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Quofum

Quofum

Titel: Quofum
Autoren: Alan Dean Foster
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nachgedacht«, erwiderte ihr Freund, Kollege und Gefährte, der dies auch in einer Zukunft bleiben würde, die auf sie mehr und mehr wie eine endlose wirkte, »dass diese niedlichen kleinen Superwesen mit ihren wackligen Gliedern vermutlich mit uns experimentieren, während sie uns am Leben und gesund erhalten.« Er sah ihr in die Augen. Sie sahen noch immer entscheidend menschlich aus, ebenso wirkte auch die Essenz dahinter. »Ich bedauere nur, dass wir das, was wir gerade gesehen haben, nicht der Wissenschaftszentrale übermitteln können.«
    »Vielleicht sind sie besser dran, wenn sie es nicht wissen«, meinte Valnadireb, der nicht wissen konnte, dass die fragliche Gefahr bereits dokumentiert worden war. »Es gibt nichts, was einer von uns deswegen unternehmen kann. Das Commonwealth ist vorbereitet und kann sich gegen externe Gefahren wie die AAnn zur Wehr setzen. Ich fürchte jedoch, dass eine Böswilligkeit von derart galaktischem Ausmaß und Umfang die Fähigkeiten unserer beiden Spezies übersteigen wird.«
    Haviti drehte sich um und ging weiter. Wie immer musste sie sich dabei kaum anstrengen. Sie stellte fest, dass sie den Wunsch verspürte, sich selbst zu verletzen, um noch einmal wahren Schmerz spüren zu können. Doch das sollte nicht sein. Der Mechanismus, den die Mehrarmigen zurückgelassen hatten, würde das nicht zulassen. Ihre Freunde und sie waren intakt viel zu wertvoll. Sie hatte den Großteil ihres Lebens als Erwachsene damit zugebracht, Proben zu sammeln, um damit zu forschen und diese zu studieren.
    Sie hätte jedoch nie damit gerechnet, selbst zu einer zu werden.
    Vielleicht sind sie es irgendwann leid, mit uns zu arbeiten, überlegte sie, während sie in der Mitte zwischen Moselstrom N'kosi und Valnadireb weiterging. Vielleicht lassen sie uns aus ihrem planetaren Labor wieder raus und gestatten, dass wir den Tunnel wiederfinden. Aber was würde das schon Gutes mit sich bringen? Sie wären immer noch gefangen, würden weiterhin auf Quofum festsitzen - einer Welt, die man die meiste Zeit nicht einmal an den vermeintlichen Koordinaten in den Galografien des Commonwealth antreffen konnte. Was war das bessere Schicksal? Weiterzuleben, genährt und gewartet von den Maschinen der Mehrarmigen? Oder einen langsamen und natürlichen Tod oben auf der verrückten, chaotischen Oberfläche zu sterben?
    Es gab noch eine dritte Möglichkeit, die ihr wieder einfiel. Was war, wenn eines der zahlreichen laufenden evolutionären Experimente der Mehrarmigen Erfolg hatte? Wenn die Mittel, die für die Aktivierung des Gerätes, das sich tief innerhalb des Großen Attraktors befand, gefunden wurden? Falls dieser Fall eintrat und falls es zu einer erfolgreichen Aktivierung kam, und falls das Gerät noch funktionierte und sich letzten Endes der gewaltigen heranrasenden Gefahr stellen konnte, dann würden sie auf Quofum nicht mehr gebraucht. Falls sich die Mehrarmigen trotz ihrer Beschäftigung mit weitaus wichtigeren Angelegenheiten an die drei unbedeutenden Humanx-Experimente erinnerten, würden sie in ihrer wissenschaftlichen Brillanz und moralischen Freigebigkeit nicht auch einen Weg finden, um sie nach Hause zu schicken? Oder um zumindest andere ihrer Art zu alarmieren und auf ihr Überleben und ihre Existenz auf Quofum hinweisen, sodass diese eine Rettungsmission losschicken konnten?
    Das war durchaus eine Möglichkeit, wenngleich eine vage, sehr unwahrscheinliche, die sie aber davon überzeugte, dass es sich lohnen würde, am Leben zu bleiben. Und sie brachte ihre Gefährten auch dazu, es ihr nachzutun. Sie war nicht besonders stolz auf ihre Entscheidung, denn die war durch und durch egoistisch. Sie wollte, dass jemand die Galaxis rettete, weil durch diese Tat auch sie und ihre Freunde gerettet werden konnten. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass dies jemals geschah, das wusste sie nicht und konnte es auch unmöglich vorhersagen.
    Sie wusste nur, dass sie, Valnadireb und Moselstrom N'kosi in ihrem verbesserten und transformierten Zustand lieber gut miteinander auskommen sollten, weil das Warten auf die letzte, die alles entscheidende Antwort, noch sehr lange dauern konnte.
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