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Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht

Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht

Titel: Young Jedi Knights 01 - Die Hüter der Macht
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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    Jacen Solo besuchte Luke Skywalkers Jedi-Akademie bereits einen Monat, ehe er es schaffte, sich so in seinem Zimmer einzurichten, dass es ihm gefiel.
    Innerhalb des antiken Tempels auf dem Dschungelmond von Yavin 4 waren die Unterkünfte der Studenten feucht, dunkel und, besonders in den Nächten, kalt. Jacen und seine Zwillingsschwester Jaina hatten Tage damit verbracht, die moosbewachsenen Steinquader ihrer Quartiere abzuschrubben, glänzende Ziervertäfelungen anzubringen und transportable Eckenheizkörper aufzustellen.
    Nun stand der Sohn von Han Solo und Prinzessin Leia im orangenen Morgenlicht, das durch die Fensterspalten der mächtigen Tempelmauern sickerte, und der Dschungel war erfüllt vom Kreischen der Vögel, die um ihr Insektenfrühstück stritten.
    Wie jeden Morgen, bevor er aufbrach, um an Onkel Lukes Unterricht teilzunehmen, fütterte und zählte Jacen all die bizarren und exotischen Kreaturen, die er im unerforschten Dschungel von Yavin 4 aufgelesen hatte. Seine Vorliebe für ausgefallene Zimmergenossen war nicht zu übersehen.
    An einer Wand des Raumes stapelten sich Schaukästen, Käfige und mit sprudelndem Wasser gefüllte Aquarien. Viele dieser raffinierten Konstruktionen stammten von Jacens handwerklich begabter Schwester, deren Erfindungsreichtum er schätzte, obwohl er nicht ganz nachzuvollziehen vermochte, wie sie mehr Gefallen an den Behältern als an den Geschöpfen darin finden konnte.
    In einem der Käfige lärmten zwei Stintarils, auf Bäumen lebende Nagetiere, die vorstehende Augen und große, bedrohlich wirkende Mäuler mit extrem scharfen Zähnen besaßen. Stintarils jagten auf verborgenen Pfaden in Baumkronen, wurden niemals müde und fraßen beinahe alles, was den Fehler beging, nur lange genug stillzusitzen. Es hatte Jacen großen Spaß gemacht, diese beiden Prachtexemplare einzufangen.
    In einem dampfdurchwobenen Behältnis waren kleine Krabben darin vertieft, aus klebrigem Schlamm komplizierte Unterschlüpfe mit schlanken Türmen und gewölbten Zinnen zusammenzufügen. Derweil tummelten sich in einer runden Wasserschale pinkfarbene Salamander, die schleimig, wässrig und formlos aussahen. Sobald sie sich jedoch auf eines der künstlichen Riffe an Land begaben, gerannen ihre Außenhäute zu einer weichen, geleeartigen Masse. Körper und Mäuler bildeten sich heraus, sodass sie in der Lage waren, im Gestrüpp nach Insekten zu jagen.
    In einem weiteren, von starkem Maschendraht überspannten Käfig wimmelte es von blauschillernden Piranhakäfem, die unablässig versuchten, sich mit ihren scharfen Kiefern einen Weg ins Freie zu beißen. Draußen im Dschungel vermochte sich ein Schwarm dieser Käfer kaum hörbar an seine Beute heranzupirschen. Innerhalb von Minuten konnten sie selbst größere Tiere in einen Haufen abgenagter Knochen verwandeln. Jacen war stolz darauf, dass seiner Menagerie einige besonders muntere Exemplare dieser Gattung angehörten, zumal sie in Gefangenschaft normalerweise verendeten. Oftmals bestand Jacens schwerste Aufgabe nicht darin, seine exotischen Haustiere in den Käfigen zu halten, sondern zunächst einmal herauszufinden, worauf sie überhaupt Appetit hatten. Manchen genügten Früchte oder Blumen, andere waren ganz versessen auf blutige Fleischbrocken. Es kam sogar vor, dass stärkere Exemplare ihre Umzäunungen überwanden und die schwächeren fraßen – sehr zu Jacens Leidwesen.
    Anders als Jacens und Jainas strenge Lehrer daheim auf dem überbevölkerten Planeten Coruscant war Luke Skywalker kein Verfechter einer strikten Studienordnung. Um ein Jedi zu werden, pflegte ihr Onkel zu erklären, musste man lernen, die vielen Teilmuster des Milchstraßen-Gobelins in ihrer Gesamtheit zu begreifen – nicht nur die starren, vorgegebenen Einzelstrukturen.
    Deshalb hatte Jacen auch die Erlaubnis, in seiner freien Zeit das dichte Unterholz zu durchstreifen, sich Wege durch das blühende Dschungelgestrüpp zu bahnen, wunderschöne Insekten oder seltene und ungewöhnliche Pilze zu sammeln. So wie seine Schwester zu ihren Maschinen und Apparaturen, fühlte er sich seit jeher zu Tieren aller Art hingezogen. Mit seiner besonderen Gabe der Macht nahm er sie für sich ein, brachte sie dazu, auf ihn zuzukommen, sodass er sie in aller Ruhe studieren konnte. Einige andere Jedi-Studenten – insbesondere der verzogene und lästige Raynar – waren nicht gerade begeistert von Jacens Privatzoo. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, sich weiterhin um die Geschöpfe, für
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