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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)
Autoren: Alina Richels
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Prolog
    Viele von uns, leben
in ihrer kleinen Welt, ohne zu wissen, dass es noch Weitere gibt.
Welten, die viel älter und größer sind, als die
Eigene. Oftmals sind sie nur einen Schritt weit entfernt, obwohl sie
Lichtjahre auseinander liegen. Nur die wenigsten Menschen können
von sich behaupten in mehr als Einer gelebt zu haben, immer auf der
Suche nach einem friedlicheren Ort.
    Die junge Familie,
die plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht war, wusste sehr
wohl von den anderen Welten und dennoch konnten auch sie kaum
glauben, was gerade passiert war.
    Die Bilder, Farben
und Gerüche hatten sich verwandelt und hätte er es nicht
besser gewusst, dann würde er dies sicher für einen Traum
halten.
    Fasziniert
betrachtete der Mann, der das schlafende Kind in dem Arm hielt, seine
verwandelte Umgebung. Er hatte bis zum Schluss nicht für möglich
gehalten, dass sie es schaffen konnten ihrer eigenen Welt zu
entfliehen und somit der Gefahr zu entkommen. Das Portal war ihre
einzige Hoffnung gewesen. Er drehte sich um.
    Seine Frau schien
nichts von dem Zauber zu spüren, der ihn noch immer wie eine
Wolke umhüllte, unwirklich und wunderbar zugleich.
    Sie hatte nur Augen
für das unscheinbare steinerne Tor.
    „ Sie
hat es nicht geschafft.“, stellte sie fest und noch bevor er
sie hätte zurückhalten können, stürzte sie auf
das Portal zu. Er erstarrte. Sein Herz setzte kurz aus und in
Gedanken sah er sie bereits verschwinden. Doch es passierte nichts.
Erleichtert atmete er durch.
    „ Es
funktioniert nicht mehr.“, rief sie verzweifelt und lief ein
weiteres Mal durch das Tor, welches eben noch ein Weg in eine andere
Welt gewesen war.
    „ Dann
hatte er eben Recht. Jeder kann nur einmal hineingehen.“, sagte
der Mann und schaukelte sanft das schlafende Kind in seinen Armen. Er
war froh, dass das Mädchen trotz all der Aufregung schlief. Sie
hatte nichts von ihren Verfolgern und der gefährlichen Flucht
mitbekommen. Fürs Erste war sie in Sicherheit.
    „ Aber
wir müssen zurück.“, schluchzte die junge Frau und
klammerte sich an den mit Moos bedeckten Steinbogen. Ihre Stimme
zitterte.
    Der Mann nahm sie in
den Arm, um sie daran zu hindern, immer wieder unter dem Bogen
durchzulaufen.
    „ Wenn
wir nicht gegangen wären, dann hätten sie uns vermutlich
getötet.“, flüsterte er und streichelte ihr
beruhigend über das lange, schwarze Haar.
    Sie weinte und er
musste sich anstrengen, um die nächsten Worte zu verstehen, die
sie sagte.
    „ Sie
wird ohne uns sterben.“
    „ Nein,
denk das nicht. Sie wird es schon schaffen.“, versuchte der
Mann seine Frau zu beruhigen, obwohl er wusste, wie Recht sie hatte.
Ihre Freundin würde gefangen genommen werden, wenn die Männer
sie nicht gleich töteten.
    „ Ich
weiß, dass es schrecklich ist, aber wir können ihr nicht
mehr helfen.“, sagte er nachdrücklich.
    Er sah in das
verweinte Gesicht seiner Frau und dann in das Friedliche seiner
Tochter.
    „ Findest
du nicht, wir sollten jetzt erst mal nur an Kate denken? Für sie
wird es auch nicht leicht.“, erinnerte er sie.
    „ Du
hast Recht. Zum Glück ist sie noch so jung. Wahrscheinlich kann
sie sich später gar nicht an ihr altes Zuhause erinnern.“,
überlegte die Frau. „Aber ich wünsche mir, dass sie
es doch kann.“, sie lächelte schwach.
    „ Ich
bin sicher. Eines Tages wird sie sich erinnern.“, stimmte der
Mann zu und nahm die Hand seiner Frau.

Siebzehn Jahre
später

Eine
andere Welt
    Sie rannte mit
klopfendem Herzen, über die ausgetrocknete Wiese, auf die hohen
schwarzen Tannen zu.
    Sie wusste nicht, ob
sie es bis in das schützende Geäst schaffen würde,
doch es war ihre einzige Chance, wenn sie ihre Verfolger abschütteln
wollte. Es wäre ein Leichtes, sich bei Nacht im Schutz der Bäume
zu verstecken.
    Katelyn wusste, dass
sie genau darauf warteten.
    Sie glaubten, sie
würde sich im Wald verstecken und dort warten bis es hell wurde.
Aus diesem Grund, würden sie sich nicht beeilen, sondern
gründlich jeden Winkel nach ihr absuchen. Aber dieses Mal irrten
sie sich. Aus Fehlern lernt man, dachte Katelyn. Wieso sollte sie
warten, bis sie gefunden wurde, wenn es noch Hoffnung gab zu
entkommen?
    Der Wind trug die
Schreie einer Frau an ihre Ohren, aber Katelyn beachtete sie nicht
und rannte weiter. Es gab keinen Befehl und keine Drohung, die sie
hätte zurückbringen können, zu dem schrecklichsten Ort
auf der Welt. Es war das einzig Richtige zu gehen, solange sie noch
genug Mut hatte. Jetzt oder
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