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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat
Autoren: Perry Rhodan
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seine Welt. Als ob es daran je
einen Zweifel gegeben hätte - und doch hatte er, als Dahya in
seinen Armen lag, daran zu zweifeln begonnen. Er gehörte nicht
hierher. Dahya trug das Mal nicht.
    Er hielt es in dieser Wohnung nicht mehr aus. Jedes Zimmer,jeder
Winkel erinnerte ihn an sie. Er mußte hinaus ins Freie. Er
brauchte frische Luft und eine neutrale Umgebung, damit der Verstand
darangehen konnte, den Wirrwarr der Emotionen zu ordnen, der in ihm
tobte.
    Ohne zu wissen, was er tat, trat er in den Wandschrank, in dem er
sich eine kleine Ersatzgarderobe eingerichtet hatte. Sie kam ihm
zupaß, wenn er von hier aus direkt zu einer Besprechung gehen
oder eine andere Funktion wahrnehmen mußte. Er streifte die
lächerliche Kleidung ab, die er am Nachmittag erworben hatte,
und legte eine Uniform an, die Uniform mit den Rangabzeichen des
Solarmarschalls.
    Auf dem Allzweck-Terminal hinterließ er Dahya eine
Botschaft:
    BIN GEGEN SIEBEN UHR ZURÜCK ...
    Dann ging er.
    Es ging auf Mitternacht. Die Straßen des Wohnbezirks waren
unbelebt, nur dann und wann glitt noch ein einsames Fahrzeug die
Fahrbahn entlang. Julian bog nach links in einen Park ein. Er wollte
dem hellen Glanz der Straßenlaternen entkommen. Er brauchte
Finsternis, um ungestört denken zu können.
    Er mußte weg, so schnell wie möglich. Er würde den
Verstand verlieren, wenn er noch lange auf dieser Welt blieb. Ihre
Ähnlichkeit mit der seinen vertrug sich nicht
    mit dem Schmerz, den erjedesmal dann empfand, wenn er
daraufhingewiesen wurde, daß er trotz alledem ein Fremder war.
Der Widerstreit der beiden Eindrücke schuf einen Zustand, der
sein seelisches Gleichgewicht ernsthaft bedrohte. Es war am besten,
wenn er die Nacht hier draußen im Finstern verbrachte und zum
verabredeten Zeitpunkt zu Dahya zurückkehrte, um rasch und ohne
Aufenthalt die Dinge abzuholen, die sie besorgt hatte. Auf dieser
Welt würde es nicht schwierig sein, einen Ort zu finden, an dem
er sich die nötige Energie verschaffen konnte.
    Ein Gedanke schoß ihm plötzlich durch den Kopf. Er
hatte sich mit der Sache gar nicht befaßt. Er hatte sie seit
dem vergangenen Nachmittag in den Hintergrund seines Bewußtseins
verdrängt, sie als unwichtig abgetan. Aber das Unterbewußtsein
hatte sich mit ihr beschäftigt, an ihr gearbeitet und
wartetejetzt, da er am wenigsten darauf gefaßt war, mit einem
Resultat auf.
    Er wußte, wer der Mann gewesen war, den er während der
Führung durch die Solar Hall aus

    Seymars Büro hatte kommen sehen: Mochtli Yumah, ehemaliges
Mitglied des Pressestabs im Kommandozentrum Imperium-Alpha, vor
wenigen Jahren dort ausgeschieden und seitdem freier Journalist
linksliberaler Prägung, der sich in jüngster Zeit dadurch
hervorgetan hatte, daß er die Seymar-Luchow-Akte als die
bedeutendste Entwicklung seit der Einführung des allgemeinen
Wahlrechts pries.
    Na und?
    Er wollte die Erkenntnis als belanglos abtun. Was hatte sie
schließlich zu besagen? Daß Yumah, Seymar und Luchow
Gesinnungsgenossen waren, wußte die ganze Welt. Wen sollte es
erstaunen, daß Yumah Seymar in dessen Büro aufgesucht
hatte? Und doch weigerte sich Julians Verstand, die Angelegenheit
einfach fahren zu lassen. Da steckte noch etwas dahinter. Aus der
zufälligen Beobachtung im Bürotrakt der Solar Hall ließ
sich mehr ableiten, als sich dem ersten Blick darbot.
    Gesetzt den Fall, Seymar und Luchow hatten wirklich
    die Absicht, Julian Tifflor durch ein Attentat schachmatt zu
setzen. Gesetzt den Fall, die Geschichte, die er Dahya erzählt
hatte, war, obwohl frei erfunden, wahr -bis hin zu dem kleinen
Detail.
    Er blieb stehen und griff sich an den Kopf.
    Was heißt, gesetzt den Fall? Er wußte ja, daß
Seymar und Luchow ein Attentat planten. Schließlich war er
selbst ihm zum Opfer gefallen. Aber das war auf einer anderen
Bezugsebene geschehen. Darauf mußte man achten, nicht wahr?
    Mußte man...?
    Seine Verwirrung nahm zu. Mochtli Yumah, Mochtli Yumah ... was gab
es sonst noch zu bedenken? Seine radikale Einstellung hatte bei
seinen Vorgesetzten Unwillen erregt. Man hatte ihm nahegelegt, seine
Ansichten zu ändern oder aus dem Staatsdienst auszuscheiden. Als
aufrechter Radikaler hatte er sich für das letztere
entschlossen. Es hatte noch einen ähnlich gelagerten Fall
gegeben, und zwar annähernd zur gleichen Zeit. Wer war das
gewesen ...?
    Jaim Secquin! Ein Beamter der Unterabteilung Forschung und
Technik. Ein Mann der Administration, und dennoch ein Experte
zumindest auf dem Gebiet der
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