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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller
Autoren: Michael Linnemann
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voller Wucht zurück in die Wohnung. Nora feuerte zwar noch eine Kugel ab, doch diese schlug lediglich im Türrahmen ein.
    „Haut ab! Die Bullen kommen!“, brüllte Anna, wobei sie mit dem rechten Fuß die Tür in die Angeln schleuderte.
    „Geben Sie auf! Wir wissen alles! Sie sind erledigt!“, rief Tommy, während er durch den Flur stürmte.
    Nora wollte ihm schon folgen, entschied sich dann jedoch anders. „Die werden bestimmt durchs Fenster fliehen! Ich werde außen herum laufen!“ Sie jagte zurück zur Eingangstür uns spurtete nach draußen.
    Tommy erreichte nach kurzer Zeit die Wohnung, in der Anna soeben verschwunden war. Ohne zu zögern holte er aus und trat gegen das Holz. Schon beim zweiten Tritt zersplitterte die Tür. Im Nu streckte Thomas seine Pistole nach vorne. Dann ertönte ein erster Schuss.
    Die Kugel schlug knapp neben Tommy in der Tür ein. Reflexartig huschte er zurück und suchte Deckung hinter der Flurwand. „Sie haben keine Chance! Das Haus ist umstellt!“
    Nachdem er einige Sekunden gewartet hatte, wirbelte er wieder herum und duckte sich. Dabei überprüfte er die Gegebenheiten. Im Inneren der Wohnung befanden sich lediglich ein Tisch, ein Schrank und eine Lampe. Ansonsten war sie völlig kahl.
    Genau wie die Wohnung über dem Juweliergeschäft.
    Von den Dieben war keine Spur mehr zu sehen. Das Fenster stand weit offen und führte hinaus in Richtung Straße. Dort knallten in diesem Augenblick einige weitere Schüsse durch die Luft.
    Nora!
    Tommy rannte hinüber zum Fenster und schielte hinaus. Seine Kollegin hatte sich zehn Meter weiter hinter einem Mercedes verschanzt. Sie hielt ihre Waffe in beiden Händen und atmete tief durch. Ein paar Meter weiter sah Tommy die drei Flüchtenden. Sie schubsten Passanten aus dem Weg und liefen in Richtung Norden. Weder trugen sie Masken noch sonstige Vermummungen. Daher konnte Thomas sie einwandfrei identifizieren. Es waren Anna, Jonas und deren Komplize.
    Es ist wirklich Frank Gunst! Ich fasse es nicht!

60
    Ein Tag zuvor
    Als Frank Gunst an diesem Freitag um kurz vor Mitternacht seine Zweizimmerwohnung im Süden Göttingens betrat, fühlte er eine ungewohnte Befreiung. Seit drei Jahren hatte er sich in seinem journalistischen Beruf täglich ins Zeug gelegt. Er hatte immer alles gegeben. Doch was war dafür der Dank? Nichts. Gar nichts. Von seinem Gehalt konnte er zwar ganz gut leben, aber der große Wurf würde ihm als Reporter sicherlich nie gelingen. Dabei sehnte er sich so sehr nach Reichtum. Schon als Jugendlicher war ihm bewusst gewesen, dass Geld die Welt regierte. Entweder besaß man viele Kohle und konnte alles machen, was man wollte, oder man lebte bescheiden und musste sich den Zwängen der Gesellschaft beugen.
    Gunst hatte schon immer gewusst, dass er eines Tages zu viel Geld kommen würde. Und ihm war es gleichgültig, ob er dies auf legalem oder illegalem Weg erreichte. Im Endeffekt zählte nur eines: Schnelle Kohle.
    Die Aussicht darauf war so verlockend gewesen, dass er nicht lange hatte überlegen müssen, als seine gute Freundin Anna ihm eines Tages – zunächst nur im Spaß – von einer ‚witzigen Einbruchsidee’ erzählt hatte. Schnell war ihm klar geworden, dass Anna durchaus gewillt war, diesen Einbruch tatsächlich in die Tat umzusetzen. Sie wollte auf ihre verspielte Weise herausfinden, wie Gunst generell darauf reagierte. Hätte er ihr gesagt, dass es Schwachsinn sei, hätte sie einfach behauptet, es sei nur ein dummer Scherz gewesen. Doch Gunst hatte ernsthaft genickt. Ein Juweliergeschäft in der Innenstadt sollte ausgeraubt werden. Und der Plan war so ausgereift gewesen, dass Gunst nach einiger Zeit tatsächlich zugestimmt hatte.
    „Allerdings gibt es dabei noch ein Problem“, hatte Anna ihm gesagt. „Für den Raub brauchen wir mindestens noch eine weitere Person. Jonas, du und ich reichen nicht aus. Wir benötigen noch jemanden, der Schmiere steht.“
    „Hast du schon eine Person im Auge?“, hatte Gunst gefragt.
    „Oh, ja. Meine Freundin Stefanie. Sie hat nicht viel Geld und ist momentan ziemlich verzweifelt. Ich glaube, dass ich sie zu unserem kleinen Raubzug überreden kann.“
    „Ist sie vertrauenswürdig?“
    „Auf jeden Fall.“
    „Gut, dann probiere es. Wenn du diese Stefanie mit an Bord bekommst, soll es mir recht sein.“
    „Wahrscheinlich muss ich ihr ein wenig zureden.“
    „Das schaffst du schon.“
    Gunst setzte sich soeben auf sein Bett und dachte an diese Unterhaltung zurück. Er musste
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