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PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

Titel: PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder
Autoren: Hubert Haensel
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Militarismus pur, völlig überflüssig, aber seitens der Alteraner offensichtlich unerlässlich. Äußerlichkeiten wie diese, so empfand Rhodan, waren Anzeichen des Niedergangs. Die Verluste an Leben, Material und Territorium wurden durch eine immer straffere Führung scheinbar kompensiert. Dazu passte Staatsmarschall Michous Verhalten. Für Altera war es fünf vor Zwölf.
    Rhodans Blick traf sich mit dem des Laren, der ihn eindringlich musterte. In Verduto-Cruz' Augen loderte ein Feuer aus Zorn und Tatkraft. Groß und weit auseinanderstehend, zogen sie in dem faltig und eingetrocknet wirkendem Gesicht sofort jede Aufmerksamkeit auf sich.
    Rhodan hielt sich zurück. Nur der Sergeant, der die Raumsoldaten der HANSHAO befehligte, ging dem Laren entgegen. Ver-duto-Cruz betrachtete das alteranische Schlachtschiff mit einer Akribie, als gelte es für ihn, jedes noch so unscheinbare Detail zu analysieren. Aus seiner Haltung sprach unverkennbarer Stolz. Er ignorierte sogar, dass seine Bewacher zur Seite traten.
    Ob der Lare aus völlig freiem Entschluss gekommen war, wagte Rhodan nicht zu beurteilen. Er vermutete, dass der Erste Hetran dabei doch ein gewichtiges Wort gesprochen und Cruz abkommandiert hatte.
    »Ich bin beauftragt, dich an Bord zu bringen!«, sagte der Sergeant schroff.
    Verduto-Cruz übersah den Uniformierten geflissentlich.
    »Bist du schwerhörig, Großohr?«
    Ruckartig hob der Techniker den Kopf. »Nein, das bin ich nicht.«
    »Worauf wartest du dann? Wir vergeuden hier kostbare Zeit.«
    »Sie sollten sich eines anderen Tonfalls bedienen, Alteraner! Ich bin freiwillig gekommen, und ich bin keinesfalls Ihr Gefangener. Wenn Sie das nicht akzeptieren, ist unsere Zusammenarbeit beendet, bevor sie beginnen kann. Wobei« - der Lare schaute den Sergeanten herausfordernd an - »Sie mich brauchen, nicht ich Sie. Ihr Imperium steht am Abgrund.«
    »Umso mehr Grund, keine Zeit zu verlieren.« Der Uniformierte ergriff Verduto-Cruz am Kragen. Er glaubte offenbar, mit dem kleineren Laren leichtes Spiel zu haben.
    Seinen Irrtum begriff er schnell.
    Der Schwarzhäutige explodierte förmlich. Rhodan sah seine Arme auseinanderfliegen, ein Ellenbogen krachte dumpf in die Magengrube des Alteraners. Der Sergeant stürzte rücklings auf die Piste, und als er die Waffe zog, setzte der Lare nach. Der Strahler schlitterte zwar über den Stahlbeton davon, aber mindestens zwanzig Thermogewehre ruckten hoch. Ihre flirrenden Projektormündungen zeigten unmissverständlich auf den Laren.
    »Hände in den Nacken!«
    »Beine auseinander!«
    Die Befehle überschlugen sich.
    »Falls du an deinem Leben hängst, keine unvorsichtige Bewegung mehr, Lare!«
    Breitbeinig stand Verduto-Cruz da, leicht nach vorn geneigt und die Hände tatsächlich im Nacken verschränkt. Ihm war also bewusst, dass er gegen die Soldaten keine Chance hatte. Dennoch erinnerte er Rhodan weiterhin an einen gereizten und sprungbereit lauernden Panther.
    »Euer Offizier wird nicht lange bewusstlos sein«, sagte der Lare geringschätzig. »Ich mag es nur nicht, wenn mich jemand anfasst.«
    »Geh endlich weiter!« Einer der Soldaten winkte unmissverständlich mit der Waffe.
    Das war kein Geplänkel mehr, das war beinahe schon Hass, der sich entlud. Der Graben zwischen beiden Völkern schien längst unüberbrückbar tief eingebrochen zu sein. Daran konnte auch der Zwang zur Zusammenarbeit wenig ändern. Rhodan war jedoch keineswegs bereit, einer Eskalation auch nur im Kleinen tatenlos zuzuschauen.
    »Ist es zu viel verlangt, von Alteranern so etwas wie Höflichkeit zu erwarten?«, fragte Verduto-Cruz in dem Moment schrill.
    »Gib einem Laren den kleinen Finger, und er nimmt sofort den ganzen Arm. Trotzdem, wenn du Wert darauf legst, Schwarzgesicht: Sei so freundlich und lass dich nicht bitten!« Die langläufige Waffe in seiner Armbeuge redete nach wie vor eine unmissverständliche Sprache.
    »Ich kann nicht behaupten, dass mir die Zusammenarbeit mit den Alteranern erstrebenswert erscheint.« Immerhin ging Verduto-Cruz nun auf die Rampe zu. »Trotzdem muss ich wohl meine Bedenken hintanstellen. Das ist schwer, verdammt schwer. Erst halten mich die Behörden einen halben Tag lang und die ganze Nacht hindurch fest, weil sie mich grundsätzlich als verdächtig ansehen, obwohl ich freiwillig gekommen bin ... Und nun das hier.«
    »Die Situation wird sich ändern, sobald wir im Raum sind.« Rhodan trat zwischen den Bewaffneten hindurch vor.
    Verduto-Cruz musterte ihn mit einem
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