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Quofum

Quofum

Titel: Quofum
Autoren: Alan Dean Foster
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Prolog
    Man konnte leicht auf den Gedanken kommen, dass Quofum nicht existierte, weil der Planet das die meiste Zeit auch gar nicht tat. Am inneren Rand des Orionarms und außerhalb der Grenzen des Commonwealth gelegen, erschien der Rest des Systems laut des Erkundungsroboters allerdings relativ normal. Die Sonne des G-Typs brannte ein wenig heißer als Sol, war ansonsten aber nicht weiter auffällig. In ihrem Orbit befand sich ein halbes Dutzend Planeten: zwei äußere Gasriesen, die von der üblichen Ansammlung an unterschiedlichen Monden umgeben waren, und vier innere felsige Sphären. Die Letzteren wiesen eine Atmosphäre variierender Dichte und Zusammensetzung auf, und auf keinem existierte komplexeres Leben als elementare Bakterien. Ferner gab es hier noch eine Reihe von Asteroidengürteln sowie die sie begleitenden Kometenwolken.
    Und dann war da noch Quofum.
    Als der Roboter zum ersten Mal hier eingetroffen war, hatte sich der Planet noch nicht hier befunden. Sein abruptes, unerwartetes Auftauchen stellte nicht nur die wissenschaftlichen Instrumente des Roboters auf eine harte Belastungsprobe, sondern auch die logischen Schaltkreise seiner rudimentären KI. Es kam zwar nur selten vor, aber sogar die Intelligenz einer Maschine konnte sich erschrecken. Das plötzliche Materialisieren eines völlig neuen und vorher unentdeckten Planeten im Zwischenraum zwischen den Welten zwei und drei hatte eine ausreichende Tragweite und kam derart unvorhergesehen, dass sogar die effizienteste künstliche Intelligenz beunruhigt gewesen wäre.
    Konfrontiert mit einer offensichtlichen Unmöglichkeit, und noch dazu einer von wahrlich beachtlicher Größe, bestand die erste Reaktion der Sonde darin, ihre gesammelten Daten erneut zu überprüfen. Dies tat sie mehrere Male, bevor sie beschloss, die neue Beobachtung nicht auf eine zuvor erfolgte instrumentelle Fehlfunktion zurückzuführen. Alle vorherigen Beobachtungen waren unwiderlegbar. Nach ihrer Ankunft in diesem System hatten ihre Instrumente sechs Planeten überwacht und aufgezeichnet sowie zweiundzwanzig Monde, zwei Asteroidengürtel und diverse frei schwebende Kometen, Meteore und andere charakteristische Trümmer von Planetensystemen. Und sie hatte definitiv keine ganze Welt übersehen, deren Durchmesser sogar zwölf Prozent größer war als jener der Erde.
    Dieser gewaltige Widerspruch war zwar verwirrend, doch das hielt die Sonde nicht davon ab, ihre Arbeit fortzusetzen. Sie beschloss, die Lösung dieses Rätsels auf einen späteren Zeitpunkt zu vertagen, und machte sich daran, ihre neueste Entdeckung genauer zu erkunden. Daher setzte sie einen Kurs in Richtung der neuen Welt, wies ihr anhand der eingebauten internen Protokolle eine Nummer zu und begann die üblichen Standarduntersuchungen. Wie die anderen Planeten besaß auch diese bis dato unerforschte Welt eine Atmosphäre. Doch anders als bei den anderen bestand diese aus Stickstoff und Sauerstoff in einer Kombination, die sogar terrestrisches Leben ermöglichte. Das Vorhandensein einer ungewöhnlichen Vielzahl von inaktiven Gasen wurde pflichtgemäß und kommentarlos vermerkt - die Aufgabe der Sonde bestand darin, zu beobachten und aufzuzeichnen und nicht in der Anfertigung von Analysen.
    Der Himmel war rosa. Die darunter liegenden flachen Meere bestanden aus flüssigem Wasser, edlen Salzen - und etwa neun Prozent Alkohol. Auf den Landmassen war deutlich zu erkennen, dass sie Leben unterstützten, auch wenn sich die Sonde nicht lange genug dort aufhielt, um bestimmte Exemplare zu katalogisieren. Ihr stach jedoch die wichtige Tatsache ins Auge, dass es keine Anzeichen für höhere Intelligenz gab.
    Nachdem sie ihrer Programmierung für das System gefolgt war, aktivierte die Sonde ihren integrierten KK-Antrieb und bewegte sich durch den Plusraum zum nächsten unerforschten System auf ihrer Liste. Und am Rand des sich immer weiter ausdehnenden Commonwealth-Raumes gab es noch sehr viele nicht kartografierte, nicht studierte und unregistrierte Systeme. Je größer das Commonwealth wurde, desto weiter reichten seine Grenzen. Überwachungssonden waren kostspielig, und die Zeit, die sie mit der Untersuchung einzelner Systeme verbringen konnten, war daher begrenzt. Wurde kein intelligentes Leben gefunden, so waren sie darauf programmiert, einen vorgeschriebenen Teil ihrer Datenbanken zu füllen und weiterzuziehen - unabhängig davon, wie ungewöhnlich eine bestimmte Welt oder gar ein ganzes System auch wirken mochte.
    Als
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