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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt
Autoren: K. H. Scheer
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der Hen­der­won-Geis­tes­grö­ßen, de­nen die auf­brül­len­den Schub­dü­sen des Start-Um­lenkt­rieb­werks wohl et­was un­heim­lich vor­ka­men.
    Als wir in der Luft wa­ren, stell­te der Flug­zeug­füh­rer den Ja­bo auf die mäch­ti­ge Heck­dü­se, ob­wohl man das mit ei­nem fast fahrt­lo­sen Senk­recht­star­ter ei­gent­lich nicht ma­chen soll­te.
    Un­ter sol­chen schi­ka­nö­sen Um­stän­den trat ich mei­ne Rei­se an, die aber nicht – wie an­ge­nom­men – in Wa­shing­ton, son­dern auf dem Feld­flug­ha­fen ei­ner Sport­flie­ger­schu­le na­he der Ort­schaft She­ri­dan en­de­te.
    She­ri­dan lag am Fu­ße der mäch­ti­gen Big­horn-Moun­tains, in der Nä­he des 4013 Me­ter ho­hen Cloud-Peak im Staa­te Wyo­ming.
    Steif klet­ter­te ich aus der en­gen Kan­zel und streif­te den Druck­helm ab. Der Pi­lot schal­te­te die Trieb­wer­ke aus und blick­te auf die Uhr.
    »Ein schnel­ler Flug, Sir«, sag­te er et­was un­si­cher.
    Ich wink­te ab.
    »Darf man er­fah­ren, was die­se Scher­ze be­deu­ten sol­len?«
    Ich deu­te­te mit ei­ner um­fas­sen­den Hand­be­we­gung auf die dür­re, son­nen­ver­brann­te Gras­flä­che des Plat­zes. Wei­ter links be­müh­te sich ein wü­ten­der Flug­leh­rer, ei­ner äl­te­ren Da­me die Funk­ti­on ei­nes Quer­ru­ders be­greif­lich zu ma­chen.
    »Be­fehl, Sir«, er­wi­der­te der Pi­lot ach­sel­zu­ckend. »Ich bin von Ma­jor Ims­tedt an­ge­wie­sen wor­den, Sie hier ab­zu­set­zen. Da kommt schon Ihr Schrau­ber.«
    Ich blick­te nach oben. Ein mo­der­ner Flug­schrau­ber mit Voll­sicht­kan­zel er­schi­en über den na­hen Ab­hän­gen. Mit peit­schen­den Ge­gen­lauf-Ro­to­ren setz­te die Ma­schi­ne ne­ben dem Jagd­bom­ber auf.
    »Oberst­leut­nant HC-9?« schrie mir der Pi­lot durch den Tur­bi­nen­lärm zu. Nun wuß­te ich, daß ich doch am rich­ti­gen Ort war. Man hat­te mich er­war­tet.
    Re­si­gnie­rend ver­zich­te­te ich auf wei­te­re Fra­gen. Wort­los klet­ter­te ich in den Flug­schrau­ber und ließ mich in die Lüf­te tra­gen. Der Pi­lot sprach kein Wort. Na­tür­lich hat­te er be­son­de­re An­wei­sun­gen.
    Nach ei­nem kur­z­en Flug er­schie­nen un­ter uns die fla­chen Dä­cher ei­ni­ger mo­der­ner Bau­wer­ke. Die An­la­ge sah aus, als hand­le es sich um einen Luft­kur­ort für be­gü­ter­te Leu­te.
    »Cloud-Sa­na­to­ri­um«, rief mir der Flug­zeug­füh­rer zu. Sei­ne Rech­te deu­te­te nach vorn. »Heil­an­stalt für Kreis­lauf­schä­den, Tbc und Ner­ven, glau­be ich.«
    Trotz die­ser Aus­kunft wuß­te ich noch im­mer nicht, was ich hier soll­te. Je­den­falls sah das nicht nach ei­nem neu­en Ein­satz aus.
    Ich wapp­ne­te mich mit Ge­duld, ver­zich­te­te – so hart es mir fiel – auf je­de Fra­ge und war­te­te die Lan­dung ab.
    Wir be­rühr­ten dicht vor dem Por­tal ei­ner mo­der­nen Kli­nik den Bo­den. Noch in der Ka­bi­ne öff­ne­te ich die Pa­tent­ver­schlüs­se mei­nes Druck­an­zu­ges, streif­te ihn ab und ließ ihn acht­los auf die hin­te­re Sitz­bank fal­len.
    Wäh­rend ich mich noch be­müh­te, mei­ne »ga­ran­tiert knit­ter­frei­en« Ho­sen­bei­ne zu­recht­zu­rück­en und den Sitz der Kra­wat­te zu kon­trol­lie­ren, nä­her­te sich be­reits ein uni­for­mier­ter Of­fi­zier der GWA. Es war ein Cap­tain.
    Die Ro­to­ren lie­fen aus. Das Sin­gen der Ato-Tur­bi­ne ver­stumm­te.
    »Sie wer­den er­war­tet, Sir«, sag­te der Kol­le­ge laut. »Darf ich um größ­te Be­ei­lung bit­ten?«
    Es war doch der Be­ginn ei­nes Ein­sat­zes! Ich fühl­te es! Mei­ne neue Fä­hig­keit mach­te sich be­merk­bar. Aus dem Sa­na­to­ri­um dran­gen Im­pul­se, die ich klar als sol­che von ner­vö­ser Span­nung er­kann­te.
    Ich sprang aus der Kan­zel. Ein kal­ter Wind weh­te von den na­hen Ber­gen. Hier und da wa­ren ver­harsch­te Schnee­fel­der zu se­hen. Das Sa­na­to­ri­um lag et­wa zwölf­hun­dert Me­ter über dem Mee­res­s­pie­gel.
    »Kom­men Sie, Sir, es eilt wirk­lich!« dräng­te der Cap­tain. »Hier ent­lang, bit­te sehr.«
     
     

2.
     
    Der ers­te Be­kann­te, den ich traf, war der GWA-Me­di­zi­ner Dr. Mir­nam. Als ich ihn er­blick­te, ver­hielt ich im Schritt. Wenn Mir­nam ir­gend­wo
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