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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside
Autoren: Jeyn Roberts
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und drehte sich weg, als sie scherzhaft versuchte, ihm eine zu scheuern.
    Es gelang ihm, die im Zaun verfangenen Haare abzuschneiden, ohne allzu großen Schaden anzurichten.
    Als Britney befreit war, schnappte sie sich ihre Handtasche und nahm Staci am Arm. Sie kehrten zu den Jungs zurück, wo Tom und Kurt gerade darüber diskutierten, wie man am besten die Betonpfeiler hochkletterte. Der Plan war, sich auf die Metallstreben zu schwingen und sich von dort langsam auf die Mitte der Brücke vorzuarbeiten. Dort angekommen wollten sie nacheinander ins Wasser springen und dann ans Ufer schwimmen. Die Mädchen sollten entscheiden, wer am weitesten gesprungen war.
    Kinderleicht.
    Â»Du darfst natürlich auch gern hüpfen«, sagte Tom zu Britney, zwinkerte ihr zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    Sie schob ihn mit einem angedeuteten Lächeln weg. »Für heute bin ich schon lädiert genug«, sagte sie, während sie sich über die Haare strich. »Außerdem sind wir nicht so verrückt wie ihr. Keine Chance, dass du mich jemals in diesem verseuchten Fluss erwischen wirst. Dir ist es vielleicht egal, wenn du grüne Haut bekommst und sämtliche Haare verlierst, aber mir nicht.«
    Â»Und erst die Strömung«, sagte Staci. »Meine Mom hat gesagt, dass ein paar der weltbesten Schwimmer in dem Fluss gestorben sind. Die Strömung zieht dich nach unten und lässt dich nicht wieder los. Und dann ertrinkst du. Nicht mit mir. So dumm bin ich nicht.«
    Â»Glaubst du das wirklich?«, fragte Tom. »Ich bin hier schon hundertmal geschwommen. Bis jetzt hat mich noch nie was unter Wasser gezogen. Den Mist erzählen Eltern, wenn ihre Kinder klein sind, weil sie die Kids vom Schwimmen abhalten wollen. Kennst du jemanden, der im Fluss gestorben ist? Nenn mir einen Einzigen. Ich wette, das kannst du nicht.«
    Â»An die Namen kann ich mich nicht mehr erinnern«, antwortete Staci. »Aber ich weiß, dass sie gestorben sind.«
    Â»Sind sie nicht.«
    Â»Kinder, Kinder, beruhigt euch mal«, warf Mason mit einem Grinsen ein. »Sonst gehen wir sofort nach Hause.«
    Â»Jetzt oder nie«, verkündete Kurt. Er begann, den Betonpfeiler zu besteigen, indem er die Füße in die Spalten zwängte und sich nach oben zog. Es dauerte nicht lange, bis er zwei Meter über ihren Köpfen hing.
    Mason sah Tom an, der mit den Schultern zuckte.
    Â»Das macht ihr jetzt nicht wirklich, oder?«, fragte Scotty.
    Â»Wenn Kurt es macht, mach ich es auch«, erwiderte Tom. Damit kletterte er an dem Pfeiler nach oben.
    Â»Für mich gilt dasselbe«, sagte Mason, der sich auf keinen Fall vor den anderen blamieren wollte. Er zog sein Hemd über den Kopf, ließ es fallen und gab Staci sein Handy. Dann legte er die Hände an den Beton und suchte sich eine Spalte aus, in der sein Turnschuh Halt finden konnte. Minuten später schwang er ein Bein über den Rand des Pfeilers und stellte sich aufrecht hin.
    Von dort hatte er freie Sicht auf die Unterseite der Brücke. Es erforderte etwas Mut, aber wenn sie über die Streben zu den nächsten Pfeilern liefen, konnten sie von dort in die Tiefe springen. Es würde nur ein paar Minuten dauern, bis sie die Mitte des Flusses erreicht hatten.
    Unter sich hörte er Scotty fluchen, als dessen Fuß den Halt verlor. Er hatte offenbar beschlossen, dass es besser war, sein Leben zu riskieren, als mit den Mädchen zusammen am Ufer zu bleiben.
    Â»Das nächste Stück ist ein bisschen heikel!«, rief Kurt, bevor er in die Luft sprang, einen Arm um eine Stahlstrebe schlang und wie ein Affe hin und her schaukelte. Er zog eine Show ab und winkte den Mädchen zu, obwohl die nicht mal in seine Richtung sahen. Britney hatte ihr Handy hervorgeholt und zeigte Staci etwas auf dem Display. Beide kicherten. Vorsichtig arbeitete sich Kurt weiter zur Mitte des Flusses vor. Die anderen sahen zu, bis er ein gutes Drittel des Weges geschafft hatte. Mason ging als Zweiter, Tom und Scotty folgten.
    Es war schwieriger, als es aussah. Das raue Metall riss Mason die Hände auf. Er hätte sich nicht ganz so krampfhaft daran festklammern müssen, doch sein Gehirn schien zu glauben, dass sein Überleben davon abhing. Unter ihm war nichts mehr. Er konnte sich gut vorstellen, wie er abrutschte und ins Wasser fiel. Alle wussten, dass der Fluss nur genau in der Mitte genug Tiefe hatte; die Ufer waren so flach, dass ein Sturz ihn
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