Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside
Autoren: Jeyn Roberts
Vom Netzwerk:
Mason durch den Kopf, dass die gesamte Situation mehr Sinn ergeben hätte, wenn sie betrunken gewesen wären.
    In Saskatoon war allgemein bekannt, dass ein Sprung von der Brücke in den Fluss die ultimative Mutprobe war.
    Â»Mason. Alter. Was denkst du?« Tom grinste seinen Freund an. Mason kannte diesen Blick. Er bedeutete, dass sie gleich etwas tun würden, was ihnen eine Menge Ärger einbrachte.
    Â»Selbstmord. Definitiv«, sagte Mason.
    Das schien die vorherrschende Meinung zu sein. Scotty und Kurt nickten gleichzeitig.
    Â»Niemand hat gesagt, dass wir für immer leben«, widersprach Tom. Er zog sein Hemd über den Kopf und ließ es ins Gras fallen. Dann holte er Autoschlüssel und Handy aus der Tasche und warf sie auf das Kleidungsstück. »Die darf ich auf keinen Fall verlieren. Mom würde ausrasten.«
    Â»Ich weiß nicht«, meinte Scotty. »Das ist keine gute Idee. Vor ein paar Jahren hat sich dabei mal jemand die Wirbelsäule gebrochen. Könnt ihr euch erinnern? Es stand in allen Zeitungen. Er hat sich an einem Felsen oder so den Hals gebrochen. Um diese Jahreszeit ist es hier ziemlich seicht. Wir sollten vorher die Wassertiefe prüfen.«
    Â»Erstens«, warf Tom ein. Ȇber die Sache weiß ich Bescheid. Der Typ war sternhagelvoll. Er wollte einen Rückwärtssalto oder so was machen und ist dabei blöd aufgekommen. Dass er sich die Wirbelsäule gebrochen hat, war seine eigene Schuld. Zweitens, das Wasser ist tief. Sieh dir die Uferböschung an. Wenn der Fluss wenig Wasser hätte, könnten wir sie jetzt sehen. Sandbänke sind auch keine da. Bodenloses Blau, Baby. Alles okay.«
    Â»Anfang des Monats gab’s eine Menge Regen. Sogar unser Keller war überflutet. Es ist genug Wasser drin«, sagte Mason.
    Â»Ich weiß nicht«, sagte Scotty noch einmal.
    Kurt trat vor, zog ebenfalls sein Hemd aus und warf es neben das von Tom ins Gras. »Ich bin dabei«, verkündete er. »Dass der Typ im Koma gelandet ist und bis ans Ende seines Lebens Windeln getragen hat, reicht nicht, um mir Angst einzujagen.«
    Mason nickte, obwohl es reichte, um ihm Angst einzujagen. Aber wenn die anderen wild entschlossen waren, es zu tun, musste er mitmachen. Er wollte auf keinen Fall zulassen, dass Tom ihm so etwas unter die Nase rieb. Sein Freund würde gar nicht mehr damit aufhören. Brüder fürs Leben, Draufgänger fürs Leben. Wenn einer von ihnen etwas wagte, mussten die anderen nachziehen. Das war die Regel. Selbst wenn die winzigste Chance bestand, dass er doch noch kniff, musste er dafür sorgen, dass es keine gebrochenen Knochen gab. Das war das Mindeste, was er tun konnte. Außerdem war er ein hervorragender Schwimmer. Falls was schiefging, war es sicher gut, wenn er in der Nähe war.
    Â»Wir sollten einfach zurückgehen«, meinte Scotty. »Bald wird es dunkel. Ich muss heute Abend noch Hausaufgaben machen.«
    Â»Jetzt sei nicht so ’ne Memme«, sagte Kurt. »Vor allem nicht, wenn Damen anwesend sind.« Er wies auf Staci und Britney, die versuchten, möglichst anmutig unter dem Zaun hindurchzukriechen. Britney hatte schwer zu kämpfen – offenbar hatten sich ihre Haare im Maschendraht verfangen. »Wie läuft’s, Mädels?«, brüllte Kurt. »Steckt ihr fest? Ich greif euch gern unter die Arme.«
    Staci zeigte ihm den Mittelfinger.
    Die Jungen warteten, doch als klar war, dass der Zaun Britneys Haare nicht loslassen wollte, lief Mason zu ihnen hinüber. »Wie hast du das denn angestellt?«, erkundigte er sich. Eine Handvoll Haare hatte sich um den Metalldraht gewickelt. Staci versuchte, die Strähnen zu entwirren, was sie aber nur noch mehr verknotete.
    Â»Woher soll ich das wissen?«, murmelte Britney. »Wozu hast du mich denn jetzt wieder überredet? Mason, das ist das letzte Mal, dass wir so einen Mist mitmachen. Das nächste Mal bleiben wir im Einkaufszentrum.«
    Â»Meinetwegen«, stimmte er zu. »Ich werd’s wohl abschneiden müssen.«
    Â»Na toll«, erwiderte Britney. »Schnippel ruhig ab. Dann hab ich eben für den Rest des Schuljahrs eine Glatze. Macht ja nichts, ich hab ja eh kein Sozialleben.«
    Mason zog sein Taschenmesser heraus – das letzte Geschenk seines Vaters vor dessen Tod. »Ich ruinier dir schon nicht deine Frisur. Aber beweg dich nicht, sonst schneid ich dir vielleicht ein Ohr ab.« Er grinste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher