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Rachewahn: Thriller

Rachewahn: Thriller

Titel: Rachewahn: Thriller
Autoren: Michael Linnemann
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vorbeischleichen. Anschließend gehe ich zur Parallelstraße, wo ich morgenfrüh bereits die Karre von Matthias und Valerie geparkt haben werde. Dich werden die Ermittler von zwei Streifenbullen zur Direktion kutschieren lassen, Schatz. Immerhin müssen sie die Signale der Kamera und des Ohrknopfes verfolgen. Aber der Wagen wird leider nicht bei der Direktion ankommen, sondern auf dem Weg dorthin aufgehalten werden.“ Er setzte wieder ein breites Grinsen auf.
    „Du darfst die Perücke und die falsche Beule an der Stirn nicht vergessen. Sorge dafür, dass dich irgendjemand in der Parallelstraße sieht, Jonas“, warf die dritte Person im Raum ein.
    „Keine Bange. Das wird die leichteste Übung sein. Im Anschluss daran werden die Bullen denken, dass Matthias und Valerie hinter allem stecken. Wir können in Ruhe hierher zurückkommen, die Beute teilen und uns ein angenehmes Leben bis ans Ende unserer Tage gönnen.“
    Anna wirkte noch immer etwas unsicher. Doch ihr Freund schien so siegesgewiss zu sein, dass sie kein weiteres Wort der Skepsis aussprach. Stattdessen setzte sie auch ein leichtes Lächeln auf. „In Ordnung. Es wird funktionieren. Ich vertraue dir.“
    „Es wird alles klappen. Ich verspreche es dir.“

59
    Samstag, 8. Juni 2013
    Nora rannte los. Sie verließ Matthias’ und Valeries Wohnung und lief durch den Flur zur Treppe zurück.
    „Hey, warte auf mich!“, schrie Tommy ihr hinterher, während er noch aus der Wohnung stürmte. „ Was hast du herausgefunden? Worum geht es?!“
    „Anna ist noch nicht in der Direktion eingetroffen. Das hat Kortmann mir eben am Telefon mitgeteilt. Sie hat uns von Anfang an getäuscht. Und zwar mehrmals!“
    „Soll das heißen, dass sie die Geiselnahme doch nicht aufgrund eines Zwangs durchgeführt hat?!“
    „Genau! Das war alles nur ein verdammter Trick! Sie befand sich im Bus, ihr Freund Jonas wahrscheinlich in der Wohnung über dem Juwelier und deren Komplize hockte auf dem Hochhaus, um den Schuss auf Frost abzugeben. Wir dürfen jetzt keine Zeit mehr verlieren. Los! Komm schon!“ Nora erreichte das Treppenhaus, sprang die Stufen herunter und jagte nach draußen zum Einsatzwagen.
    Während Dorm perplex in der Wohnung blieb, spurtete Thomas so schnell er konnte hinter seiner Kollegin her. Er ließ das Wohngebäude hinter sich, hechtete in das Auto und gab unverzüglich Gas. „Und du weißt ganz sicher, wer der Komplize der beiden ist?“
    „Ich habe zumindest einen starken Verdacht.“ Nora zückte ihr Mobiltelefon und tippte eine Nummer ein. Dann hielt sie sich das Handy ans Ohr. „Ich bin überrascht, dass du nicht schon selbst darauf gekommen bist. Ist dir nicht aufgefallen, dass am heutigen Tag jemand gefehlt hat?“
    „Gefehlt? Nein, wen meinst du?“
    „Unseren speziellen Freund.“ Sie hob die Hand, um Tommy zu signalisieren, dass sie jetzt einen Gesprächspartner am Handy hatte. Während sie mit diesem sprach, dachte Thomas über die Person nach, die Nora gemeint haben könnte.
    Wer hat heute gefehlt? Kortmann hätte sich durchaus vor Ort blicken lassen können. Aber der wird kaum mit Anna und Jonas unter einer Decke stecken. Ein Bekannter von Frost hätte ebenfalls in die Kurze-Geismar-Straße kommen können. Auch Marks und Stefanies Eltern hätten hinter der Absperrung eintreffen können, damit sie …
    Thomas hielt in seinen Gedanken inne. In diesem Moment wusste er, auf wen Nora angespielt hatte. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen.
    Aber klar! Der Kerl war tatsächlich nicht dort! Es könnte durchaus sein, dass er auf dem Dach des Hochhauses gestanden hat, um Frost anzuschießen! Das Spektakel hätte er sich sonst nämlich nicht entgehen lassen! Ganz bestimmt nicht!
    Einige Minuten später raste der Einsatzwagen mit vierzig Stundenkilometern um eine scharfe Kurve. Tommy hatte alle Mühe, das Lenkrad rechtzeitig wieder herumzureißen. „Klappt dein Plan, Nora? Funktioniert alles?“
    „Es sieht ganz so aus. Die Zentrale steht in Verbindung mit den zuständigen Stellen.“
    „Sehr gut. Wo sind die drei? Woher kommt das Signal?!“
    „Es kommt aus der Senderstraße .“
    „Die liegt im Nordosten. Bis dorthin brauchen wir ein bisschen. Die Zentrale soll schon einmal Verstärkung losschicken.“
    Nora leitete diesen Hinweis weiter, lauschte dann noch für einige Augenblicke ihrem Gesprächspartner am Handy und legte schließlich auf. Nachdem sie das Mobiltelefon eingesteckt hatte, nickte sie zuversichtlich. „Das müsste so hinhauen. Ich
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