Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Na­tur­wis­sen­schaf­ten noch im­mer Au­ßen­sei­ter, de­nen man Ok­kul­tis­mus nach­sag­te.
    Nun, sie moch­ten sein, wie sie woll­ten – dumm wa­ren sie nicht! Ih­re Fach­ge­bie­te wa­ren gut auf­ein­an­der ab­ge­stimmt. Man muß­te sich beim Aus­spre­chen der neu­en Be­zeich­nun­gen be­mü­hen, die Be­grif­fe nicht zu ver­wech­seln. Wenn man aber et­was ge­nau­er hin­ter die Ku­lis­sen die­ser selt­sa­men, wis­sen­schaft­li­chen Büh­ne blick­te, konn­te man er­schre­cken. Man ex­pe­ri­men­tier­te mit Kräf­ten, von de­nen be­haup­tet wur­de, der Mensch hät­te sie in längst ver­gan­ge­nen Zei­ten gran­di­os und wie selbst­ver­ständ­lich be­herrscht. Im Lau­fe der lan­gen Ent­wick­lung sei­en die­se ur­sprüng­li­chen Ga­ben le­dig­lich ver­küm­mert; so wie beim mo­der­nen Kul­tur­menschen des 21. Jahr­hun­derts sehr viel ver­lo­ren­ge­gan­gen sei.
    Als ich das ei­ni­ger­ma­ßen er­faßt hat­te, wuß­te ich, warum un­se­re wis­sen­schaft­li­chen Trai­ner so be­hut­sam mit uns um­gin­gen. Sie fürch­te­ten um die ge­sun­de Sta­bi­li­tät un­se­res Geis­tes, mit dem im­mer­hin ein­schnei­den­de Din­ge ge­sche­hen soll­ten.
    Bis­her war noch kein Schü­ler mit der No­te »per­fekt« ent­las­sen wor­den. Meis­tens wur­den sie wie­der nach Hau­se ge­schickt, nach­dem es sich her­aus­ge­stellt hat­te, daß man so­gar be­gab­te Men­schen nicht so ein­fach zu Te­le­pa­then ma­chen konn­te.
    Ich war aber noch im­mer auf der Hen­der­won-In­sel. Of­fen­bar galt ich als Son­der­fall mit den er­for­der­li­chen Vor­aus­set­zun­gen. Es be­hag­te mir nicht! Ich wehr­te mich in­ner­lich da­ge­gen, aus mei­nem Nor­mal­da­sein her­aus­ge­ris­sen zu wer­den.
     
    Je­mand nä­her­te sich mei­nem Bun­ga­low! Das klei­ne Vier­zim­mer­haus lag dicht am Meer in­mit­ten ei­ner schö­nen Gar­ten­an­la­ge. Ei­ne un­ter­ir­di­sche Röh­ren­ver­bin­dung ver­sorg­te mich mit Spei­sen, Ge­trän­ken und an­de­ren Be­darfs­gü­tern. Selbst zu ko­chen oder gar das Haus zu rei­ni­gen, wur­de mir nicht zu­ge­mu­tet. Ich brauch­te nicht ein­mal einen im­mer et­was un­per­sön­lich wir­ken­den Eß­raum auf­zu­su­chen. Ein Knopf auf den Wähl­schal­ter ge­nüg­te, um die Hoch­druck-Trans­port­an­la­ge in Tä­tig­keit zu set­zen.
    Das ei­gen­ar­ti­ge Zie­hen in mei­nem Ge­hirn stei­ger­te sich. Ei­gent­lich war es kein Zie­hen, son­dern mehr ein leich­tes Druck­ge­fühl im Hin­ter­kopf, das – nach den Wor­ten der Leh­rer zu ur­tei­len – die Auf­ga­be hat­te, das Wach­be­wußt­sein zu alar­mie­ren.
    Als ich dem Pul­sie­ren nach­gab, mä­ßig­te es sich so­fort. Mei­ne Auf­merk­sam­keit war ge­weckt. Der zum Un­ter­be­wußt­sein ge­hö­ren­de Alarm­sek­tor schal­te­te mit den Reiz­im­pul­sen zu­rück.
    Die nä­her kom­men­de Per­son war ein Mann. Ich lausch­te und ver­such­te an­ge­strengt, das Ge­dan­ken­gut des Un­be­kann­ten zu er­fas­sen. Es ge­lang mir je­doch nicht. Al­ler­dings war es mir leicht mög­lich, fest­zu­stel­len, daß der Mann ver­är­gert war und an Din­ge dach­te, die mit der In­sel und dem In­sti­tut zu tun hat­ten.
    Schon die Er­kennt­nis, daß es mir mög­lich war, vor Er­schei­nen des Be­su­chers sei­ne Ge­fühls­re­gun­gen be­stim­men zu kön­nen, fas­zi­nier­te mich. Wä­re er mit Mord­ab­sich­ten ge­kom­men, hät­te ich das eben­so deut­lich ge­spürt. Auch ei­ne hoch­gra­di­ge Er­re­gung hät­te in mei­nem ak­ti­vier­ten Auf­nah­me­sek­tor be­stimm­te Rei­ze aus­ge­löst.
    Es dau­er­te noch ei­ni­ge Mi­nu­ten, bis es läu­te­te. Ich drück­te auf den Öff­nungs­schal­ter und warf einen Blick auf den Bild­schirm des Auf­nah­me­ge­rä­tes. Fast hät­te ich mir den­ken kön­nen, daß Dr. Ku­lot zu mir woll­te. Wahr­schein­lich brauch­te er einen Ge­sprächs­part­ner, um sei­nen Un­mut ab­zu­rea­gie­ren.
    Ich beug­te mich zum Mi­kro­phon der Sprech­an­la­ge.
    »Kom­men Sie rein, Sa­my. Auf wen sind Sie so wü­tend?«
    »Sie ha­ben tat­säch­lich schon be­acht­li­che Fort­schrit­te ge­macht, mein Lie­ber!« klang es über­rascht aus dem klei­nen Laut­spre­cher. »Wann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher