Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 130 Insel Der Bewährung

PR TB 130 Insel Der Bewährung

Titel: PR TB 130 Insel Der Bewährung
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Bohlentüren trat. Die Kälte
der Eisplatte vor ihm durchdrang das Erdreich und die Balken. Yantro
sah zu, wie die beiden Männer hinter ihm die Portale schlössen
und die Riegel vorschoben. Er war allein. Vor ihm befanden sich nur
die trennenden Tore.
    Das Tor wurde aufgerissen.
    Yantros erster Gedanke war, daß er nicht mit dem Gesicht zur
Sonne kämpfen mußte; er befand sich an einem Ende des
Ovals, und die Sonnenstrahlen fielen von rechts schräg auf die
stumpfsilberne Eisfläche. Er machte ein paar Schritte, sah sich
um und entdeckte mehr als zweihundert Leute, die auf den Rängen
Platz genommen hatten. Inmitten der Zuschauer entdeckte er einen
stumpfblauen, eiförmigen Gegenstand, der kardanisch aufgehängt
war und sichjetzt langsam bewegte, als Yantro die Glätte des
Eises prüfte.
    Ein großes Objektiv starrte ihn aufdringlich an.
    „Auch das noch - mein letzter Kampf wird dokumentarisch
festgehalten!" keuchte Yantro auf. Er rutschte geradeaus, hielt
mit den Armen und mit Hilfe des Kampfbeils die Balance und kam nach
einer Vierteldrehung wieder zum Stehen.
    „Erhöhter Schwierigkeitsgrad, Yantro!" sagte er
sich.
    Die Personen, die in Teilejener Decken oder Teppiche gehüllt
waren, deren Herstellung durch die programmierten Raupen er selbst
miterlebt hatte, warteten. Sie sahen ihn mit klinischem Interesse an.
Das Kameraauge drehte sich wieder von ihm weg und auf das große,
massive Tor zu, von dem er durch rund hundertfünfzig Meter
Entfernung getrennt war.
    Yantros Fehler war, das erkannte er in diesem Augenblick, daß
er das alles nicht recht ernst nehmen konnte. Zuviel Kulisse, zuwenig
echt.

    Er hob die Hand und ließ die beiden Schneiden des Kampf
beils in der Sonne aufblitzen.
    „Schickt mir das Garr a!" schrie er.
    Ein überraschtes Murmeln ging durch die Menschenmenge. Es gab
weder Posaunen noch andere dramatische Effekte. Nur das riesige Tor
ihm gegenüber glitt langsam in seitlichen Führungsschienen
in die Höhe. Wieder hörte Yantro den Schrei der unbekannten
Bestie, der dazu geeignet war, sein Blut in den Adern gefrieren zu
lassen. Das Tor hielt an, eine fünfzehn Meter hohe und zwanzig
Meter breite Öffnung klaffte auf. Dahinter war ein dunkler
Stollen. Yantro blickte starr geradeaus. Aus dem dunklen Schlund vor
ihm tauchte eine breite Masse auf. Sie kam rasend schnelljenen
versteckten Korridor entlang, wurde deutlicher. Yantro sah einen
gehörnten, weißen Schädel mit langen, schlanken
Stacheln und Hörnern. Zwei riesige rote Augen aufbeiden Seiten
des Kopfes wirkten wie halbkugelige Kanzeln. Das Tier rannte auf vier
stämmigen Beinen geradeaus, dann stemmte es die Klauen oder Hufe
nach vorn und zog dahin wie auf Schlittschuhen. Es hinterließ
vier tiefe Rillen im Eis. Ein langer Schwanz, der wie der
Stachelschwanz eines Skorpions nach vorn gekrümmt war, krönte
einen Kamm aus Stacheln und Knochenplatten. Auch die Flanken des
Tieres waren von weißen, scharfkantigen Platten bedeckt.
    Der Schwung trug das Garra bis fast in die Mitte der Arena.
    „Hierher!" krächzte Yantro.
    Er bewegte sich schnell fünfMeter nach vorn. Langsam drehte
das Tier den Schädel, der irgendwie spitzkegelig wirkte. Die
roten Augen mit den schwarzen Pupillenringen beobachteten den
winzigen Gegner und folgtenjeder seiner Bewegungen. Das schwere Tor
senkte sich geräuschlos wieder nach unten.
    Das Tier war länger als zwölfMeter und mindestens
fünfMeter hoch. Unvermittelt griff das Garra an.
    Yantro sah, wie sich scharfe Krallen ins Eis fraßen. Das
Tier senkte den Kopf, schob die Schultern nach vorn und stürmte
los. Mitjedem Meter, den das Garra in seinem wilden Ansturm
zurücklegte, wuchs seine Geschwindigkeit. Yantro schätzte
das Tempo ab und glitt wie ein hilfloser Schlittschuhläufer
wieder zurück an seinen alten Platz. Er beobachtete sorgfältig
die Beine der Bestie. Sie änderte den Kurs, indem sie den
mächtigen Körper herumwarf.
    Mit etwa sechzig Stundenkilometer raste das Garra heran.
    Yantro Addaura rannte nach vorn, der Bestie entgegen. Er hielt das
Kampfbeil in beiden Händen. Die rechte Hand in dem dicken, mit
Stacheln an den Fingergelenken versehenen Handschuh lag fest um den
geformten Griff der Waffe. Noch zwanzig Meter! Das Hornpaar oberhalb
des Rachens schleifte fast auf dem Eis. Dann war die Bestie heran.
Sie stemmte die Beine gegen das Eis und begann wie auf Schienen
aufYantro zuzurutschen. Der Mann warf sich zur Seite, wich dem linken
Hörn aus und befand sich, als das Tier mit furchtbarer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher