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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat
Autoren: Perry Rhodan
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von der Automatik ohne weiteres entgegengenommen. Mit einem Mietwagen
kehrte er in die Innenstadt zurück. Er erinnerte sich, daß
es am 1. Juni auf seiner Bezugsebene bei einem der vielen
Fernsehprogramme um vierzehn Uhr eine Darstellung für und wider
die Ausdehnung des Seymar-Luchow-Gesetzes auf die Solare Flotte
gegeben hatte. Er selbst hatte dazu von seinem Schreibtisch aus ein
paar Worte gesagt. Ebenfalls auf der Pro-Seite war Senator Peyrondel
zu hören gewesen. Das Kontra hatten die Initiatoren des
Gesetzes, die Völkerratsrepräsentanten Seymar und Luchow
vertreten.
    Julian suchte das Stadtbüro der Terra News auf. Es gab dort
einen Raum, dessen Rückwand von einem mächtigen Bildschirm
eingenommen wurde. Wer auch immer Lust und Zeit hatte, konnte von der
Straße hier hereinkommen, um sich das Programm anzusehen.
Julian bekam zum erstenmal aus erster Hand einen Eindruck von dem
Interesse, das die Bevölkerung für das
Seymar-Luchow-Problem empfand. Obwohl er mehr als dreißig
Minuten vor Beginn der Sendung eintraf, war der Raum schon fast bis
auf den letzten Sitz gefüllt. Er fand mit Mühe und Not
einen Platz in einer Ecke, was ihm im Grunde gar nicht so unrecht
war, denn er hatte keine Lust, das Gerücht von Tifflors Sohn
unnötig weiter zu verbreiten. Je weniger Leute von ihm Notiz
nahmen, desto lieber war es ihm.
    Das gerade laufende Programm zeigte einen seichten Abenteuer-Film.
Daß die Leute nicht deswegen hereingekommen waren, zeigte sich
daran, daß sie dem Film kaum Beachtung schenkten. Sie
diskutierten miteinander, und der Raum war erfüllt von
vielstimmigem Ge-murmel. Der Film fand schließlich ein Ende.
Eine Schrifttafel wies auf die weitere Programmfolge hin.
    SEYMAR-LUCHOW UND DIE SOLARE FLOTTE -PRO UND KONTRA, las Julian.
    Er hatte das Programm auf seiner Bezugsebene nicht gesehen; aber
der Wortlaut der Erklärung, die Senator Peyrondel abzugeben
plante, war ihm vorher zugeleitet worden. Peyrondel war als erster an
der Reihe. Der Moderator stellte ihn als einen bekannten
konservativen Politiker vor, der in der vorliegenden Frage ganz und
gar auf der Seite des Solarmarschalls stehe. Peyrondel gab seine
Erklärung ab, und soweit Julian sich erinnerte, stimmte sie
wortgetreu mit den Unterlagen unterein, die auf der anderen
Bezugsebenejetzt noch irgendwo auf seinem Schreibtisch liegen mußte.
    Als nächster war Seymar dran. Seymar, hier wie dort ein
untersetzter Mensch mit einem etwas schwammigen Gesicht und
mißtrauisch blickenden Augen, erklärte umständlich,
warum er es für unerläßlich hielt, daß auch die
Solare Flotte in den Wirkungsbereich des Sey-mar-Luchow-Gesetzes
einbezogen wurde. Die Argumente waren nicht neu. Julian hatte sie
schon öfters gehört. Mit stetig wachsender Spannung wartete
er auf den Augenblick, an dem er selbst zu Wort kommen sollte.
    Als es soweit war, wollte ihm das Blut stocken. Wenn er schon beim
Anblick des Diktators Tifflor für wenige Sekunden den Eindruck
gehabt hatte, er stehe sich selbst gegenüber, so wurde dieses
Gefühl an Deutlichkeit und Eindringlichkeit noch bei weitem
übertroffen. Mit Gewalt wollte sich ihm die Überzeugung
aufdrängen, daß er hier einen Abschnitt aus einem Film
sehe, in dem er selber mitgewirkt hatte - er selber, nicht der
Tifflor dieses Universums! Nur mit Mühe zwang er sein
Bewußtsein, die Wirklichkeit zuzuerkennen und zuzugestehen, daß
dieser Tifflor dort ein anderer war als er, oder doch wenigstens daß
das Wesen Julian Tifflor auf dieser Welt in zwei wahrscheinlich
identischen Exemplaren existiere.
    Und dann kam der Augenblick, in dem er einen Atemzug lang nach
Worten gesucht hatte. Er

    erinnerte sich: Es war ihm plötzlich eingefallen, von dem
geplanten Text abzuweichen. Er hatte, während er sprach, ein
zugkräftigeres Argument gefunden und verlor einen Augenblick den
Faden, während er versuchte, es in den logischen Fluß
seiner Darstellung einzuf lechten.
    Atemlos sah Julian den Mann auf dem Bildschirm die Finger der
rechten Hand auf die Schreibtischplatte gleiten. Die Finger schienen
zu suchen. Der Mann suchte immer noch nach Worten.
    »Ich meine damit«, hörte Julian ihn sagen,
»daß... äh...«
    Die Finger ergriffen einen Schreibstift und hoben ihn auf. Die
Augen des Mannes waren auf den Stift gerichtet, als er weitersprach:
    »Eine militärische Installation ... ich meine:
Institution ...«
    Da war es Julian zuviel. Ächzend erhob er sich von seinem
Sitz und taumelte nach
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