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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller
Autoren: Michael Linnemann
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schaffen, damit wir sie ausführlich verhören können!“
    Nora begriff zunächst nicht, was ihr Vorgesetzter meinte. „Wovon reden Sie? Sie müsste doch schon längst bei Ihnen sein. Ich weiß nicht, was -“
    „Sie ist noch nicht hier angekommen! Also sagen Sie mir, wo sie ist.“
    Eine Mischung aus Beklemmung und Wut machte sich in Nora breit. Dann überkam sie ein scheußlicher Verdacht.
    „Sind Sie noch dran, Frau Feldt?“, fragte Kortmann energisch.
    „Ich … ich … ja, ich bin noch hier.“
    „Gut. Und wie wäre es dann mal mit einer Antwort?“
    „Ich kann … ich muss … jetzt auflegen“, stieß Nora wirr hervor.
    „Was?! Wagen Sie es nicht! Wenn Sie mir nicht sofort eine …“
    Mitten im Satz würgte Nora ihren Chef ab. Ihre Hände wurden eiskalt. Sie konnte sich kaum noch bewegen. Verschiedene Bilder von der gestrigen Hochzeitsfeier schossen durch ihren Kopf. Sie sah Anna vor Augen. Dann Jonas. Und aus heiterem Himmel sah sie noch eine dritte Person, die sie zunächst nicht richtig einordnen konnte.
    Aber das muss es sein! Natürlich! Er war nicht bei der Geiselnahme! Gott, er war nicht dort! Er muss auf dem Dach des Hochhauses gewesen sein und den Schuss abgefeuert haben! Sonst wäre er hinter der Absperrung gewesen! Ganz sicher!
    „Was ist los? Wer war dran?“, wollte Thomas von ihr wissen. „Rede schon mit mir!“
    „Meine Güte. Ich weiß, wer es ist! Ich weiß es, Tommy! Es ist alles klar!“

58
    Ein Tag zuvor
    „Und ihr seid absolut sicher, dass die Bullen uns nicht auf die Spur kommen werden?“ Anna sah ihre beiden Gegenüber am Freitagabend mit skeptischer Miene an. „Die Kommissare sind nicht dumm.“
    „Genau aus dem Grund wird alles wie geplant klappen“, erwiderte ihr Freund Jonas. „Die Bullen werden den offensichtlichen Spuren zunächst nachgehen, aber ihnen nicht völlig trauen. Also werden wir ihnen eine weitere Spur liefern, die den ersten widerspricht. Dazu müssen wir diesem Matthias und seiner Freundin morgenfrüh nur einen kleinen Besuch abstatten. Wenn wir alles richtig angehen, dann werden Feldt und Korn bald nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht.“
    „Ich weiß nicht. Es kann so viel schiefgehen. Was ist zum Beispiel, wenn die Fahrgäste herausfinden, dass es nur Sprengstoffattrappen sind, und mich daraufhin überrumpeln?“
    „Das wird nicht passieren. Zumindest nicht, wenn du denen von Anfang an einen Denkzettel verpasst. Das haben wir doch schon x-mal besprochen. Halte dich einfach an den Plan. Mehr musst du nicht machen, Schatz. Ich warte über dem Juwelier bis Punkt 15 Uhr. Dann zünde ich den Sprengsatz im Mülleimer. Gleichzeitig sprenge ich die Decke über dem Geschäft. Dann warten wir, bis die Bullen diesen Frost vor Ort gebracht haben und unser Freund den Schuss vom Hochhaus abfeuern kann.“ Er grinste die dritte Person an, die sich in dem kleinen Zimmer befand.
    Der junge Mann lächelte ebenfalls. „Ich freue mich jetzt schon auf diesen Moment. Ihr ahnt gar nicht, wie sehr ich mich danach sehne.“
    „Und was ist, wenn die Bullen Frost nicht zum Tatort bringen?“, wollte Anna wissen.
    „Denen bleibt gar keine andere Wahl. Natürlich werden sie ihn nicht wie gefordert vor die Absperrung zerren. Stattdessen werden sie mit ihm in der einzigen Gasse bleiben, die dort an die Kurze-Geismar-Straße grenzt. Dort werden sie einen Plan austüfteln. Diese Zeit reicht unserem Freund, um Frost anzuschießen. Während die Bullen ihn dann ins Krankenhaus bringen, setzt du den Bus in Bewegung. Als Nächstes werden die Kommissare die Reifen zerschießen. Sie können nicht riskieren, dass er die sichere Zone verlässt. Dabei tust du so, als würdest du mit dem Kopf gegen eine Stange knallen und für kurze Zeit das Bewusstsein verlieren. Auf diese Weise finden alle heraus, dass sich kein Sprengstoff in dem Gürtel befindet. Sonst hätte der Totmannschalter diesen nämlich ausgelöst. Und da ich den Raub zu dem Zeitpunkt bereits durchgezogen habe, können die Passagiere und Bullen dich ruhig überwältigen. Du musst denen dann nur das Foto von mir zeigen, die Geschichte mit meiner angeblichen Entführung erzählen und darauf hinweisen, dass Frost befreit werden soll. Die Ermittler werden ihre Aufmerksamkeit fortan auf Frost lenken. Sie werden so viele Beamte wie möglich zum Krankenhaus schicken, und ich kann unbemerkt über den Hinterhof entkommen. Zwar wird dort noch der eine oder andere Bulle sein, aber an denen kann ich mich sicherlich
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