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Prisma

Prisma

Titel: Prisma
Autoren: Alan Dean Foster
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alles in Ordnung«, erwiderte Evan verteidigend.
    »Wirklich? Mir wurde mitgeteilt, Sie seien unerträglich arrogant.«
    »Ich bin nicht arrogant. Ich vertraue nur meinen Fähigkeiten.«
    »Nun, das ist es, was hier gebraucht wird.«
    »Ich habe bereits mehr als tausend theoretische Fremdwelten-Probleme während der Entwicklung der Avilla-Software gelöst. Ich bezweifle, dass es auf Prisma irgend etwas gibt, dem ich nicht schon in der Theorie, wenn nicht gar in der Praxis begegnet bin. Ich bin sicher, ich kann das Problem erkennen und eine Lösung dafür finden.«
    »Das hoffe ich auch, Orgell. Ich hoffe, dass diese Welt Sie nicht mit dem tausendundersten Problem konfrontiert, nämlich dem Problem, mit dem Sie es bisher noch nicht zu tun hatten.«
    Evan wurde allmählich ungeduldig. Wenn Machoka versuchte, ihm angst zu machen, so gelang ihm das nicht. »Wissen wir denn über diese Welt nichts anderes, als dass sie anders ist?«
    »Sicher. Die üblichen Grundinformationen, die jeder Entwicklung vorausgehen. Ich habe gehört, dass das Klima erträglich ist, die Luft atembar und dass es keine Krankheiten gibt, die uns schaden könnten. Jedenfalls keine durch Erreger ausgelöste Krankheiten. Natürlich steckt die Forschung in den Anfängen, aber nach allem, was bisher bis zu uns gedrungen ist, scheint der Ort ein exotisches Paradies zu sein. Das Ganze könnte sich am Ende als ein Ferienaufenthalt für Sie herausstellen.«
    Sicher, dachte Evan. Außer dass die Urlauber, die vor ihm nach Prisma gegangen waren, nun mit niemandem mehr Verbindung hatten. Er rieb geistesabwesend die Stelle, wo das Spanset ihn gestochen hatte. Das Unerwartete des Schlages hatte ihn mehr erschreckt als alles andere, aber dennoch – was wäre, wenn dies nur ein Beispiel für die Verteidigungsmechanismen war, welche von den örtlichen Lebensformen eingesetzt wurden?
    »Ich bedaure, Ihnen nicht mehr erzählen zu können, aber Sie bekommen alle Informationen, die Sie brauchen, um Ihre Mission durchzuführen. Schließlich werden Sie sich ja nicht auf der Oberfläche des Planeten herumtreiben. Dafür sind die Spezialisten in der Station da. Sie werden lediglich ein willkommener Bote sein, obgleich ich hoffe, dass Sie das Problem selbst lösen können und somit der Firma einige Zeit und viel Geld sparen.«
    »Ich werde gewiss mein Bestes tun, Sir.«
    »Ja, auch das geht aus Ihren Akten hervor. Aber tragen Sie den Kopf jetzt nicht zu hoch!«
    »Das werde ich nicht tun, es sei denn die Atmosphäre dort ist leichter, als Sie es mir gesagt haben.«
    »Demnach haben Sie also doch Humor. Gut. Ihnen steht bis zum Startzeitpunkt jegliche Hilfe zur Verfügung. Zögern Sie nicht, um alles zu bitten, was Sie brauchen. Wir geben Ihnen die perfekte Tarnung. Sie werden Erster Klasse zur wichtigsten Interweltlichen Konferenz über Genetik reisen. Memorieren Sie lieber noch mal Ihre Mendelschen Mantras, falls Sie den Profi spielen müssen. Wenn Sie irgendwas aus der Firmenbibliothek brauchen…«
    »Meine eigene ist ganz gut ausgestattet, Sir, aber danke für Ihr Angebot.«
    »Schon wieder einer dieser gierigen Leser, der sich Unmengen von Informationen über alle möglichen Bereiche verschafft, hm? Ich wünschte, ich hätte dazu die Zeit. Unglücklicherweise muss jemand diese Firma leiten, und derjenige bin ich. Alles, was ich in meiner knappen Zeit lesen kann, sind Zahlenkolonnen und Personalanalysen. Trockenes, totes Zeug.« Er hielt den Arm hoch, um das Spanset noch einmal zu begutachten. »Nichts ist so aufregend wie dies. Ich beneide Sie um Ihren Auftrag. Ich wäre über alle Maßen daran interessiert, diese Welt selbst zu sehen, aber ich kann die Tagesarbeit und die Leitung der Firma niemandem übertragen. Und selbst wenn ich es könnte, wäre es unmöglich, mein Kommen und Gehen vor unserer Konkurrenz geheimzuhalten. Daher werden Sie meine Augen und Ohren auf diesem Trip sein, Evan.« Es war das erste Mal, dass er den Vornamen seines Besuchers benutzte. Eine List, wie Evan wusste.
    »Soll ich irgendwelche speziellen Anzüge einpacken, Sir?«
    »Die Standard-Komfortanzüge des privaten Reisenden. Die Firma wird Ihnen ein paar neue zur Verfügung stellen, wenn Sie wollen. Sie können es sich während des zivilisierten Teils der Reise ruhig bequem machen. Es ist ein weiter Weg.«
    »Und wie wird mein Nichterscheinen auf der Konferenz erklärt werden?«
    »Ich erkenne schon, dass Sie mit der richtigen Einstellung an die Sache herangehen. Machen Sie sich keine
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