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R4ge Inside

R4ge Inside

Titel: R4ge Inside
Autoren: Jeyn Roberts
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darauf, einen Arm vor den anderen zu setzen.
    Komm schon, Dowell! Beweg dich.
    Er hörte, wie Leute am Ufer etwas schrien, doch er ließ Kurt nicht aus den Augen. Tom und Scotty waren ein gutes Stück hinter ihnen und erreichten vermutlich erst jetzt das Ufer, wo Staci und Britney warteten. Sie konnten nichts tun.
    Als Kurt das nächste Mal an die Oberfläche kam, war Mason schon viel näher dran. Er schlug noch heftiger mit den Beinen.
    Als seine Hand Kurts Rücken berührte, hätte er vor Erleichterung fast aufgeschrien. Nachdem er den Arm um den Hals seines Freundes gelegt hatte, gelang es ihm, Kurts Kopf aus dem Wasser zu ziehen. Er ignorierte den kurzen Anflug von Panik, als er sah, dass Kurt nicht zu atmen schien, und konzentrierte sich stattdessen darauf, sich zum Ufer vorzuarbeiten.
    Tom wartete schon auf ihn. Er hatte den kürzesten Weg genommen und war am Rand des Wassers entlanggerannt, statt die Böschung nach oben zu klettern. Als die beiden näher kamen, watete er so weit in den Fluss, bis ihm das Wasser bis zum Bauch stand und er Kurt aus Masons erschöpften Armen an sich ziehen konnte. Mit vereinten Kräften zerrten sie den bewusstlosen Jungen an Land, wo Tom Mason zur Seite schob und sofort mit Mund-zu-Mund-Beatmung begann.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit hustete Kurt Wasser aus. Seine Augenlider flatterten, dann schlug er die Augen auf. »Was zum Teufel ist passiert?«, keuchte er.
    Mason warf einen Blick zur Eisenbahnbrücke. Der Rest seiner Freunde lief am Rand des Wassers entlang. Die Mädchen gingen voraus. Scotty kam zum Schluss. Er gab sich offenbar keine Mühe, sie einzuholen.
    Â»Ich weiß nicht genau«, sagte Mason.
    Â»Ich hab doch gar nichts gemacht«, sagte Kurt. »Er hat sich einfach umgedreht und mir eine reingehauen.« Er hob die Hand und zuckte zusammen, als er sein Gesicht berührte. »Ich glaube, er hat mir die Nase gebrochen.«
    Â»Scotty hat dich geschlagen?«, fragte Tom ungläubig. »Das kann nicht sein. Er hat noch nie im Leben was geschlagen. Der Typ ist ein Waschlappen. Er kann nicht mal auf einen Sandsack eindreschen, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.«
    Â» Mich hat er jedenfalls geschlagen«, antwortete Kurt. »Er hat mir eine verpasst und mich dann von der Brücke gestoßen.«
    Mason stand auf und lief der Gruppe entgegen. Er ging am Rand des Flusses entlang, knietief im Wasser. Seine Turnschuhe gaben in der nassen Erde ein glucksendes Geräusch von sich. Es dauerte nicht lange, bis er die Mädchen erreicht hatte. Er ignorierte sie und wandte sich direkt an Scotty. »Du hast ihn geschlagen?«
    Scotty sagte keinen Ton. Er blickte Mason nur aus hasserfüllten Augen an.
    Mason hob die Arme und stieß Scotty nach hinten ins Gebüsch. »Antworte.«
    Â»Ja, okay, ich hab ihm eine reingehauen«, sagte Scotty. »Er hat angefangen. Und für euch war es okay, als er mich rumgestoßen hat. Warum habt ihr ihn nicht daran gehindert?«
    Mason erstarrte. »Es ist alles so schnell gegangen. Das weißt du.«
    Scotty antwortete nicht.
    Â»Du hättest ihn umbringen können«, sagte Mason schließlich.
    Â»Und er hätte mich umbringen können«, gab Scotty zurück.
    Â»Er hat doch nur rumgealbert«, sagte Mason. »Zugegeben, es war ein schlechter Scherz. Das wissen wir. Aber das, was du getan hast, war schlimmer.«
    Â»Du Heuchler«, sagte Scotty. »Vergiss das nicht. Denn irgendwann kommt es zurück und beißt dich in den Arsch. Und zwar schon bald. Wirst sehen.« Damit drehte er sich um und rannte ins Gebüsch. Er war weg, bevor Mason reagieren konnte.
    Mason starrte auf die Stelle, an der Scotty verschwunden war, als Britney zu ihm kam und ihm sein Hemd gab. »Hier«, sagte sie. »Du hast überall Gänsehaut. Du holst dir den Tod.«
    Â»Danke.«
    Das Hemd fühlte sich ganz warm auf seiner Haut an.
    Â»Sollen wir ihm nachgehen?« Tom, der gerade ebenfalls sein Hemd zuknöpfte, trat neben ihn.
    Â»Nein«, entschied Mason. »Es kann sein, dass er beim Wagen auf uns wartet. Aber das bezweifle ich. Wir lassen ihn einfach in Ruhe. Vielleicht beruhigt er sich ja.«
    Â»Mann, das war krass«, sagte Tom. »Warum hat Scotty das getan? Ich wusste nicht, dass er Kurt so sehr hasst.«
    Â»Ich bin mir nicht sicher«, sagte Mason. »Es war total merkwürdig. Hast du seine Augen gesehen?«
    Die anderen
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