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PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

Titel: PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder
Autoren: Hubert Haensel
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überlichtschnellen Flug durch den Zwischenraum frappierend den Kalups von einst.
    Selten hatte sich Rhodan so oft an die Vergangenheit erinnert wie in Ambriador. Die Zeit war keineswegs stehengeblieben, das tat sie nie, denn in dieser Hinsicht war sie gnadenlos, aber sie hatte Dinge konserviert und lebendig erhalten, die andernorts längst ihren Platz im Museum gefunden hatten.
    Während der Regen auf die Piste trommelte und Blitze in die Prallfelder einschlugen, strich der Resident sinnend mit beiden Händen über den Stahl des Kompensationskonverters.
    Damals...
    Die Menschheit hatte sich gegen die etablierten Völker in der Milchstraße behauptet und nicht nur die Unabhängigkeit bewahrt, sondern war zu einem kleinen Sternenreich herangewachsen, dem Solaren Imperium. Er selbst hatte fasziniert die Auswirkung der potenziellen Unsterblichkeit an sich beobachtet, das Anhalten des Alterungsprozesses durch eine höhere Macht, nicht mit Hilfe eines implantierten Aktivatorchips wie heute, sondern aufgrund der ihm und seinen Gefährten gewährten Zelldusche. Alle Kraft hatte er darangesetzt, seinen Traum zu verwirklichen, Terra und die Terraner im Kosmos zu etablieren und die Menschheit weit hinauszuführen in eine Zukunft, die eines Tages das Paradies bringen musste.
    Rhodan dachte zurück an die Druuf, in deren Universum die Zeit sehr viel langsamer verlaufen war als im Einstein-Raum. Von den
    Druuf stammte das Prinzip des Lineartriebwerks, das der Hyperphysiker Arno Kalup letztlich weiterentwickelt und zur Serienreife geführt hatte. Die zwangsläufige Folge dessen war der Griff nach der Nachbargalaxis Andromeda gewesen, und genau in jener Sturmund Drangzeit, nur drei Jahre nach dem Sieg über die Meister der Insel, hatte ein schwerer Hypersturm die Siedlerschiffe nach Ambriador verschlagen.
    Rhodans Hände berührten eine der Redundanz-Konsolen. Die Schaltroutine war nicht schwer zu ergründen. Er zögerte nur unmerklich, als er die holographischen Bereitschaftsanzeigen abrief.
    Die autarke Energieversorgung der Peripherie war intakt.
    Hatte er anderes erwartet als die in Sekundenabständen aufleuchtenden Funktionswerte? Eigentlich nicht, gestand er sich ein. Oder doch? Ein Hauch von Zweifel ließ sich nicht vertreiben. Staatsmarschall Michou folgte eigenen Plänen, das hatte er schon mit dem Entzug der Silberkugel bewiesen. Natürlich wollte er, dass Rhodan für ihn die Kastanien aus dem Feuer holte, also sorgte er dafür, dass die benötigte Ausrüstung zur Verfügung gestellt wurde. Mit funktionsunfähigen Linearkonvertern für die Posbi-BOX-1122-UM hätte er sich selbst einen schlechten Dienst erwiesen.
    Rhodan atmete tief durch. Mondra war an Bord der HANSHAO gegangen, ohne den Ersatzaggregaten übermäßige Beachtung beizumessen. Sie zweifelte nicht daran, dass die Vorbereitungen reibungslos ablaufen würden. Für viele Alteraner war Perry Rhodan nach wie vor der Großadministrator des Solaren Imperiums, der die Menschheit entscheidend vorangebracht hatte - das unerwartet fleischgewordene Idol ihrer Stammväter. Ihn, der gekommen war, um zu helfen, behinderte man nicht. Man beraubte ihn höchstens seiner Rückkehrmöglichkeit in die Milchstraße, wie es der Staatsmarschall getan hatte, und zwang ihn kompromisslos zur Unterstützung.
    Er hatte seinen Ärger darüber längst verdrängt. Michou war nicht das Problem, sein Verhalten wurde angesichts des seit mehr als einer Generation tobenden Vernichtungskriegs der Posbis gegen Altera durchaus verständlich. Eines der großen Rätsel war der jähe Umschwung der Roboter von friedlichen Mitbewohnern Ambriadors
    hin zu erbitterten Eroberern. Zu gnadenlosen Mördern sogar.
    Rhodan nahm Kontrollschaltungen vor, die üblicherweise von einer Hauptpositronik erledigt wurden. Die manuelle Vorgehensweise war für Notfälle vorgesehen und ohne externe Energieversorgung nicht mehr als eine Simulation des Kompensatorfeldes gegen vier- und fünfdimensionale Einflüsse.
    Dennoch reagierte der Resident überrascht auf die ersten Warn-anzeigen. Der Energiekreislauf stabilisierte sich nicht. Offenbar endete der Kontrollfluss im Bereich der Kompensatorröhren, und der Anregungsimpuls für die Hyperkristall-Folienbeschichtung drang nicht nach innen durch. Das Ergebnis blieb negativ, als Rhodan die Schaltungen wiederholte. Die mehrfach mannsgroßen Röhren waren als sperrigste Bauteile des Kalups nur schwer auszutauschen, hingegen vergleichsweise einfach von innen in Augenschein zu
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