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Quofum

Quofum

Titel: Quofum
Autoren: Alan Dean Foster
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einige Proben aquatischer Lebensformen genommen habe. Wenn sie der terrestrischen Fauna auch nur ansatzweise ähnlich sind, dann erwartet mich eine unglaubliche Vielfalt und Faszination.« Sie erreichte das Flussufer und watete in das kühle Nass, bis es ihr unter den Knien stand, um sich dann zu ihm umzudrehen. »Wollen Sie mir nicht helfen?«
    »Sehr witzig.« Valnadireb zog ein weiches Sieb aus seinem eigenen Beutel und setzte die Suche nach einem passenden Uferstück fort, von dem aus er einige Proben nehmen konnte. »Ich werde meine Bemühungen vernünftigerweise auf das Festland begrenzen.«
    Während sie arbeiteten, entlockte die eine oder andere Entdeckung Haviti einen Freudenschrei, während ihr Kollege ab und zu begeistert pfiff. Doch auch während sie ihre eigenen intellektuellen Bedürfnisse befriedigten, aktivierten sie in regelmäßigen Abständen ihre Sicherheitsausrüstung, um die in ihrer Nähe emporragende Mauer aus grünem und orangefarbenem Wald zu scannen.
    Sie konzentrierten sich zwar auf ihre wissenschaftliche Arbeit, waren aber nicht naiv. Eine geschickt und mit ausreichender Kraft geworfene Keule konnte ein Leben ebenso schnell beenden wie eine hochmoderne Pistole.
     
    Boylan wischte sich den Schweiß von der Stirn und blickte in den rasch dunkler werdenden Himmel, während er versuchte, seinen Ärger im Zaum zu halten. Araza, die automatisierten Installationen und er hatten sich die größte Mühe gegeben, das Lager für das Team aus Wissenschaftlern einigermaßen herzurichten, und dann besaßen diese noch nicht einmal die Höflichkeit, pünktlich zurückzukehren. Würde es jeden Tag so laufen, wenn sie das Camp verließen?, fragte er sich. Das würde er nicht zulassen, dagegen musste er etwas unternehmen. Als Leiter der Expedition, sowohl an Bord des Schiffes als auch auf diesem Planeten, lag die Sicherheit aller allein in seiner Verantwortung.
    Er wusste, dass ihn das eigentlich nicht überraschen sollte. Da er schon früher mit Wissenschaftlern zusammengearbeitet hatte, war ihm klar, dass diese, sobald sie im praktischen Einsatz waren, dachten, jeder Tag würde aus zweimal vierundzwanzig Stunden bestehen - unabhängig von der Drehgeschwindigkeit des Planeten, auf dem sie sich in dem Moment befanden. Er verstand natürlich ihr Bedürfnis, in der begrenzten Zeit, die einer Expedition zugewiesen war, so viel wie möglich erreichen zu wollen, auch wenn ihm das nicht gefiel. Da er jedoch bei einer unerfreulichen Gelegenheit hatte mit ansehen müssen, wie der Tod die Forschungsarbeit einer Person auf einen Schlag beendet hatte, wusste er, dass er jetzt standhaft bleiben musste. Jeder hatte zur festgesetzten Zeit wieder zurück im Lager zu sein, und nachts wurde nicht gearbeitet, solange sie ihre Umgebung und deren potenzielle Gefahren nicht besser einschätzen konnten.
    Bei den vorgeschriebenen stündlichen Rückmeldungen hatten die Wissenschaftler natürlich nichts anderes als die Freude über ihre neuen Entdeckungen zum Ausdruck gebracht. Wenigstens besaß sein aktuelles Quartett aus hochintelligenten, aber ständig gedankenverlorenen Schützlingen die Liebenswürdigkeit, sich immer rechtzeitig zu melden. Da er mit der Ausstattung des Lagers beschäftigt gewesen war, hatte er keine Zeit gehabt, sich die genauen Details anzuhören, die zudem oftmals in unverständlichem wissenschaftlichem Jargon vorgetragen wurden. Ihm reichte es zu wissen, dass niemand plötzlich tot umgefallen oder von einem faszinierenden neuen Raubtier verschlungen worden war.
    Morgen würde es besser laufen, sagte er sich. Da das Lager jetzt bis auf die letzten Kleinigkeiten und finalen Anpassungen fertiggestellt war, wäre auch mal Zeit, sich gelegentlich zu entspannen und ein wenig Luxus zu genießen. Er würde sie streng über die Bedeutung einer pünktlichen Rückkehr ins Lager belehren. Und mit etwas Glück musste er das kein zweites Mal tun.
    Eine Bewegung zu seiner Linken erregte seine Aufmerksamkeit. »Salvador - diese Prozessorart ist für die Analyse von Proben gedacht und kommt ins Labormodul, nicht in die Küche.«
    Der Techniker reagierte mit gleichgültigem Achselzucken. »Wo ist denn der Unterschied, ob nun Proben oder Nahrungsmittel miteinander vermischt werden?« Doch er wendete den Stapler, auf dem sich der fragliche Ausrüstungsgegenstand befand, gehorsam und schob ihn dann in die richtige Ecke des Lagers.
    Araza war ein komischer Vogel, dachte Boylan. Ein guter Arbeiter, der nie Widerworte gab und
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