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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt
Autoren: K. H. Scheer
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an­schlie­ßend dem Wahn­sinn ver­fal­len und leb­ten seit­dem in geis­ti­ger Um­nach­tung in den GWA-Sa­na­to­ri­en.
    In der Fol­ge­zeit hat­te sich mei­ne Un­emp­find­lich­keit gut be­währt. Erst kürz­lich war mir er­klärt wor­den, die will­kür­lich her­bei­ge­führ­te Än­de­rung im ver­schach­tel­ten Sys­tem mei­ner Hirn­ner­ven-Zel­len hät­te bis­her brach­lie­gen­de Zen­tren ak­ti­viert, die bei der Ka­pa­zi­täts­auf­sto­ckung in ei­nem mar­sia­ni­schen In­tel­li­genz­spei­cher er­kenn­bar ge­wor­den sei­en.
    Den Aus­schlag hat­te schließ­lich mein letz­ter Ein­satz ge­ge­ben, der mich mit ei­ner ve­nu­si­schen Me­ta­bo­lic-In­tel­li­genz und mit ei­nem na­tür­li­chen Mu­tan­ten zu­sam­men­führ­te.
    Die Be­las­tun­gen wa­ren für mich so groß ge­we­sen, daß et­was Un­ver­ständ­li­ches mit mir ge­sche­hen war.
    Als ich in der GWA-Kli­nik in Wa­shing­ton aus mei­nem Er­schöp­fungs­schlaf er­wach­te, hat­te ich plötz­lich ei­ne Stim­me ver­nom­men. Sie war aus mei­nem Un­ter­be­wußt­sein ge­drun­gen und hat­te mir die Ge­dan­ken­wel­len ei­nes Man­nes über­mit­telt, der ei­ni­ge Stock­wer­ke tiefer eben­falls in dem Hos­pi­tal lag.
    Es war Man­zo, der miß­ge­stal­te­te Mu­tant aus dem Atom-Ka­ta­stro­phen­ge­biet des Ama­zo­nas. Ich hat­te ihn so klar ver­ste­hen kön­nen, als hät­te er dicht ne­ben mir ge­stan­den und nor­mal ge­spro­chen.
    Man­zo war der ers­te Kol­le­ge, der mir dann klar er­klärt hat­te, ich hät­te den »Sprung« nun end­lich ge­schafft. Et­was in mei­nem Groß­hirn sei auf­ge­bro­chen, und bis­her brach­lie­gen­de Zen­tren sei­en in Tä­tig­keit ge­tre­ten.
    Jetzt, nach ein­jäh­ri­ger Schu­lung, war ich so­weit, daß ich mich mit den bei­den Te­le­pa­then der Ab­wehr über wei­tes­te Ent­fer­nun­gen hin­weg ge­dank­lich ver­stän­di­gen konn­te. Es ge­lang mir auch be­reits, nä­her kom­men­de, je­doch noch nicht sicht­ba­re Per­so­nen zu spü­ren und un­ge­fähr zu ah­nen, was sie im Sinn hat­ten.
    Mir ge­nüg­ten die Fä­hig­kei­ten vollauf, aber die Frau­en und Män­ner in den wei­ßen Kit­teln wa­ren noch nicht da­mit zu­frie­den. Mir war er­klärt wor­den, der Chef le­ge Wert dar­auf, mich per­fekt zu se­hen.
    Per­fekt – das war iden­tisch mit der Kon­trol­le über den Be­wußt­seins­in­halt ei­ner je­den Per­son; auch dann, wenn die­se Per­son gar nicht da­mit ein­ver­stan­den war.
    Rein dienst­lich be­trach­tet, war der Wunsch von Ge­ne­ral Re­ling ver­ständ­lich. Ein Mann aus sei­ner Ab­wehr­trup­pe konn­te un­wahr­schein­li­che Leis­tun­gen voll­brin­gen, wenn er in der La­ge war, den Ge­dan­ken­in­halt an­de­rer Leu­te ein­wand­frei zu le­sen.
    Die­se Voll­kom­men­heit hat­te ich aber noch nicht er­reicht. Au­ßer­dem be­zwei­fel­te ich, je­mals so weit kom­men zu kön­nen. Da­zu kam noch mei­ne tie­fe Scheu vor der un­glaub­li­chen Macht, die ein per­fek­ter Te­le­path er­wer­ben konn­te.
    Mir war er­klärt wor­den, dem aus­ge­spro­che­nen Wort gin­ge ein kom­pli­zier­ter Vor­gang vor­an. Die stimm­bil­den­den Or­ga­ne des Men­schen wür­den eben­so vom den­ken­den Ge­hirn ge­steu­ert und an­ge­regt, wie die zu­grei­fen­de Hand. Je­de Kör­per­funk­ti­on ist ab­hän­gig von Reiz­im­pul­sen, die über die ver­schie­den­ar­ti­gen Ner­ven­lei­ter zum je­wei­li­gen »Ein­satz­punkt« ge­schickt wür­den.
    Na­tür­lich wuß­te ich, wie sehr das Ge­hirn ei­ner hoch­wer­ti­gen Re­chen­ma­schi­ne gleicht. Die so­ge­nann­te Te­le­pa­thie war an­ders; ganz an­ders! Man sprach von ei­nem di­men­sio­nal über­ge­ord­ne­ten Fre­quenz­band, 5-D-Am­pli­tu­den und ei­ner We­sens­gleich­heit mensch­li­cher Hirn­schwin­gun­gen mit dem phy­si­ka­lisch in­sta­bi­len, nicht nach­weis­ba­ren Ener­gie­ge­halt ei­ner al­les über­la­gern­den, fünf­ten Di­men­si­on.
    Das wa­ren Be­grif­fe, mit de­nen nur die we­ni­gen Spe­zia­lis­ten der neu­en Wis­sen­schaft et­was an­fan­gen konn­ten. Pa­ra­psy­cho­lo­gen, Psi-Dia­gno­s­ti­ker und Me­ta­phy­si­ker wa­ren im Rah­men der all­ge­mein­gül­ti­gen
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