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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt
Autoren: K. H. Scheer
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schnel­le Ma­schi­ne und er­schei­nen Sie um­ge­hend im Haupt­quar­tier. Ih­re Aus­bil­dung wird un­ter­bro­chen. Ich brau­che Sie hier. Noch Fra­gen?«
    Ich hol­te tief Luft. Das war wie­der ein­mal ei­ne über­ra­schen­de Neu­ig­keit; so­zu­sa­gen ein im Vor­über­ge­hen hin­ge­wor­fe­ner Bro­cken, den ich durch­aus nicht so schnell ver­ar­bei­ten konn­te.
    »Und ob!« ant­wor­te­te ich sehr schnell. »Tau­send Fra­gen, Sir.«
    »Ach, was Sie nicht sa­gen!« ent­geg­ne­te er grob. »Ich ha­be ge­sagt, Sie sol­len so­fort im HQ er­schei­nen. Ist das so un­klar for­mu­liert?«
    »Nein, Sir, aber ich brau­che ord­nungs­ge­mä­ße Ent­las­sungs­pa­pie­re und was der Din­ge mehr sind.«
    »Wo­zu, den­ken Sie wohl, gibt es auf Hen­der­won-Is­land ei­ne Funk­sta­ti­on. Zie­hen Sie sich ver­nünf­tig an, set­zen Sie Ih­ren Hut auf und flie­gen Sie los. Der Chef des Hen­der­won-Wach­kom­man­dos er­hält so­fort die ent­spre­chen­den Be­feh­le. Bis gleich, En­de.«
    Der Bild­schirm ver­blaß­te. Ich setz­te mich in den be­que­men Lie­ge­ses­sel und streck­te die Bei­ne von mir. Mit die­ser Nach­richt muß­te ich erst ein­mal in­ner­lich fer­tig­wer­den.
    So war aber der Al­te! In­ner­halb von Se­kun­den warf er Pla­nun­gen um, an de­nen man vor­her mo­na­te­lang ge­ar­bei­tet hat­te.
    Ich be­trach­te­te mei­ne nack­ten Bei­ne, denn ich trug au­gen­blick­lich Shorts. Des­halb al­so soll­te ich mich »ver­nünf­tig« an­zie­hen.
    Sa­my Ku­lot kam aus mei­nem Schlaf­zim­mer zu­rück. Oh­ne ein Wort zu spre­chen, leg­te er einen hel­len An­zug und Un­ter­wä­sche auf die Couch.
    »Wo ha­ben Sie Ih­re Schu­he?«
    Ich deu­te­te mit dem Dau­men über die Schul­ter. Der Schrank stand in der Die­le.
    Als Sa­my zu­rück­kehr­te, stand ich be­reits un­ter der Brau­se. Er lehn­te phleg­ma­tisch an der ge­öff­ne­ten Falt­tür und be­gut­ach­te­te mei­nen Kör­per mit den Au­gen des Arz­tes.
    »Sie ha­ben an den Hüf­ten et­was Speck an­ge­setzt, mein lie­ber. Der muß run­ter. Das Fau­len­zer-Le­ben dürf­te nun wohl be­en­det sein. Trotz­dem hal­te ich Sie für ein Glücks­kind. Wer­den Sie mit Re­ling noch ein­mal über mei­nen Fall spre­chen?«
    Er schob mich in die Heiß­luft­du­sche und dreh­te den Stu­fen­schal­ter auf Wert drei.
    Fünf­zehn Mi­nu­ten spä­ter war ich fer­tig. Ich nahm kein Ge­päck mit, da ich aus zahl­rei­chen Er­fah­run­gen wuß­te, daß das bei ei­ner so plötz­li­chen Ab­be­ru­fung völ­lig sinn­los war. Je­mand wür­de sich schon um mei­ne Hab­se­lig­kei­ten küm­mern. Die meis­ten Uten­si­li­en ge­hör­ten oh­ne­hin dem In­sti­tut.
    Ein Tur­bo­wa­gen des Hen­der­won-Wach­kom­man­dos brach­te mich zum na­hen Flug­platz. Die Wis­sen­schaft­ler der »Ge­dan­ken­müh­le« schie­nen eben­falls in­for­miert zu sein.
    Sie er­schie­nen zu fünft, tun mich drin­gend zu bit­ten, mei­ne Aus­bil­dung nur nicht zu lan­ge zu un­ter­bre­chen.
    »Sie sind un­ser Pa­ra­de­pferd«, mein­te Pro­fes­sor Gar­gun­sa, der ti­be­ti­sche Fach­wis­sen­schaft­ler für Me­ta­psy­cho­lo­gie. Er war selbst ein fä­hi­ger Te­le­ki­net, der es mit geis­ti­gen Kräf­ten schaff­te, sta­bi­le Ge­gen­stän­de er­staun­lich weit zu ver­set­zen. Ich wuß­te, daß er in ei­nem ein­sa­men Ge­birgs­klos­ter auf­ge­wach­sen war.
    Ich schüt­tel­te ihm die Hand.
    »Neh­men Sie es nicht tra­gisch, Pro­fes­sor. Mir tut es ganz gut, für ei­ni­ge Zeit Ih­rer Ob­hut zu ent­ge­hen.«
    »Hen­der­won-Kom­plex«, sag­te Psi-Dia­gno­s­ti­ker Besch­ter. Er kam aus dem fer­nen Eu­ro­pa. »Wenn Sie nur ein­mal be­grei­fen woll­ten, daß ei­ne Um­stel­lung des Geis­tes nicht oh­ne Kom­pli­ka­tio­nen er­fol­gen kann.«
    Ei­ne Mi­nu­te spä­ter schnall­te ich mich im Na­vi­ga­tor­sitz des GWA-Jagd­bom­bers fest. Es war ei­ne äl­te­re Del­ta­ma­schi­ne mit kern­che­misch auf­ge­heiz­tem Tur­bo-Staustrahl-Kom­bi­trieb­werk. Sie er­reich­te nur die zehn­fa­che Schall­ge­schwin­dig­keit, was im Au­gen­blick aber aus­rei­chend war.
    Ich schlug dem Pi­lo­ten mit der Hand auf die Schul­ter und freu­te mich da­bei über die ko­misch wir­ken­de Flucht
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