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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside
Autoren: Jeyn Roberts
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vermutlich umbringen würde. Oder zumindest für den Rest seines Lebens zum Krüppel machte. Nicht sonderlich verlockend.
    Daher konzentrierte er sich darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen, und ignorierte das strahlend blaue Wasser unter sich. Als er eine Pause machte und hinter sich sah, stellte er überrascht fest, dass das Ufer schon weit weg war. Staci und Britney waren winzig klein; er konnte nicht einmal erkennen, ob sie noch mit dem Handy herumspielten. Tom stand direkt hinter ihm und selbst Scotty lag nur ein paar Schritte zurück. Mason konnte die Schweißtropfen auf Scottys gerötetem Gesicht erkennen.
    Â»Was ist los?«, fragte Tom mit breitem Grinsen, als er Mason erreichte. »Schon müde, Alter? Brauchst du ein Päuschen?«
    Â»Natürlich nicht«, antwortete Mason. »Ich wollte nur sicher sein, dass du nicht ausrutschst und dir das Genick brichst.«
    Â»Dazu wird es nicht kommen«, versicherte ihm Tom. »Und falls ich wie durch ein Wunder trotzdem sterben sollte, komme ich als Geist zurück und verfolge dich bis in alle Ewigkeit. Ich werde da sein und lachen, jedes Mal, wenn du mit einem Mädchen im Bett liegst. Du wirst nicht mal allein pinkeln können, Alter.«
    Â»Ich freu mich schon drauf.«
    Ein paar Minuten später standen alle vier an der richtigen Stelle, um in die Tiefe zu springen. Hier draußen war es erheblich windiger. Mason spürte eine kühle Brise auf der Haut. Plötzlich war das Wetter gar nicht mehr so sommerlich wie noch vor einer halben Stunde. Er blickte sehnsüchtig zum Ufer und fragte sich, warum er eigentlich sein Hemd ausgezogen hatte.
    Â»Das Wasser wird schweinekalt sein.« Tom schien seine Gedanken zu lesen. »Das hätten wir im Juli oder im August machen sollen.«
    Â»Jetzt geht es genauso gut«, sagte Kurt. »Stellt euch doch mal vor, was wir morgen alles erzählen können. Wir werden die Größten sein.«
    Â»Ich bezweifle, dass uns jemand glauben wird«, meinte Mason. »Wir hätten den Mädchen sagen sollen, dass sie fotografieren sollen. Glaubt ihr, sie machen von selbst Bilder? Stacis Handy hat eine gute Kamera.«
    Â»Vielleicht«, mutmaßte Tom.
    Plötzlich fegte ein heftiger Windstoß über das Wasser. Mason bekam eine Gänsehaut im Nacken. Im Westen ging langsam die Sonne unter. In etwa einer halben Stunde würde die Dämmerung einsetzen. Dann würde es zu dunkel sein, um diesen idiotischen Stunt zu wagen. Entweder sie sprangen jetzt oder sie kletterten mit eingezogenem Schwanz ans Ufer zurück.
    Â»Ich mach das nicht«, sagte Scotty plötzlich. »Ich kann den Grund sehen. Das ist nicht tief genug.«
    Mason schaute in die Tiefe, doch er konnte nur dunkelblaues Wasser erkennen, das gegen den Betonpfeiler schlug. Bis nach unten waren es gute zwölf Meter.
    Â»Es reicht«, meinte Mason, aber er war sich nicht mehr sicher. »Hat jemand was, das wir reinwerfen können, um die Tiefe zu testen?«
    Â»Warum nehmen wir nicht Scotty?«, witzelte Tom. »Geht er unter, klettern wir zurück. Wenn nicht, springen wir.«
    Â»Das ist nicht lustig«, kam es von Scotty.
    Â»Ich halte das für eine großartige Idee«, sagte Kurt. Er machte einen Schritt und stellte sich vor Scotty. »Und? Was meinst du, Feigling? Kopf, dass du untergehst? Zahl, dass du schwimmst?«
    Â»Ich springe nicht als Erster.«
    Â»Niemand hat gesagt, dass du das freiwillig tun sollst«, erwiderte Kurt. Er packte Scotty am Arm. Der kleinere Junge wich zurück. Um ein Haar wäre er über seine Füße gestolpert und unter dem Metall durchgerutscht.
    Â»Mann, pass doch auf«, sagte Tom. »Er fällt sonst runter.«
    Kurt lächelte und machte wieder einen Satz auf Scotty zu. »Das soll er ja auch.«
    Scotty ging einen Schritt nach hinten und riss die Arme hoch, um Kurt wegzustoßen. Sein Fuß rutschte von der Strebe, er verlor das Gleichgewicht. Mason sah das Ganze wie in Zeitlupe. Er hatte keine Zeit, etwas zu tun, er konnte nur zuschauen. Scotty riss die Augen auf, sein Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei. Kurt lachte.
    Mason machte einen Satz nach vorn, bekam aber nur Luft zu fassen, als Scotty mit einem Knie auf die Strebe knallte. Der Junge gab einen Laut von sich, der wie eine Mischung aus einem »Umpf« und einem schrillen Jaulen klang.
    Es gelang ihm, das schwarze Metall zu packen. Er klammerte
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