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Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Titel: Pretty Little Liars - Unvergleichlich
Autoren: Sara Shepard
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mich gefragt, ob ich damals etwas hätte sagen sollen. Aber ich hielt es immer noch nicht für möglich, dass Ian etwas mit der Sache zu tun haben könnte. Und ich habe wieder nichts gesagt, weil … weil ich dachte, ich würde Schwierigkeiten bekommen, weil ich damals gelogen hatte. Ich meine, das durfte mir nicht passieren. Was hätten die Leute von mir gedacht?«
    Das Gesicht ihrer Schwester verzerrte sich. Spencer versuchte, sie nicht anzustarren. Sie hatte ihre Schwester schon oft weinen sehen, aber meist aus Frust, Wut, Enttäuschung oder aus Berechnung. Noch nie aus Angst oder Scham.
    Spencer erwartete, dass ihre Eltern zu Melissa eilen und sie trösten würden. Doch sie standen stocksteif da und machten Gesichter wie Scharfrichter. Allmählich fragte sich Spencer, ob Melissa und sie wohl seit Jahren mit dem gleichen Problem kämpften. Sie mussten beide ihre Eltern beeindrucken, und bei Melissa sah das so mühelos und spielerisch aus, dass Spencer nie gemerkt hatte, wie sehr auch Melissa sich damit quälte.
    Sie setzte sich neben ihre Schwester und schloss sie in die
Arme. »Es wird alles gut«, flüsterte sie ihr ins Ohr. Melissa hob kurz den Kopf und sah sie verwirrt an, dann legte sie den Kopf an Spencers Schulter und schluchzte.
    Wilden reichte Melissa ein Taschentuch und erhob sich. Er dankte den Hastings für ihre Kooperation bei den Ermittlungen. Als er das Haus verließ, klingelte das Telefon. Mrs Hastings ging zu dem Apparat im Wohnzimmer und nahm das Gespräch entgegen. Sekunden später drehte sie sich zu Spencer um. »Spencer«, flüsterte sie. Ihr Gesicht war immer noch ernst, aber ihre Augen leuchteten aufgeregt. »Es ist für dich. Mr Edwards.«
    Spencer wurde heiß und kalt. Mr Edwards war der Vorsitzende der Goldene-Orchidee-Jury. Ein Anruf von ihm persönlich konnte nur eines bedeuten.
    Spencer befeuchtete ihre Lippen und stand auf. Die Zimmerseite, auf der ihre Mom stand, schien endlos weit entfernt zu sein. Sie fragte sich, mit wem ihre Mutter gestern in New York so heimlichtuerisch telefoniert hatte. Welches Geschenk hatte sie Spencer gekauft, weil sie so sicher gewesen war, dass sie die Goldene Orchidee gewinnen würde? Das Problem war, dass selbst das tollste Geschenk der Welt Spencer nicht von ihrem Betrug reinwaschen würde.
    »Mom?« Spencer ging zu ihrer Mutter und lehnte sich an den antiken Chippendale-Sekretär neben dem Telefon. »Findest du es nicht falsch, dass ich betrogen habe?«
    Mrs Hastings legte schnell die Hand über den Hörer. »Doch, natürlich. Aber darüber haben wir doch schon gesprochen.« Sie drückte Spencer den Hörer ans Ohr. »Sag Hallo«, zischte sie.

    Spencer schluckte. »Hallo?«, krächzte sie schließlich.
    »Miss Hastings?«, trällerte eine Männerstimme. »Hier spricht Mr Edwards, Vorsitzender der Auswahlkommission für die Goldene Orchidee. Ich weiß, es ist schon spät, aber ich habe aufregende Neuigkeiten für Sie. Es war eine schwere Entscheidung, denn alle unsere zweihundert Nominierten waren herausragend, und ich freue mich, Ihnen sagen zu dürfen, dass …«
    Es klang, als rede Mr Edwards unter Wasser – Spencer hörte den Rest kaum. Sie schaute auf ihre Schwester, die ganz allein auf der Couch saß. Es war sehr mutig von Melissa gewesen, zuzugeben, dass sie gelogen hatte. Sie hätte sagen können, sie wisse nichts mehr von dem Abend, und niemand hätte es je herausgefunden. Stattdessen hatte sie das Richtige getan. Spencer dachte auch an Monas Angebot. Ich weiß doch, wie gerne du perfekt sein möchtest. Das Problem war nur, dass Perfektion nichts bedeutete, wenn sie nicht ehrlich erlangt war.
    Spencer legte die Muschel wieder an den Mund. Mr Edwards wartete auf eine Antwort. Sie holte tief Luft und ließ den Satz, mit dem sie beginnen wollte, Revue passieren: Mr Edwards, ich habe Ihnen ein Geständnis zu machen.
    Niemand würde gefallen, was sie zu sagen hatte. Aber sie würde es über sich bringen. Auf jeden Fall.

HANNA MARIN IST ZURÜCK
     
     
    Am Dienstagmorgen saß Hanna auf ihrem Bett, streichelte langsam über Dots Schnauze und starrte in ihren Schminkspiegel. Endlich hatte sie ein Make-up gefunden, das ihre Nähte und Blessuren abdeckte, und sie wollte die gute Nachricht mit jemandem teilen. Ihr erster Impuls war natürlich, Mona anzurufen.
    Sie schaute in den Spiegel. Ihre Unterlippe zuckte. Für Hanna fühlte sich das, was geschehen war, immer noch nicht real an.
    Sie hätte natürlich ihre alten Freundinnen anrufen können, mit
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