mo­sphä­ri­schen Druck ei­ne Ge­ne­sung ver­spra­chen. Die nicht­mensch­li­chen Hirn­zel­len des De­ne­bers star­ben aber trotz­dem
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