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PR TB 130 Insel Der Bewährung

PR TB 130 Insel Der Bewährung

Titel: PR TB 130 Insel Der Bewährung
Autoren: Perry Rhodan
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halbtot. Die
Unsicherheit seiner Situation zerrte an seinen Nerven. Er wußte,
wie er hieß. Er ahnte auch, daß er eine bestimmte
Bedeutung innerhalb einer gewissen Gemeinschaft hatte oder wenigstens
gehabt hatte. Hier war er mitten im Geheimnis. Oder war er im
Begriff, wahnsinnig zu werden? Er hob die Hände

    und blickte die Finger an. Auf dem Mittelfinger der Rechten
bemerkte er einen helleren Streifen, während der Rest der Haut
sonnenverbrannt war.
    „Ein Ring?"
    Er kannte also noch eine Menge Begriffe. Am Rand der Lichtung
fühlte er dankbar die Kühle des Schattens. Er blieb stehen.
In seinem Rücken befand sich ein ver-krümmter Baumstamm;
Yantro lehnte sich dagegen und sah vor sich die emsig wirkenden
Raupen. Programmgesteuerte Tiere, die Rundteppiche webten? Er
schüttelte den Kopf und verwünschte seine Unsicherheit.
    „Weiter! Ich muß Wasser haben!" stöhnte er.
    Sein Blick fiel auf seine Kleidung. Er trug halbhohe Stiefel aus
Leder. Darüber enge Hosen mit vielen Taschen. Auch sie waren
braun; der Stoff schimmerte, als ob Metall hineingewebt worden war.
Die Hose wurde von einem Gürtel gehalten, an dessen Seite die
Tasche mit einer Waffe befestigt war. Er spürtejetzt auch das
Gewicht, mit dem die Waffe gegen die rechte Hüfte drückte.
    „Vollkommen verrückt!" sagte er laut.
    Er warf einen letzten Blick auf die spinnenden Raupen und sah, als
er sich umdrehte, die Andeutung eines Pfades. Er ging langsam den
Pfad entlang. Über ihm brannte die Sonne. Die dichten Blätter
der Baumkronen ließen nur einzelne Lichtbahnen zum Boden durch.
In den Ästen lärmten Vögel. Handgroße
Schmetterlinge flatterten durch die Höhlungen zwischen den
Ästen. Es schien keine größeren Tiere zu geben.
Yantro Addaura kannte diesen Dschungel nicht. Zwar ähnelte der
dichte Wald vielen anderen Wäldern, aberjene Tiere, die ihre
eigenen Teppiche woben, kannte er nicht. Sie waren ihm ebenso fremd
wie sein gegenwärtiger Zustand.
    Er taumelte den kaum erkennbaren Pfad abwärts. Seine
gemarterten Sinne schienen Kühle, Feuchtigkeit und Wasser zu
spüren. Er versuchte, nicht an die wütenden Schmerzen zu
denken. Vor ihm wichen die dicht wuchernden Sträucher und Bäume
zurück. Der Schwung trug ihn weiter, bis auf eine zweite runde
Sandfläche hinaus. Aber...
    Noch während er über die Farben nachdachte, schlug die
Falle zu.
    Er rannte zwischen den letzten Büschen hinaus auf den Sand.
Aus dem Augenwinkel sah er über der Lichtung eine leicht
gewölbte Kuppel, die in einem zauberhaften Muster erstrahlte. Es
war ein fertiger Teppich. Er wirkte wie Glas, durch das die Sonne
leuchtete. Yantro blieb stehen, als er die Bewegung wahrnahm. Aber
der Teppich senkte sich rasend schnell. Als das Innenstück, das
einer prächtigen und vielfarbigen Blüte ähnelte,
seinen Kopf berührte, griff Yantro nach der Waffe und zog sie
aus der Tasche. Seine Reflexe schienen also noch in Ordnung zu sein.
Fast mechanisch entsicherte sein Daumen die Waffe, dann schlang sich
der leichte Teppich aus Tausenden einzelner Fäden um ihn. Seine
Schultern, die Arme, der Kopf... alles wurde eingesponnen.

    „Verdammt! Was ist das!" keuchte Yantro auf, bewegte
sein rechtes Handgelenk und feuerte. Ein dünner Strahl
zerschnitt das Gewebe. Als ob ein elektrischer Schlag durch sämtliche
Fäden ging, zuckte der Teppich zusammen. Abermals feuerte
Yantro, und wieder schlössen sich die Flächen des Stoffes
um ihn. Er schlug um sich, wurde von den Fasern geblendet und fühlte
nun zum erstenmal das Gewicht dieser Webarbeit. Zwei lange Schnitte
klafften in dem Gewebe. Yantro trat zur Seite, kämpfte mit dem
Teppich und spürte den Gestank, der von den schmorenden Rändern
der Schnitte ausging. Das Gewebe verhielt sich, als ob es Teil eines
Lebewesens sei. Seine Kraft ließ nach, aber ein dritter Schnitt
verbrannte ein weiteres Stück, und er zwängte seinen Arm
und die Schulter hindurch.
    Er wußte nur, daß es um sein Leben ging. Er erkannte
die Welt nicht, in der man ihn ausgesetzt hatte. Der Begriff
Notlandung drängte sich, während sein Oberkörper frei
kam, in seine Überlegungen.
    Er trat mit dem Fuß nach einer Gewebekante und stand
plötzlich im Freien. Neben seinen Stiefeln klafften die
Schnitte. Der Teppich, derjetzt auf dem Sand lag, bewegte sich
heftig. Yantro taumelte, als eine Falte heranraste. Sie sah aus wie
das Stück einer Meereswoge, ehe sie sich als Brandung brach. Die
Falte erreichte ihn, warf ihn um, und im gleichen Augenblick hob sich
der
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