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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside
Autoren: Jeyn Roberts
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sich mit aller Kraft daran, als die Schwerkraft siegte und sein Körper nach unten ins Leere schwang.
    Â»Nimm meine Hand!«, brüllte Mason. Er schlang einen Arm um eine senkrecht verlaufende Strebe und packte mit der anderen Hand Scottys Schulter.
    Kurt lachte nicht mehr. Er stand mit bleichem Gesicht da und war offenbar so in Panik, dass er keinen Finger rühren konnte. Tom drückte sich an ihm vorbei und kletterte vorsichtig um Mason herum, um zu helfen.
    Scotty hing immer noch in der Luft und strampelte hilflos mit den Beinen. Der Fluss unter ihnen hatte plötzlich eine gefährlich schnelle Strömung.
    Â»Lass mich nicht los«, keuchte Scotty immer wieder. Die Worte schossen aus seinem Mund, als würde jemand ein Maschinengewehr abfeuern.
    Lass ihn fallen.
    Die Stimme flüsterte irgendwo in seinem Hinterkopf. Mason blinzelte ein paarmal. Was zum Teufel dachte er da? Er packte noch fester zu und zog, bis seine Knöchel weiß wurden.
    Â»Ich werde nicht loslassen«, sagte er.
    Â»Ich hab ihn!«, rief Tom. Er hatte sich auf den Bauch gelegt, den Arm nach unten ausgestreckt und den Gürtel des Jungen zu fassen bekommen.
    Â»Ich will nicht sterben. Ich will nicht sterben. Ich will nicht sterben.«
    Mason legte sich ebenfalls auf den Bauch. Jetzt konnte er Scotty mit beiden Händen unter die Schultern greifen und ihn besser packen. Seine Handflächen waren nass vor Schweiß. Einmal hätte er fast losgelassen, doch plötzlich kam ihnen Kurt zu Hilfe. Irgendwie hatte er es geschafft, sich aus seiner Starre zu lösen. Er griff an Mason vorbei und packte Scotty ebenfalls an der Schulter.
    Â»Ganz ruhig, Mann«, sagte Tom mit zusammengebissenen Zähnen. »Hör auf zu strampeln, sonst können wir dich nicht hochziehen.«
    Es dauerte ewig. Doch schließlich gelang es den dreien, Scotty nach oben zu hieven.
    Erschöpft und schwer atmend saßen sie auf der Strebe. Mason fielen die Mädchen ein. Er sah zum Ufer, wo Britney und Staci standen und sie beobachteten. Er winkte ihnen zu und rief, dass alles in Ordnung sei.
    Â»Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«, fragte Tom schließlich. »Bist du wirklich so dumm? Du hättest uns alle umbringen können.«
    Â»Tut mir leid, Mann«, sagte Kurt. »Ich konnte doch nicht ahnen, dass er gleich ausflippt.« Er wandte sich an Scotty, der auf den Knien lag und immer noch versuchte, zu Atem zu kommen. »Tut mir leid, Alter. Das war ein Witz. Ich hätte dich doch nie gestoßen. Nimm nicht alles so ernst.«
    Scotty starrte ihn lange Zeit an, bevor er nickte.
    Â»Verschwinden wir von hier«, schlug Mason vor.
    Niemand widersprach.
    Tom kletterte als Erster zum Ufer zurück. Mason ging als Zweiter.
    Er war nur etwa drei Meter weit gekommen, als er das Platschen hörte. Als er sich umdrehte, war da nur Scotty.
    Der Junge sah Mason an, in seinen dunklen Augen glühte der Hass. »Wer macht jetzt einen Witz?«, stieß er hervor.
    Â»Was zum Teufel hast du getan?«
    Mason wartete nicht auf eine Antwort. Über die Querbalken kletterte er unter der Brücke hindurch auf die andere Seite. Dann suchte er das Wasser nach Kurt ab, konnte aber nichts erkennen. Die Strömung war unglaublich schnell. Er versuchte abzuschätzen, wie weit Kurt schon gekommen war. Als er auf das Wasser vor sich starrte, entdeckte er endlich etwas, das direkt unter der Oberfläche trieb.
    Mason dachte nicht nach. Keine Stimmen in seinem Kopf. Er sprang einfach.
    Es war so kalt, wie er befürchtet hatte. Der Schock ließ ihn nach Luft schnappen, wobei er eine ganze Menge Wasser in Magen und Lunge bekam. Heftig mit den Füßen tretend schoss er nach oben, bis sein Kopf die Wasseroberfläche durchbrach. Er hustete Flüssigkeit aus und schaute sich hektisch nach Kurt um. Dann sah er ihn, etwa zehn Meter von sich entfernt. Der Junge wurde schnell weitergetrieben, während sein Kopf immer wieder unter Wasser gedrückt wurde.
    Er konnte nicht erkennen, ob Kurt bewusstlos war oder nicht. Aber er wusste, dass sein Freund nicht mal versuchte, ans Ufer zu schwimmen.
    Mason ignorierte das taube Gefühl in seinen Armen und kraulte in die Richtung, in die sein Freund von der Strömung getrieben wurde. Während er sich mit ganzer Kraft vorwärtsbewegte, versuchte er, nicht darüber nachzudenken, was passieren würde, wenn er Kurt nicht rechtzeitig erreichte. Er konzentrierte sich
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