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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat
Autoren: Perry Rhodan
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wandte er sich in die
entgegengesetzte Richtung. Julian sah ihm nach, ohne sich erinnern zu
können, woher er ihn kannte. Dann warf er einen Blick auf die
Leuchtschrift neben der Tür.
    LBENKIAN SEYMAR, ADMINISTRATOR, ITU-GALLA.
    Wenige Minuten später geleitete der Führer die
Neugierigen zurück zur Eingangshalle und entließ sie.
    Als die Sonne sank, rief er Dahya an. Er konnte sich das erlauben.
Er wußte, daß Julian Tifflor an diesem Tage so
beschäftigt war, daß er keine Zeit hatte, Dahya einen
Besuch abzustatten.
    »Du?« rief sie überrascht und erfreut zugleich.
»Ich dachte, du hättest keine Zeit?«
    Er machte ein beleidigtes Gesicht.
    »Nun, wenn du mich nicht haben willst...«
    »Red keinen Quatsch!« fuhr sie ihn kampfeslustig an.
Jetzt erst fiel ihr seine Kleidung auf. »Meine Güte, wie
hast du dich hergerichtet?!«
    »Uniformmüdigkeit«, grinste er. »Wie
steht’s mit einer Audienz?«
    »Jederzeit, Herr Solarmarschall!«
    Minuten später saß er ihr in einem bequemen Sessel
gegenüber, in der Hand ein Glas mit erfrischendem
Cocktail-Punsch, und hatte begonnen, ihr seine unglaubliche
Geschichte zu erzählen. Nicht die, die er wirklich erlebt hatte,
sondern eine, die er sich ausgedacht hatte.
    »Ich bin überzeugt, daß Seymar und Luchow nicht
tatenlos darauf warten werden, was die übermorgige Debatte
bringt«, faßte er seine Argumente zusammen. »Sie
werden sich abzusichern versuchen, und die beste Sicherung besteht
für sie darin, daß sie mich auf irgendeine Art und Weise
ausschalten.«
    Sie war anfänglich verwirrt. Aber sie war ebenso eine äußerst
kluge Frau und begriff rasch, daß seine Besorgnis begründet
war.
    »Gegen konventionelle Attentate bin ich ausreichend
geschützt«, fuhr er fort. »Aber S und L sind
fortschrittlich denkende Burschen, daher muß ich mit der
Möglichkeit eines Parachron-Anschlags rechnen. Ich möchte
mich dagegen sichern, ohne daß jemand von meinen Maßnahmen
erfährt.« Er lächelte sie an. »An dieser Stelle
kommst du ins Spiel.«
    Er erklärte ihr, was er brauchte. Es war dieselbe Liste, die
er dem Referenten des Ministeriums für Wissenschaft auf Sabonnes
Welt und Dahya auf der Bezugsebene des Tyrannen aufgegeben hatte.
Dahya nahm sie zu sich.
    »Ich nehme an, du hast es eilig«, sagte sie.
    Er nickte. Als sie aufstand und dicht an ihm vorbeigehen wollte,
hielt er sie fest und fügte hinzu:
    »Aber nicht so eilig!«
    Sie glitt willig in seine Arme. In der Umarmung vergingen die
Sorgen, die ihn bis vor wenigen Sekunden noch bedrückt hatten,
verflüchtigte sich die Unruhe, die seit Tagen in ihm lebte und
ihn zu einem Gehetzten machte. Er verlor den Sinn für die Zeit.
Als Dahya sich sanft von ihm befreite, fiel sein Blick auf die Uhr.

    Noch zwei Stunden bis Mitternacht!
    »Ich mache mich jetzt auf den Weg«, sagte Dahya.
»Stanko wird mir helfen zu besorgen, was du brauchst.«
    Er nickte. Stanko war ein ehemaliges Faktotum der Familie
Petrasch, das in Terrania-City seinen Lebensabend verbrachte. Dahya
war seit eh und je Stankos Liebling gewesen. Sie brauchte nur zu
winken, und er gehorchte. Es würde ihm nichts ausmachen, seine
Nachtruhe für Dahya zu opfern. Außerdem war er schweigsam,
wenn man es von ihm verlangte.
    »Ich bin nicht sicher«, sagte Julian, »ob ich
hier sein werde, wenn du zurückkommst.« Er lächelte.
»In dieser Zeit der Krise hast du einen gefährlich
ablenkenden Einfluß auf meine Denkvorgänge.«
    »Meine angeborene Eitelkeit«, antwortete sie, »nimmt
diese Feststellung als Kompliment und bedankt sich dafür. Mach
dir's bequem und entscheide dich, wie du es für richtig hältst.«
    Unter der Tür nahm er sie noch einmal in die Arme. Sie
entwand sich ihm lachend, aber er hielt ihre rechte Hand fest. Sie
versuchte, seinem Griff zu entkommen. Dabei streckte sie den Arm, und
sein Blick blieb wie gebannt auf der zarten Haut der Armbeuge haften.
    Die Haut war rein und von makelloser Farbe. Nicht eine Spur von
Unreinheit, keine Spur von dem Mal, das zu entfernen sie sich so
hartnäckig geweigert hatte!
    Er hatte ihre Hand losgelassen, und sie war gegangen, ohne seine
Bestürzung zu bemerken. Wie benommen hatte er auf die Tür
gestarrt, die sich hinter ihr schloß.
    Der Umschwung war zu rasch gekommen. Noch vor wenigen Minuten
hatte er sich hier zu Hause gefühlt. Noch vor ein paar
Augenblicken hatte ihn eine Wärme erfüllt, gegen die die
Unruhe der vergangenen Tage nicht aufkommen konnte. Jetzt war er
wieder ein Fremder. Dies war nicht
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