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PR TB 134 Das Parachron Attentat

PR TB 134 Das Parachron Attentat

Titel: PR TB 134 Das Parachron Attentat
Autoren: Perry Rhodan
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in regelmäßigen Abständen die
letzten Tagesnachrichten verkündet wurden. Der Magen verkrampfte
sich unwillkürlich, als er sich an das Transparent erinnerte,
auf dem er die Neuigkeit von »einem der bedeutendsten
Ereignisse des Jahres 209« gelesen hatte. Er wartete, bis das
riesige Aggregat zum Leben erwachte. Das Herz begann zu pochen, als
er die ersten Worte las:
    HEUTE, AM 1. JUNI 3457 ..,
    Das war der Tag, bevor er in die Falle ging und durch das
Parachron-Feld auf Sakhmo-Chans Bezugsebene geschleudert wurde!
    GROSSE EREIGNISSE WERFEN IHREN SCHATTEN VORAUS. SOLARMARSCHALL
TIFFLOR WIRD ÜBERMORGEN VOR DEM PARLAMENT BEANTRAGEN, DASS DIE
SOLARE FLOTTE DEM SEYMAR-LUCHOW-GESETZ NICHT UNTERWORFEN WIRD.
LIBERALE SENATOREN UND VÖLKERRATSVER-TRETER KÜNDIGEN
HEFTIGEN WIDERSTAND AN...
    Einen Augenblick lang wurde es ihm schwarz vor den Augen. Aber er
fing sich wieder. Wie unglaublich nahe war er seiner Bezugsebene
gekommen! Auf dieser Welt lebte ein anderer Julian Tifflor, ein
Solarmarschall, der sich anschickte, dasselbe zu tun, was er sich in
dem Universum, in dem er kam, auch vorgenommen hatte. Es gab ein
Parlament. Es gab liberale Senatoren und Mitglieder des Völkerrates,
und demnach wahrscheinlich auch solche, die als konservativ
bezeichnet wurden. Die Liberalen sprachen gegen Tifflors Vorschlag,
die Solare Flotte vom Einflußbereich des
Seymar-Luchow-Ge-setzes auszunehmen, die Konservativen dafür.
    Dies war eine freie Welt! Frei wie die seine, die er vor einer
Ewigkeit - wenigstens kam es ihm so vor - verlassen hatte. Noch halb
benommen von der betäubenden Erkenntnis ging er auf eine
Rufsäule zu und verlangte einen Mietwagen. Er mußte weg
von hier, fort aus dem brausenden Gedränge der Stadtmitte, weg
an einen einsamen, ruhigen Ort, wo er nachdenken konnte. Der
fahrerlose Mietwagen hielt unmittelbar vor ihm. Er stieg ein. Es kam
ihm gar nicht der Gedanke, daß seine ID-Karte auf dieser Welt
womöglich nicht akzeptiert werden würde. Er steckte sie in
den Schlitz, die Automatik gab sie ihm zurück und erkundigte
sich nach dem Fahrtziel.
    »Menah’s Steak House«, antwortete er
geistesabwesend.
    Das Fahrzeug setzte sich in Bewegung. Es dauerte einige Minuten,
bis er seinen Fehler einsah. Menah’s Steak House war, obwohl in
der Nähe der Stadtmitte gelegen, in der Tat ein ruhiger Platz,
an dem man ungestört nachdenken konnte. Aber es war gleichzeitig
eines seiner Lieblingslokale. Wenn der Tifflor dieser Welt dieselben
Neigungen hatte, würde man ihn dort sofort erkennen.
    »Zieländerung«, sagte er zu dem Autopiloten.
»Östliches Stadtende, Sunrise Boulevard, Freddie's Fun
Food.«
    Der Autopilot gehorchte. Er war daran gewöhnt, daß
seine Fahrgäste ihre Absichten änderten.
    Die Fahrt dauerte fast eine halbe Stunde. Auf den Uhren der Stadt
hatte Julian gelesen, daß es auf neun Uhr ging. Er richtete
seine eigene danach. Freddie's Fun Food stand noch genauso wie vor
neun Jahren, als er zum letztenmal dagewesen war. Freddie brüstete
sich damit, daß es in seinem Restaurant keinen einzigen Roboter
gäbe. Das war geschwindelt, aber die Gäste konnten Freddie
nicht überführen, denn die einzigen Roboter, die er besaß,
hielten sich in der Küche auf und kamen der Kundschaft niemals
zu Gesicht.
    Um diese Zeit waren die vielen kleinen Räume des Restaurants
fast leer. Julian fand ohne Schwierigkeit einen Platz an einem der
Fenster, die über die Steppe hinausblickten. Spielerisch
schaltete er die Speisekarte ein und ließ das reichhaltige
Angebot über den kleinen Bildschirm abrollen, ohne wirklich zu
lesen, was er sah.
    Ein Kellner näherte sich seinem Tisch, ein kleiner, stämmiger
Mann von glänzend schwarzer Hautfarbe.
    »Sie haben schon gewählt, Sir?« erkundigte er
sich höflich.
    Julian bestellte ein Getränk. Er war nicht hungrig. Der
Kellner blieb stehen.
    »Noch etwas?« fragte Julian irritiert.

    »Sir, verzeihen Sie...«, stammelte der dienstbare
Geist, »sind Sie nicht etwa ...?«
    »Nein, ich bin sein Sohn«, antwortete Julian kurz
angebunden.
    »Sein Sohn?!« staunte der Afroterraner. »Ich
wußte gar nicht... daß er ... wo der Mann doch gar
nicht...«
    »Meinen Sie vielleicht, er sei aus Holz?« fragte
Julian.
    Der Kellner murmelte ein paar Worte in einer Sprache, die Julian
nicht verstand, dann eilte er davon.
    Die größte Schwierigkeit bei der Beurteilung seines
Problems, fand Julian, war das menschliche Vorurteil gegenüber
dem BegriffZeit. Die Parachron-Physik
    lehrte, daß es die
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