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PR TB 130 Insel Der Bewährung

PR TB 130 Insel Der Bewährung

Titel: PR TB 130 Insel Der Bewährung
Autoren: Perry Rhodan
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langsamer.
Yantro drehte sich um und rutschte rückwärts. Dicht vor ihm
waren die beiden gesenkten Hornlanzen.
    „Jetzt!" stöhnte er auf und sprang in die Luft.
    Sein linker Fuß fand Halt auf dem schleifenden Stoßzahn.
Der rechte fuhr einen Sekundenbruchteil lang hilflos durch die Luft,
dann erfolgte der Zusammenprall. Yantro wurde heftig gegen die
knöcherne Stirnplatte geschleudert. Seine Arme schwangen nach
vorn, die Dolche bohrten sich rechts und links in die Augen des
Tieres.
    Eine Sekunde lang herrschten absolute Stille und
Bewegungslosigkeit.
    Dann schrie Yantro auf. Der Schmerz, der seine Rippen und seine
Lunge folterte, war groß genug, um ihn bewußtlos zu
machen. Er kämpfte gegen die schwarzen Nebel der Ohnmacht an,
zog die Dolche heraus und stieß abermals zu. Er fühlte an
seinen Händen eine warme Flüssigkeit. Auch das Garra rührte
sich nicht.
    Es rutschte langsam, mit dem letzten Schwung, direkt auf die
Stelle der Barriere zu, über der das Fernsehauge sich drehte.
Niemand sprach, niemand bewegte sich. Dann kam Bewegung in das Tier.
    Die erste Reaktion war ein Schrei, den man auf der Ersten Insel
hätte hören können.
    Dann schüttelte das Tier den Kopf. Die Bewegung griff auf die
Schultern über. Der Vorderkörper dieser merkwürdigen
Eidechse pendelte hin und her. Yantro verlor seinen Halt und wurde
weggeschleudert. Er tanzte die ersten zehn Meter dahin, in einem
grotesken Ballett aus Beschleunigung und dem Versuch, das

    Gleichgewicht nicht zu verlieren. Dann schwankte er, fiel auf die
Seite und schlitterte in einem leichten Bogen auf den Ort des
Zusammenstoßes zu. Krachend und rasselnd landete er zwischen
den riesigen Eissplittern. Das Geräusch riß das Tier aus
seinem verzweifelten Kampf auf der Stelle.
    Zwei Hornplatten klappten nach hinten und gaben die krausen
Windungen von Hörmuscheln frei.
    Yantro begriff.
    „Hierher, Garra! Hierher!" schrie er aus Leibeskräften.
    Das Tier ortete ihn wie eine Fledermaus das Insekt. Wieder wurde
aus dem Angriff eine rasende Beschleunigung. Yantro bückte sich,
stemmte einen der Eisdolche hoch, der an der Basis einen Durchmesser
von fünfzig Zentimetern hatte und länger als drei Meter
war. Er stemmte das Ende gegen die bröckelnde Wand der Barriere
und richtete die Spitze auf den heranschlitternden Riesen. Kurz vor
dem Aufprall zischte Yantro durch die Zähne.
    Das Garra wandte den Kopf.
    Die Spitze des Eisdolches bohrte sich von schräg vorn in das
ausgelaufene Auge, wurde durch die beschleunigte Masse tles Tieres
hineingetrieben und verschwand in der Länge von zwei Metern im
Kopf der Bestie. Sie fiel auf der Stelle um. Das Eis dröhnte auf
wie unter einem Meteoraufschlag. Dann schlug das Garra einige Male
mit den Läufen, zuckte mit dem Schwanz und war tot. Yantro ging
mit gesenktem Kopf auf den kleinen Eingang der Arena zu. Er fühlte
sich als Sieger und auch wieder nicht: Was hatte er hier besiegt, und
aus welchem Grund hatte dieser wahnwitzige Kampf stattfinden müssen?
    Das Tor wurde aufgerissen.
    „Du hast gewonnen!" sagte Arcana laut. Er stand in
einem ganz einfachen Gewand in der eisenbeschlagenen Schleuse und
streckte die Hände aus.
    Ich habe es versprochen, ehemaliger Häuptling!" murmelte
Yantro schwach. „Und was steht nun auf unserem bizarren
Programm?" Arcana hob die Schultern und sagte leichthin: „Ich
weiß es nicht. Ich bin nicht mehr länger Häuptling.
Du bist der neue Knesen der Zandomenegha."
    „Als neuer Häuptling oder Knesen ordne ich an, daß
mich die hübschesten Mädchen des Stammes die nächsten
drei Tage versorgen, heilen und verwöhnen sollen. Dich, Arcana,
mache ich zu meinem Obersten Ratgeber. Und gleich die erste Frage:
Ist dieser Entschluß weise ... oder mußt du erst die
Analyse der Aufzeichnungen dort abwarten?"
    Er drehte sich mit schmerzenden Muskeln um und deutete auf das
Fernsehauge, das den toten Berg aus Fleisch, Muskeln und
Knochenplatten betrachtete. Die Stammesangehörigen in den
Mänteln der Raupen verließen langsam die Ränge der
Arena.
    „Die Analyse geht uns nichts an", sagte Arcana.
    „Trefflich. Wo wohne ich?"
    „Dort, wo du gegessen hast. Es ist alles vorbereitet."

    Yantro nickte und spürte, wie seine Nackenmuskulatur
schmerzend protestierte. „Das ist schnelle Arbeit."
    „Dafür sind wir berühmt!" erwiderte Arcana.
„Die nächsten drei Tage wirst du dich ausruhen können.
Aber es werden dir keinerlei Informationen gegeben. Es sei denn, du
findest selbst etwas heraus.
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