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Prisma

Prisma

Titel: Prisma
Autoren: Alan Dean Foster
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obgleich er sich die Antwort sehr wohl denken konnte.
    »Nach Prisma, natürlich.«
    »Ich bin weder Biologe noch Chemiker, Sir.«
    Machoka wandte sich nach rechts und berührte eine Schalterreihe auf seiner Brust. Ein mit Lederrücken versehener Videoschirm, etwa zehn Zentimeter im Quadrat, schob sich aus der Armlehne des Ruhesessels heraus. Der Präsident stützte das Kinn in eine Hand, während er die Angaben studierte, die der Schirm ihm lieferte, und sprach weiter, ohne den Blick von dem Schirm zu lösen.
    »Nein, das sind Sie nicht. Sie sind ein Interdisziplinärer, ein Alleskönner. Sie holen sich etwas aus diesem und aus jenem Gebiet und finden Lösungen zu Problemen.« Er blickte von dem Schirm auf. »Wir haben bereits Spezialisten, die auf Prisma arbeiten. Offensichtlich kommen sie mit ihrer Arbeit nicht weiter. Es scheint, als steckten sie in Schwierigkeiten.«
    »Welche Schwierigkeiten?«
    »Das wissen wir nicht. Das ist Teil unseres Problems, wir wissen es nicht, weil wir seit einiger Zeit mit der Station dort keine Verbindung mehr haben herstellen können. Wenn es sich um etwas handelte, das sich leicht reparieren oder beherrschen ließe, dann hätte das Stationspersonal es längst erledigt. Aber das ist nicht geschehen. Es kann durchaus nicht mehr sein als ein simpler Defekt des Kommunikationssystems, dessen Reparatur den Einbau eines bestimmten Ersatzteils erforderlich macht, das sie zufälligerweise nicht auf Lager haben.«
    »Warum werde ich dann hinzugezogen? Schicken Sie doch einen Kommunikationstrupp!«
    »Sie waren doch wesentlich an der Entwicklung der Avilla-Fremdwelt-Explorations-Software beteiligt, oder nicht?«
    »Nicht ganz. Ich war derjenige, der sie entwickelte.«
    »Demnach kann man sagen, dass Sie sich, wenngleich Ihre Erfahrungen im direkten Umgang mit Fremdwelten nur begrenzt sind, mittels Computer und der Software, die Sie entwickelt haben, tatsächlich mit im wahrsten Sinne des Wortes Hunderten von schwierigen und komplexen Fremdweltproblemen befasst und diese auch gelöst haben?«
    Evan nickte. »Das ist richtig.«
    »Sie sind daher unter diesem Aspekt weitaus besser ausgerüstet, um jedwedem Problem zu begegnen, das sich auf Prisma ergeben hat, als die meisten unserer Außendienstleute.«
    »Vielleicht. Das erklärt aber immer noch nicht, warum Sie keinen Trupp losschicken. Wenn Sie einen Generalisten brauchen, dann bin ich Ihr Mann, aber ich verstehe nicht, warum Sie mir nicht wenigstens ein paar Spezialisten mitgeben.«
    Machoka trommelte mit den Fingern der rechten Hand auf der Armlehne der Couch. Plötzlich versetzte er der oberen Gehäusefläche des Videoschirms einen harten Schlag und ließ ihn in seinem Schacht versinken.
    »Sie haben gefragt, warum Sie nichts von der Entdeckung Prismas gehört haben. Sie verdienen eine Antwort.«
    »Ich glaube, ich habe mir schon eine hergeleitet.«
    »Dann verdienen Sie zumindest eine Bestätigung. Sie haben nichts davon gehört, weil die Anwesenheit der Aurora-Gruppe dort zu diesem Zeitpunkt, nun, nennen wir es – halblegal ist.«
    Evan gab sich Mühe, nicht zu lächeln. »Heißt das, jemand anderer könnte sie als halb illegal bezeichnen?«
    »Nur wenn der Betreffende nicht besonders taktvoll wäre«, sagte Machoka ruhig. »Es ist uns gelungen, auf der Oberfläche eine kleine Forschungsstation einzurichten. Das ist bisher alles. Und das ist auch die Stelle, von der wir die wenigen Informationen bekommen haben, die uns bis jetzt erreicht haben.«
    »Zusammen mit Ihrem Schoßtier.«
    Machoka betrachtete stolz sein Handgelenk. »Ja. Die Funkkontakte waren bisher bestenfalls spärlich und mussten gründlich chiffriert werden. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen, so fürchte ich, wurden sie abgehört. Es ist nicht einfach, die Entdeckung einer ganzen Welt vor dem übrigen Commonwealth geheimzuhalten. Wenn wir unsere Entdeckung bekannt geben, dann steht Prisma nach den Gesetzen des Commonwealth der Entwicklung durch jede Gesellschaft oder jedes Individuum offen, welche sich nach Terra oder Hivehom begibt und sich die Forschungs- und Ausbeutungsrechte verschafft. Und schon bald rennen dort überall die Regierungstypen vom Büro für Standards herum und achten darauf, dass man seine Zulassung nicht überschreitet, die Rechte anderer nicht beschneidet, und erschweren ganz allgemein unseren eigenen Leuten die Arbeit.«
    »Ich verstehe.«
    Machoka nickte langsam. »Ich wusste, dass Sie das verstehen. Der springende Punkt bei allem ist der: Falls
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