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PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung
Autoren: div.
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    Kel Bassa schloß die Tür hinter sich und überflog den kleinen Raum vor sich mit einem raschen Blick. Im gleichen Augenblick wußte er, daß er in eine Falle gegangen war.
    Nicht, daß er eine Ahnung gehabt hätte, wer ihm eine Falle stellen könnte oder warum man seiner habhaft werden wollte. Nur kannte er den Raum, unter dessen Tür er jetzt stand, und wußte, wie er normalerweise aussah. Und er kannte auch die Methoden, die aus einem Zimmer ein solches Ding machten, wie er es jetzt vor sich sah.
    In diesem Raum hatte Kel Bassa zwei Jahre lang seine dienstfreien Nächte und die meisten Stunden seiner Freizeit verbracht. Nur Offiziere hatten das Recht, in solchen Zimmern zu wohnen. Rechts in der Wand war ein mittelgroßes Fenster, von dem man aus dem zwanzigsten Stock des Appartementhauses den westlichen Teil der Stadt übersah. Vor dem Fenster stand ein kleiner Rauchtisch, dazu gehörten zwei Sessel, die Kel so angeordnet hatte, wie er es für praktisch und elegant hielt. Die hintere rechte Ecke nahm eine gewinkelte Sitzbank ein, und vor der Bank stand ein breiter Eßtisch. Links von der Bank war eine zweite Tür, die zu Küche und Bad führte. Wiederum links von der Tür stand die Couch, die nachtsüber als Bett diente. Der Kreis schloß sich in der Nähe des Eingangs, wo Kel aus seinen eigenen Mitteln eine Garderobe angefertigt hatte. Auf einer kleinen Kommode stand das Visifon, dessen luminös umrahmter Bildschirm darauf hinwies, daß es sich um ein Dienstgerät handelte.
    Vom Eingang bis zur Küchentür waren es unter normalen Umständen rund sechs Meter. Jetzt jedoch schätzte Kel die Entfernung auf wenigstens dreimal soviel. Das Zimmer verlor ständig an Breite und gewann dafür an Länge. Es kam Kel vor, als blickte er in einen hell erleuchteten Gummischlauch, an dessen Ende jemand mit voller Kraft zog.
    Sein Kopf brummte. Apathie umnebelte das Gehirn. Kel war bereit, sich fangen zu lassen, von wem und zu welchem Zweck die Falle auch immer aufgestellt worden sein mochte. In der nächsten Sekunde gab er sich einen Ruck. Er durfte sich nicht fangen lassen. Wenn er morgen nacht nicht auf seinem Posten erschien, war er verloren. Und der Himmel mochte wissen, welche Pläne der Unbekannte mit ihm hatte.
    Mit aller Kraft stemmte sich Kel gegen den hypnotischen Einfluß der Falle. Er drehte die rechte Hand und griff nach hinten. Wenn es ihm gelang, die Tür zu erreichen, brauchte er sich nur auf den Gang hinausfallen zu lassen, dann war er gerettet.
    Aber eine mörderische, unbesiegbare Kraft stemmte sich gegen die Hand und bremste ihre Bewegung. Kel schloß die Augen und konzentrierte sich ganz auf seine Aufgabe. Er spannte die Muskeln und schob, bis ihm der Schweiß in Bächen übers Gesicht rann. Aber er unterlag. Die hypnotische Kraft, die gegen ihn ankämpfte, war unvergleichbar stärker.
    Kel gab auf. Ohne die Augen zu öffnen, versuchte er, sich zu entspannen. Er durfte sich jetzt nicht ablenken lassen. Da war immer noch das Visifon. Er brauchte nur den Auslöser zu drücken und lange genug ins Mikrofon zu sprechen, dann würde die automatische Warnanlage irgendwo Alarm schlagen.
    Es war so einfach, daß er sich wunderte, warum er noch nicht früher darauf gekommen war. Er drehte sich ein wenig zur Seite, und ohne die Augen zu öffnen, versuchte er sich auszurechnen, wie er sich fallen lassen müßte, um genau das Visifon zu treffen.
    Er stieß sich nach vorn ab. Als wäre er plötzlich in den Sog eines künstlichen Schwerefeldes geraten, fiel er jedoch nicht vornüber, sondern brach dort, wo er gestanden hatte, zusammen. Der Sturz schien ihm so schwer, daß er einen Augenblick lang das Bewußtsein verlor.
    Als er wieder zu sich kam, wußte er nicht mehr, warum er sich eigentlich gegen die fremden Befehle gestemmt hatte. Es war nutzlos, und woher wollte er außerdem wissen, daß die Falle nicht zu seinem Vorteil aufgestellt worden war? Die Stimme, die plötzlich zu ihm sprach, nahm er als selbstverständlich hin. Er war sogar froh, daß ihm jemand sagte, was er zu tun hatte.
    »Kel Bassa, Sie werden das Haus sofort verlassen«, befahl die Stimme. »Gehen Sie die Straße zwei Blocks in westlicher Richtung. In der Nähe der Seitenstraße zwischen dem zweiten und dem dritten Block wird ein Gleitwagen Ihnen entgegenkommen und am Randstein halten. Ein Luk wird sich öffnen, und jemand wird Ihnen zurufen: Hierher nach Fuller City. Sie werden in den Wagen steigen, und von da an lassen Sie alles unsere Sorge
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