Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

Titel: PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
gurgelte erschrocken und wirbelte herum, als sich eine Hand auf seinen rechten Arm legte und den Thermostrahler nach unten drückte.
    »Ich beobachte dich seit Stunden, Yi. Was ist los mit dir?«
    »Nichts!« Er starrte Jake an - seinen besten Freund, dem er dennoch nicht sagen konnte, was ihn quälte. »Nichts. Ich bin nur... erschöpft.«
    »Das sind wir alle. Trotzdem laufen wir nicht vor der Verantwortung davon.«
    Schroff schüttelte Yi Han die Hand ab. »Das hier ringsum ist meine Verantwortung!«, stieß er heiser hervor und wandte den Blick wieder den Verwüstungen zu. »Irgendwo haben sich Maschinenteufel versteckt... «
    Jake Henderson zog den Truppleiter am Arm herum. »Du hältst dich nur mit Aufputschmitteln auf den Beinen. Bilde dir nicht ein, dass ich das nicht bemerkt hätte. Ich sehe lange zu, Yi, doch bevor du für dich selbst und für uns alle zur Bedrohung wirst, werde ich Meldung machen.«
    »Dann tu, was du dir einbildest, aber lass mich in Frieden!« Yi Han riss sich los und stapfte weiter. Der Lichtkegel seines Handscheinwerfers sprang ruckartig über das Trümmerfeld.
    Hastig schaute er um sich. Nichts. Nur Schwärze, Schatten und geschmolzene und wiedererstarrte Fragmente.
    Aber die Teufel, die wie eine Apokalypse über das Imperium gekommen waren ...? Waren auch sie nur eine Ausgeburt seiner überreizten Nerven? Vielleicht hatte Jake Recht. Vielleicht war es das Beste, wenn Captain Olexa von seinem Zustand erfuhr und ihm die Verantwortung entzog. Han hätte nur um seine Rückversetzung nach Altera ersuchen müssen. Doch das konnte er nicht. Weil ihn das Gefühl, Sinja im Stich gelassen zu haben, binnen kürzester Zeit von innen heraus auffressen würde.
    Die Angreifer zu bekämpfen, war sein Lebensinhalt. Yi Han kannte den erbarmungslosen Krieg, seit er denken konnte. Noch nicht einmal drei Jahre alt war er gewesen, als sein Vater den Robotern zum Opfer gefallen war. Weit draußen, an den Grenzen des Imperiums, hatten ihre Würfelschiffe seinen Frachterkonvoi vernichtet. Erst viel später war Yi klar geworden, dass mit diesem Überfall der Krieg begonnen hatte.
    Er zwängte sich zwischen herabhängenden Leitungen hindurch. Mit dem linken Arm und dem Scheinwerfer bahnte er sich den Weg. Die halbverkohlten Eingeweide des Schiffes verströmten einen erbärmlichen Gestank. Möglicherweise waren die Ausgasungen giftig, aber das interessierte ihn nicht.
    Ti Han feuerte, als sich ihm jäh eine Greifklaue entgegenreckte.
    Flammen loderten auf, fraßen sich an immer noch brennbaren Materialen in die Höhe, erloschen aber ebenso schnell wieder. Entlang der Schussbahn, die das Dickicht wie ein Spinnennetz aufgerissen hatte, blieb ein irrlichterndes Glühen zurück. Der Gestank war kaum mehr zu ertragen.
    Die labile Statik geriet in Bewegung. Als sich über ihm ein Knistern fortpflanzte und schwarzer Staub aus der Höhe herabrieselte, wich Han instinktiv zurück. Schrott krachte zu Boden, dazwischen ein deformierter Maschinenteufel. Zuvor hatte Yi Han nicht mehr als einen seiner Arme erkennen können, nun schlug der tonnenschwere Roboter vor ihm auf.
    Wieder feuerte Han. Der Thermostrahl traf den klobigen Schädel des Posbis und fraß sich Funken sprühend durch die Sehzellen hin-durch. Mehrere schwache Explosionen rissen den gut fünfzig Zentimeter durchmessenden Kopf auf. Stumm blickte der Alteraner auf das dicht gepackte, schwelende Innenleben.
    Dieses Monstrum hätte ohnehin niemandem mehr gefährlich werden können. Erst allmählich wurde Han klar, dass der gut zweieinhalb Meter messende Körper schwere Schäden aufwies. Die Maschine verfügte außerdem nicht über Waffenarme oder eingebaute Geschütze, sie hatte lediglich Arbeitsaufgaben erfüllt. Das Ende eines Tentakelarms ähnelte einem Desintegratorschneider, ein anderer Arm lief in Glasfaserbüscheln für positronische Arbeiten aus.
    Nachdem Yi Han den Roboter abgeleuchtet hatte, ließ er den Scheinwerferkegel wieder über den Schutt wandern. Er rüttelte an einigen Platten. Ineinander verkeilt, saßen sie unverrückbar fest. Schließlich tauchte er unter schenkeldicken Kabeln hindurch und drang tiefer in das Gewirr ein. Die Deckenkonstruktion in diesem Abschnitt war nicht sonderlich hoch angelegt gewesen, wies jedoch einen geräumigen Zwischenboden auf. Der Geschütztreffer hatte offenbar einen Versorgungsbereich erwischt.
    Einige Meter vor sich bemerkte Han ein fahles Glimmen wie von einer robotischen Sehzelle.
    »Da besteht ein schwacher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher