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Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Titel: Pretty Little Liars - Unvergleichlich
Autoren: Sara Shepard
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schuldig?«
    »Nicht schuldig«, sagte Ian mit sehr kleinlauter Stimme.
    Ein Raunen ging durch die Menge. Emily biss sich innen in die Wange. Wenn sie die Augen schloss, sah sie wieder das schreckliche Bild vor sich – diesmal mit einem Mörder, der ins Bild passte: Ian. Emily erinnerte sich, dass sie Ian im Sommer nach Alis Verschwinden im Country-Club gesehen hatte. Er hatte dort als Bademeister gearbeitet, war auf seinem Hochsitz gesessen und hatte mit seiner Trillerpfeife gespielt, als ginge es ihm wunderbar.
    Der Richter lehnte sich über sein Pult und sagte: »Aufgrund der Schwere des Verbrechens, dessen Sie angeklagt
sind, und weil wir von einem Fluchtrisiko ausgehen, bleiben Sie im Gefängnis bis zur Anhörung zu Verfahrensbeginn, Mr Thomas.« Er schlug mit dem Hammer auf das Pult und faltete dann die Hände. Ians Kopf sackte nach unten und sein Anwalt klopfte ihm tröstend auf die Schulter. Sekunden später wurde er in Handschellen aus dem Saal geführt. Es war vorbei.
    Die Einwohner von Rosewood erhoben sich, um zu gehen. Da fiel Emily eine Familie ganz vorne auf, die sie vorher nicht gesehen hatte. Sie erkannte Mrs DiLaurentis’ schicken Kurzhaarschnitt und Mr DiLaurentis, der aussah wie ein in die Jahre gekommener Leinwandheld. Neben ihnen stand Jason DiLaurentis in einem schwarzen Anzug und einer dunkel karierten Krawatte. Die Familienmitglieder umarmten sich. Sie alle sahen ungeheuer erleichtert … und auch ein bisschen schuldbewusst aus. Emily dachte daran, was Jason in den Nachrichten gesagt hatte: Ich spreche nicht oft mit meiner Familie. Die sind mir zu kaputt . Vielleicht fühlten sie sich schuldig, weil sie so lange nicht miteinander gesprochen hatten. Oder Emily bildete sich das alles nur ein.
    Die Leute blieben noch eine Weile vor dem Gerichts gebäude stehen. Das Wetter war ganz anders als an dem himmlischen, wolkenlosen Herbsttag von Alis Totenmesse. Heute war der Himmel von dunklen Wolken bedeckt, und die Welt erschien öde und schattenlos. Eine Hand legte sich auf ihren Arm und Spencer drückte sie fest an sich.
    »Es ist vorbei«, flüsterte Spencer.
    »Ich weiß«, sagte Emily und erwiderte die Umarmung.
    Alle vier schlossen sich zu einem Kreis zusammen. Aus
dem Augenwinkel sah Emily einen Blitz. Sie konnte sich die Schlagzeile vorstellen: Alisons Freunde traurig, aber gefasst . Im selben Augenblick bemerkte sie einen schwarzen Lincoln, der mit laufendem Motor am Straßenrand stand. Ein Chauffeur saß wartend auf dem Fahrersitz. Das getönte Fenster des Fahrgastbereichs war einen winzigen Spalt geöffnet, und Emily blickte in ein Augenpaar, das sie direkt ansah. Emily starrte mit offenem Mund zum Wagen. So blaue Augen hatte sie bisher nur ein einziges Mal gesehen.
    »Mädels«, flüsterte sie und packte Spencers Arm.
    Die anderen lösten sich aus der Umarmung. »Was ist?«, fragte Spencer besorgt.
    Emily zeigte auf die Limousine. Das hintere Fenster war jetzt geschlossen und der Chauffeur legte den Gang ein. »I-ich schwöre euch, gerade habe ich …«, stammelte sie, aber dann verstummte sie wieder. Die anderen würden sie für verrückt halten. Sich vorzustellen, Ali sei noch am Leben, war nur ein Weg, sich vor der Tatsache zu verstecken, dass sie tot war. Emily schluckte und straffte die Schultern. »Egal«, sagte sie.
    Die Mädchen trennten sich und gingen zu ihren Familien. Sie versprachen, später zu telefonieren. Nur Emily blieb wie angewurzelt stehen und schaute mit klopfendem Herzen zu, wie die Limousine losfuhr. Sie sah ihr nach, bis sie an der Ampel nach rechts abbog und verschwand. Ihr war kalt bis ins Mark. Das kann sie nicht gewesen sein , sagte sie sich. Oder etwa doch?

WAS ALS NÄCHSTES PASSIERT
     
     
    Nachdem die große, böse Mona diese Welt verlassen hatte und Ian in einer kalten, einsamen Gefängniszelle saß, konnten unsere vier Pretty Little Liars endlich in Frieden leben. Emily fand im Smith College die große Liebe; Hanna regierte die Rosewood Day und heiratete einen Milliardär; Spencer schloss ihr Journalistikstudium an der Columbia mit Auszeichnung ab und ist nun die Herausgeberin der New York Times. Aria machte ihren Master an der Rhode Island School of Design und zog mit Ezra nach Europa. Alles nur Sonnenuntergänge, mollige Babys und Glückseligkeit. Schön, was? Oh, und sie alle haben nie, nie wieder gelogen.
    Wollt ihr mich verarschen? Wacht auf, ihr Dornröschen. In Rosewood gibt es keine Happy Ends.
    Habt ihr denn gar nichts gelernt? Wer einmal
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