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Quofum

Quofum

Titel: Quofum
Autoren: Alan Dean Foster
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die Sonde beschleunigte, um den Übergang vorzunehmen, zeichneten ihre nach hinten gerichteten Sensoren pflichtgemäß einen weiteren interessanten Fakt über die dritte Welt in diesem neuen System auf: Sie war erneut verschwunden - hatte sich aufgelöst, als hätte sie nie existiert. Doch das hatte sie. Die Aufzeichnungen der Sonde bewiesen es.
    Der Roboter versuchte nicht, dieses Phänomen zu erklären. Er hielt einfach nur die relevanten Daten fest. Wie die restlichen Fakten und Zahlen, die er gesammelt hatte, würden auch diese von den Wissenschaftlern, die die ganze Flotte aus Tiefenraumsonden gebaut und eingerichtet hatten, überprüft, diskutiert und analysiert werden. Sie hatten letzten Endes zu entscheiden, was sie deswegen unternehmen wollten.
    Es dauerte Jahre, bis die Sonde ihre Speicherkapazität erschöpft hatte und endlich wieder gen Heimat flog. Die Daten, die sie auf der Welt, die ein amüsierter Forscher prompt Quofum nannte, hatte sammeln können, wurden anfänglich als Folge einer Fehlfunktion abgetan. Als sich herausstellte, dass dem doch nicht so war, kam es zu einigen angeregten Diskussionen. Einige der angesehensten Individuen, die sich ansonsten des leisen, wenngleich energischen Dialogs bemächtigten, ereiferten sich sogar derart, dass sie zu schreien begannen. Engagiert wurde darüber debattiert, ob man in eine Sache gutes Geld investieren solle, die viele für völligen Blödsinn hielten.
    Zu guter Letzt beschloss man, dass die Konsequenzen, die sich aus den Daten der Sonde bezüglich dieser besonderen neuen Welt ergaben, eine genauere und eingehendere Prüfung wert waren, wenn auch nur, um ihre Gültigkeit aus erster Hand zu verifizieren. Man kam zu einem Kompromiss. Die Finanzierung der anstehenden praktischen Expedition wurde autorisiert, allerdings ließ sie sich eher am unteren Ende der Überwachungsskala ansiedeln. Sollte Quofum tatsächlich existieren und einer vollständigen Studie für würdig befunden werden, dann könnte und würde diese zu gegebener Zeit erfolgen. Es gab nur ein Problem: Die bewilligte Expedition konnte keinen Kurs zu einer Welt setzen, deren Langstreckenkoordinaten unbekannt waren. Das fragliche System wurde daher ständig überwacht.
    Als Quofum unerwarteterweise erschien, oder als die Observation zumindest mit den historischen Aufzeichnungen übereinzustimmen schien, ging alles ganz schnell.

1
    Wie jeder andere auf der Dampier war Tellenberg freiwillig an Bord und universell gebildet. In einer Crew von gerade mal einem halben Dutzend Personen gab es bei dieser Expedition mit geringem Budget keinen Platz für Spezialisten. Jedes Mitglied der wissenschaftlichen Abteilung war aufgrund seiner Fähigkeit, in mehreren Disziplinen arbeiten zu können, ausgewählt worden. Tellenberg hoffte, dass er die Gelegenheit bekommen würde, all sein beachtliches Wissen auch nutzen zu können. Wie die anderen hatte auch er befürchtet, dass sie den Plusraum verlassen würden, nur um festzustellen, dass die Welt, die sie überwachen und erkunden sollten, nichts weiter als ein Mythos war.
    Doch wenn sie auch sonst nichts erreichen würde, so konnte die Mission zumindest diese ganz spezielle Befürchtung zunichtemachen.
    Quofum war da: eine von dicken Wolken umgebene Welt, die zwischen dem Orbit des zweiten und dem des dritten Planeten lag, genau an der Stelle, an der die Robotersonde sie vor langer Zeit entdeckt hatte. Als sich die Dampier ihrem Ziel näherte, eilte er nach vorn, um durch das große vordere Aussichtsfenster, das die Brücke dominierte, einen ersten Blick auf die neue Welt zu werfen. Die Bildschirme in seiner Kabine und im Labor hätten ihm zwar bessere Darstellungen geliefert, doch es war nun mal nicht dasselbe, ob man eine Projektion betrachtete oder etwas mit eigenen Augen sah. Auf diese Weise hatte Tellenberg bereits den ersten Kontakt zu zwei anderen Planeten erleben dürfen. Quofum würde der dritte sein und - falls sich die Annahmen als wahr herausstellten - auch der ungewöhnlichste.
    Eine ungewöhnliche Welt für einen ungewöhnlichen Forscher. Vor zwanzig Jahren hatte Esra Tellenberg bei einem Laborunfall beide Arme und beide Beine verloren. Doch nur die verräterische Verdunkelung seiner Haut unter den Schultern und Knien kennzeichnete ihn als mehrfach Erneuerten. Dank der Forschungsbemühungen, die sich dem Studium der Echinodermata widmeten, hatten bewanderte Wissenschaftler bereits vor langer Zeit gelernt, wie sie Gene manipulieren konnten, um den
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